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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 153<br />

5.5 Erwartete Entwicklungen <strong>im</strong> Schienengüterverkehr<br />

Da sich die zukünftige Entwicklung in Bremen einbettet in eine deutsche Gesamtmarktentwicklung,<br />

wird zunächst in kurzer Form auf den offiziellen Prognoserahmen<br />

für Deutschland eingegangen. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit kann ein Plan-Ist-<br />

Vergleich vorgenommen werden, um zu ermitteln, in wie weit prognostizierte Entwicklungspfade<br />

für Deutschland beziehungsweise für Bremen/Bremerhaven tatsächlich<br />

realisiert werden können.<br />

5.5.1 „Verflechtungsprognose“ für Deutschland für 2025 - Güterverkehr<br />

Als Beförderungsmenge aller Verkehrsträger sieht die Verflechtungsprognose für das<br />

Jahr 2025 ein Volumen von 4,622 Mrd. t. vor. Gegenüber dem Bezugsjahr 2004<br />

macht dies einen Zuwachs von 28 Prozent aus.<br />

Die Leistungen aller Verkehrsträger sollten gemäß Prognose aus 2007 gegenüber<br />

2004 um 71 Prozent zunehmen auf 936,5 Mrd. tkm. Aus ihren unterschiedlichen<br />

Wachstumsraten resultieren entsprechend individuelle Zielwerte, die durchschnittlichen<br />

Transportdistanzen sollen danach deutlich zunehmen.<br />

Etwas andere Erwartungen werden an den Schienengüterverkehr gestellt. Bezogen<br />

auf das Güteraufkommen soll er um 34 Prozent zunehmen auf 431 Mio. t, die Verkehrsleistung<br />

soll danach „nur“ um 65 Prozent zunehmen auf 151,9 Mrd. tkm.<br />

Nach dieser Prognose wird mithin festgeschrieben, dass seitens der Verkehrsplanung<br />

- nach Einschätzung der Berater erstmalig in der neuzeitlichen Geschichte bun<strong>des</strong>deutscher<br />

Verkehrsprognosen - davon ausgegangen wird, dass die intermodale<br />

Bedeutung <strong>des</strong> Verkehrsträgers „Schiene“ abn<strong>im</strong>mt, aufkommensbezogen von 16<br />

auf 14,5 Prozent, leistungsbezogen von 17,6 auf 16,7 Prozent. 122<br />

Nachstehende Abbildung illustriert die tatsächliche Entwicklung <strong>des</strong> Schienengüterverkehrs<br />

seit 2004, dem Jahr, auf dem die Prognose aufsetzt. Vor dem Beginn der<br />

Finanzkrise 2009 lag die Branche – getrieben durch eine boomende marit<strong>im</strong>e und<br />

Hinterlandlogistikwirtschaft – erkennbar „über Plan“. Nach der Finanzkrise setzt eine<br />

Wiedererholung ein, ohne jedoch an Vorkrisenzeiten anknüpfen zu können. Die Berater<br />

haben auf diese Entwicklung einen linearen Trendverlauf (blaue Linie) gelegt.<br />

Danach sieht es bislang so aus, als würde der Schienengüterverkehr die „Hürde“ <strong>des</strong><br />

Jahres 2025 mit einem Branchenvolumen von rund 152 Mrd. tkm „reißen“, das heißt,<br />

die Prognosewerte für 2025 würden verfehlt. Wie dargestellt wirken sich hier methodische<br />

Festlegungen in der Prognoseentwicklung aus, die u.a. auch zu einer zu opt<strong>im</strong>istischen<br />

Einschätzung der quantitativen und qualitativen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong><br />

Schienennetzes <strong>im</strong> Zielzustand führen.<br />

Aus Sicht der Unternehmen selbst ist es zunächst grundsätzlich positiv, wenn der<br />

eigenen Branche eine prosperierende Zukunft vorhergesagt wird. Andererseits ist darauf<br />

hinzuweisen, dass die wirtschaftlichen Randbedingungen für eine solche Wachstumsdynamik<br />

alles andere als positiv sind. Je nach Laufzeit der Frachtverträge fuhren<br />

Güterbahnen über lange Zeit hinweg - und tun dies zum Teil heute noch - wachsende<br />

122<br />

Vgl. ITP/BVU, Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen, <strong>im</strong> Auftrag <strong>des</strong> BMVBS –<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, München – Freiburg, 2007, S.201.<br />

Link: http://www.bmvbs.de/SharedDocs/DE/Artikel/WS/seeverkehrsprognose-2025.html?nn=35986<br />

(09.04.2013).

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