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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 82<br />

Strecke durch das Nebeneinander von in der Höchstgeschwindigkeit schnelleren Regionalverkehrszügen<br />

mit unterschiedlichen Haltemustern und langsameren Güterzügen<br />

(ohne Halt) praktisch ein trassenparalleles Fahren abgewickelt wird, das eine<br />

hohe Streckenkapazität ermöglicht. Es konnten fast keine Überholungen <strong>im</strong> Bereich<br />

Bremen – Bremerhaven festgestellt werden. Würden die Güterzüge in die Überholung<br />

genommen, um die Verspätungen der Regionalzüge zu min<strong>im</strong>ieren, würde aufgrund<br />

der fahrdynamischen Vorgänge die Verspätung der Güterzüge deutlich zunehmen.<br />

Die wichtigste Zulaufstrecke in Richtung Bremen für den Güterverkehr ist die Relation<br />

Bremen-Sebaldsbrück – Wunstorf. Auf dieser Strecke mit Personennah- und Fernverkehr<br />

fällt auf, dass der gesamte Personenverkehr mit durchschnittlichen Verspätungen<br />

kleiner 60 Sekunden In der Relation Bremen – Wunstorf abgewickelt werden<br />

kann. In der Gegenrichtung verkehren die Züge aus Richtung Hannover mit<br />

durchschnittlichen Verspätungen bis zu 4 Minuten, die jedoch <strong>im</strong> Zulauf auf Bremen<br />

deutlich reduziert werden können.<br />

Für den Güterverkehr ist zu erkennen, dass die Verspätungen aus dem Bereich Bremen<br />

auf die Strecke Richtung Wunstorf mitgenommen werden. Durch Verzicht auf<br />

planmäßige Überholungen kann die durchschnittliche Verspätung <strong>im</strong> Zulauf auf<br />

Wunstorf um rund 10 Minuten reduziert werden. In der Fahrtrichtung Wunstorf – Bremen<br />

kann ein insgesamt etwas niedrigeres Verspätungsniveau festgestellt werden.<br />

Für den gesamten Zulauf auf Bremen/Bremerhaven kann festgestellt werden, dass<br />

keine Verspätungszunahme <strong>im</strong> norddeutschen Raum zu erkennen ist. Auch bei der<br />

Abfuhr aus Bremerhaven/Bremen wird das norddeutsche Netz quasi störungsfrei<br />

durchfahren. Der ehemalige Rangierbahnhof Bremen hat besonders <strong>im</strong> Zulauf auf<br />

Bremerhaven eine gute Pufferfunktion: Züge können von dort zeitgenau nach Bremerhaven<br />

abgerufen werden, sodass sie den Zielbahnhof ohne weitere Überholung<br />

erreichen.<br />

Aus der Feststellung, dass die Güterzüge in Bremerhaven mit einer durchschnittlichen<br />

Verspätung von rund 98 Minuten starten, kann der Rückschluss gezogen werden,<br />

dass die Produktionsprozesse nicht so funktionieren, wie es bei der Fahrplanerstellung<br />

erwartet wird. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass dieser Wert besonders<br />

durch die 25 Prozent Züge entsteht, die mehr als 120 Minuten <strong>im</strong> Eingang verspätet<br />

sind. Durch die geschilderten Ergebnisse wird der Eindruck vermittelt, dass <strong>im</strong> Hafen<br />

die Verspätungsursachen liegen. Dieser Eindruck ist aber falsch, die hohen Eingangsverspätungen<br />

haben ihre Ursache in Gründen, die nicht <strong>im</strong> Hafen liegen. Allerdings<br />

werden die Probleme fehlerhafter Prozesse erst hier <strong>im</strong> Hafen offensichtlich.<br />

Der Hafen kann aber nicht durch überlange Slot-Zeiten die notwendigen Puffer schaffen.<br />

Dies würde die <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> gesamten Bahnbetriebs <strong>im</strong> Hafen negativ<br />

beeinflussen.<br />

In einer vertiefenden Untersuchung mit den einzelnen EVU sind die Gründe für die<br />

Eingangsverspätungen von mehr als 120 Minuten zu analysieren. Die gesamten Produktionsprozesse<br />

sind auf den Prüfstand zu stellen. Dies beginnt mit der gesamten<br />

Fahrlagenplanung vom Startpunkt bis in den Raum Bremen. Dann sind die kalkulierten<br />

Zeiten für Übergänge der Lokomotiven von Eingangszügen auf Ausgangszüge<br />

zu betrachten. Hier müssen die EVU vermutlich die Pufferzeiten zum Auffangen der

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