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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 180<br />

6.2.13 Zusammenfassende Einschätzung der zukünftigen Engpasssituation<br />

Mit den <strong>im</strong> Seehafen Bremerhaven geplanten Umbaumaßnahmen (Ausbau der Vorstellgruppe<br />

Imsumer Deich und <strong>des</strong> Kaiserhafens) werden auf der Hafeneisenbahn<br />

ausreichende <strong>Leistungsfähigkeit</strong>en für die Zukunft geschaffen.<br />

Engpässe werden <strong>im</strong> Eisenbahnnetz <strong>des</strong> Großraums Bremen vor allem in den Knoten<br />

erwartet, wo Strecken niveaugleich abzweigen. Solche Abzweige sind bei hoch<br />

ausgelasteten Strecken kritisch zu sehen, da sie die Kapazität auf jeweils einem der<br />

beiden Streckengleise halbieren. Für eingleisige abzweigende Strecken ergibt sich<br />

keine unmittelbare Kapazitätsreduzierung, allerdings verringert sich durch einen zusätzlichen<br />

Zwangspunkt in der Infrastruktur die Fahrplanflexibilität erheblich, was<br />

letztlich auch zu einer Herabsetzung der Kapazität führen kann.<br />

Zu solchen Abzweigen sind auch seitlich gelegene Wendanlagen zu zählen, wie z.B.<br />

in Verden für die Regio-S-Bahn. Dieser Engpass könnte beseitigt werden, indem die<br />

Wendanlage in die Mittellage zwischen die durchgehenden Hauptgleise verlegt wird.<br />

Gleiches gilt für den geplanten Endpunkt Ach<strong>im</strong>.<br />

Die meisten Strecken <strong>im</strong> Großraum Bremen weisen noch Kapazitätsreserven auf.<br />

Der Streckenabschnitt Bremen-Burg – Bremen Hbf – Ach<strong>im</strong> wird mit einer Ausdehnung<br />

<strong>des</strong> Regio-S-Bahnverkehrs und durch den zunehmenden Güterverkehr<br />

von/nach Bremerhaven bzw. von/nach Wilhelmshaven und in diesem Bereich jedoch<br />

an seine Kapazitätsgrenze stoßen.<br />

Die Strecke südlich Verden in Richtung Hannover ist bereits heute stark ausgelastet.<br />

In diesem Abschnitt wird es – insbesondere aufgrund steigender Güterzugzahlen zu<br />

Überlastungserscheinungen kommen. Die aufgezeigte Engpassproblematik ist an<br />

dieser Stelle erneut zu ergänzen durch den Hinweis auf den bereits heute kapazitätskritischen<br />

Bahnknoten Hannover. Dieser wird den Prognosen zu Folge zukünftig in<br />

erheblichem Ausmaß intensiver durch Personen(fern)verkehr und durch rapide zunehmende<br />

Hinterlandverkehre verschiedener Seehäfen befahren werden. Hier sind<br />

neben dem prosperierenden Hinterlandverkehr Bremerhavens insbesondere zu nennen<br />

- Hinterlandverkehr von Rotterdam (für Maasvlakte II wurden best<strong>im</strong>mte intermodale<br />

Quoten fixiert). Mit der Fortsetzung der Betuwe-Linie auf deutscher Seite ist<br />

auch mit einer steigenden Anzahl von Güterzügen auch auf dem „Ost-Korridor“ via<br />

Hannover zu rechnen (Ausweitung <strong>des</strong> Rotterdamer Hinterlands in Richtung „Osten“).<br />

131<br />

- Hamburg mit seiner starken Süd- und Süd-Ost-Orientierung <strong>im</strong> Hinterlandverkehr<br />

via Hannover sowie<br />

- Jade-Weser-Port / Wilhelmshaven mit seinem zu erwartenden Hinterlandverkehr<br />

pr<strong>im</strong>är in Richtung Hannover (dort Verzweigung nach Osten und Süden)<br />

131<br />

Der „Ost-Korridor“ für den Güterverkehr soll bis 2017 mit vergleichsweise begrenztem Investitionsaufwand<br />

zu einem leistungsfähigen alternativen Korridor <strong>zur</strong> bereits heute stark belasteten Hauptabfuhrstrecke<br />

Hannover – Würzburg entwickelt werden. Dieser Korridor in Nord-Süd- Richtung ist<br />

bahnbetrieblich als relativ einfach einzustufen (günstige Topografie) und führt von Uelzen – Stendal<br />

(„Amerika-Linie“, hier bereits ausgebaut bzw. <strong>im</strong> Ausbau) und führt über Magdeburg – Halle –<br />

Gera – Reichenbach – Hof nach Regensburg.

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