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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 25<br />

von Infrastrukturkapazitäten. Dabei ist zu berücksichtigen: Je opt<strong>im</strong>istischer eine solche<br />

„These“ ausfällt, <strong>des</strong>to geringer lassen sich investive und damit kosteninduzierende<br />

Neu- und Ausbaubedarfe für die Zukunft ansetzen. Eine exakte und übergreifend<br />

ausgelegte Quantifizierung von bei Güterbahnen in der jüngeren Vergangenheit<br />

erreichten Effizienzgewinnen ist nicht bekannt. Daher haftet diesbezüglichen Diskussionen<br />

schnell etwas Spekulatives an. Gleichwohl darf festgehalten werden, dass<br />

z.B. die Laufleistung von Fahrzeugen nach 1994 („Bahnreform“) deutlich gesteigert<br />

werden konnte. Dies wird sich in Zukunft nicht ohne weiteres fortschreiben lassen.<br />

Beispiel elektrische Streckenlokomotiven: Technische und administrative Vorgaben<br />

lassen Laufleistungen von dauerhaft über 800 bis 1.000 km pro Tag unrealistisch<br />

erscheinen. Auch eine weitere Verbesserung der Auslastung von Zügen ist nur unter<br />

best<strong>im</strong>mten Bedingungen möglich. Anderenfalls stünde rasch der Vorwurf <strong>im</strong> Raum,<br />

heute tätige Güterbahnen „verstünden ihr Geschäft nicht“.<br />

Aus den Interviews mit den Branchenexperten wurde eindeutig signalisiert, dass eine<br />

generelle Effizienzsteigerung <strong>des</strong> Bahnbetriebes eher nicht zu erwarten ist. Effizienzsteigerungen<br />

könnten wenn überhaupt vor allem <strong>im</strong> Containerverkehr erwartet werden<br />

und auch dort nur von einigen (eher kleinen) Unternehmen. 9 Um eine solche<br />

„Innovation“ auszulösen, bedürfte es jedoch eines unternehmensübergreifend abgest<strong>im</strong>mten<br />

Vorstoßes, damit die Kapazität eines Zuges <strong>im</strong> Zweifelsfall von mehreren<br />

Spediteuren und ggf. Operateuren vermarktet werden soll, um z.B. eine Pönale aufgrund<br />

einer „Schlechtauslastung“ eines Zuges zu vermeiden. In einzelnen Fällen arbeiten<br />

bereits heute einige Unternehmen an der gemeinsamen Vermarktung von<br />

Zugkapazitäten. Solche „neuen Wege“ sind sicherlich als „grundsätzlich machbar“<br />

einzuschätzen, zu berücksichtigen sind jedoch <strong>im</strong>mer auch die logistischen Implikationen<br />

eines solchen Zusammenwirkens aus Sicht der Kunden, der Vertriebs- sowie<br />

der Logistikpartner.<br />

Für den Pkw-Verkehr von/nach Bremerhaven beziehungsweise für den gesamten<br />

Wagenladungsverkehr wird das Potenzial einer verbesserten Effizienz von den Befragten<br />

mit „gleich Null“ angegeben (Erläuterungen dazu finden sich <strong>im</strong> Abschnitt 4.2).<br />

Vor dem skizzierten Hintergrund wurde <strong>im</strong> Projekt festgelegt, dass für diese <strong>Studie</strong><br />

realistischer Weise von keiner Verbesserung der Effizienz <strong>im</strong> Bahnbetrieb ausgegangen<br />

wird, weil dazu eine übergreifende plausible Aussage für faktisch sehr unterschiedliche<br />

Produktionssysteme <strong>im</strong> Hinterlandverkehr weder möglich noch sinnvoll<br />

erscheint. 10 Die Produktivität je Zug, die heute realisiert wird (Ø TEU/Zug, Ø Pkw/Zug,<br />

Ø Tonnage/Zug), wird daher als „realistisches“ Effizienzniveau auch für die kommenden<br />

Jahre unterstellt. Sollten hier Potenziale bestehen, werden die relevanten Unternehmen<br />

mit Sicherheit bestrebt sein, diese zu heben. Es bedürfte jedoch erheblicher<br />

Verbesserungen, bevor es hier zu signifikanten Veränderungen hinsichtlich <strong>des</strong> zukünftigen<br />

Kapazitätsbedarfs an Trassen kommt. Derartige Entwicklungen sind auf<br />

den ausländischen Pkw-Märkten, die solche Verbesserungen zu einer „realistischen<br />

Option“ werden lassen, bisher nicht einmal in Ansätzen zu erkennen.<br />

9<br />

Die den Beratern für dieses Projekt <strong>zur</strong> Verfügung gestellten Unterlagen erlauben keine Zeitreihenanalyse<br />

<strong>zur</strong> Effizienzentwicklung <strong>des</strong> Schienengüterverkehrs in den letzten Jahren. Insofern lassen<br />

sich auch die Interviewergebnisse nicht quantitativ unterlegen.<br />

10<br />

Dies schließt nicht aus, dass es punktuell zu Verbesserungen kommen kann. Diese dürfte jedoch<br />

in Relation zu dem gesamten System nur marginale Wirkungen auslösen.

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