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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 214<br />

lass genommen, eine Modernisierung dieses Bereichs voranzutreiben. Dieser befristete<br />

Fokus war begleitet von einer Verschlechterung <strong>des</strong> Modernitätsgra<strong>des</strong> <strong>des</strong> Verkehrssektors<br />

insgesamt, wobei hier insbesondere der Bereich Straßeninfrastruktur<br />

gemeint sein dürfte.<br />

Wie bereits dargestellt, sind größere intermodale Verschiebungen zugunsten <strong>des</strong><br />

Schienenverkehrs trotz der „Modernisierungsoffensive“ bislang ausgeblieben, was<br />

auf strukturelle Probleme der Branche an anderer Stelle hindeutet.<br />

Vereinfacht zusammengefasst muss davon ausgegangen werden, dass der Sektor<br />

einem hohen Druck zu Effizienzsteigerung und verbesserter Effektivität unterworfen<br />

sein wird. Damit setzen sich <strong>im</strong> Prinzip diejenigen Trends fort, die bereits seit Öffnung<br />

<strong>des</strong> Eisenbahnmarktes 1994 beziehungsweise mit den ersten Regelungen zum überregionalen<br />

Netzzugang 2001 gelten. Dazu zählen vom Grundsatz her<br />

- eine signifikante Steigerung der Effizienz der vorhandenen Ressourcen<br />

o<br />

o<br />

Laufleistungen von rollendem und Traktionsmaterial. Laufleistungen der Lokomotiven<br />

bis etwa 2000 <strong>im</strong> Schnitt 250.000 km/p.a.<br />

Mit obigem Punkt einher geht eine Neuausrichtung der Produktionsprozesse:<br />

Generelles Ziel <strong>des</strong> Eisenbahnsektors dabei war und ist Min<strong>im</strong>ierung der<br />

Stillstandzeiten. Damit wurde auch das zumin<strong>des</strong>t auf längere Sicht Ende<br />

<strong>des</strong> sogenannten „Nachtsprungs“ eingeläutet. Eingeführt wurde der<br />

„Nachtsprung“ <strong>zur</strong> zeitlichen Entmischung von Personen- und Güterverkehr,<br />

da das Netz – insbesondere in den kapazitätskritischen Bahnknoten<br />

– nicht die Kapazität hatte, in der Hauptverkehrszeit alle Trassenbedarfe<br />

konfliktfrei abzubilden. Heute kann davon ausgegangen werden, dass<br />

min<strong>des</strong>tens 50 Prozent der Güterzüge bereits außerhalb <strong>des</strong> „Nachtsprungs“<br />

operiert werden.<br />

An anderer Stelle dieser <strong>Studie</strong> wurde mit Bezug auf Bremen und Bremerhaven<br />

das Thema „Stillstandzeiten“ adressiert. Das Slotverfahren soll<br />

zukünftig nicht mehr nur für Container- sondern auch für Pkw-Züge gelten.<br />

U.a. seitens der Eisenbahnverkehrsunternehmen wird – aus Sicht<br />

der Berater nicht ganz zu Unrecht – eingewendet, dass die Verweildauer<br />

der Züge in den Häfen gleichwohl zu lang ausfällt. Hier dürften Effizienzpotenziale<br />

gehoben werden können, um die <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> Bahnsektors<br />

sowie der Hafenlogistik insgesamt weiter verbessern. Diesen zeitnah<br />

zu realisierenden Themen dürfte zukünftig mehr Priorität als bisher<br />

zukommen, da Investitionen in Infrastruktur als zu zeitaufwändig einzuschätzen<br />

sind vor dem Hintergrund sich dynamisch verändernder Logistikmärkte.<br />

183<br />

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Diese Argumentation gewinnt insofern zusätzlich an Bedeutung, da zukünftig die Finanzierung von<br />

Investitionen in (Schienen-)Infrastruktur als weitere zunehmend kritische Größe einzuschätzen ist.<br />

Dies gilt zumin<strong>des</strong>t so lange, wie diese Investitionen rein steuerfinanziert sind.

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