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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 122<br />

4.2.2.2 Externe Analyse<br />

In den Interviews wurde zudem danach gefragt, welche Veränderungen <strong>im</strong> relevanten<br />

(ökonomischen, ökologischen, rechtlichen usw.) Umfeld auf die Entwicklung <strong>des</strong> Hafens<br />

und seines Hinterlandverkehrs Einfluss nehmen könnten <strong>im</strong> Sinne potenzieller<br />

„Chancen“ oder „Risiken“ für den marit<strong>im</strong>en Standort und seine Akteure.<br />

4.2.2.2.1 Erläuterung ausgewählter Chancen<br />

Die Einschätzungen zu den Chancen aus Bremer beziehungsweise Bremerhavener<br />

Sicht relevanten Marktes sind nach Einschätzung der Berater insgesamt opt<strong>im</strong>istischer<br />

Natur (nachstehende Tabelle). Dies kommt einerseits in dem Prämissenrahmen<br />

zum Ausdruck, der in Abst<strong>im</strong>mung mit den Interviewpartner entwickelt wurde<br />

und damit maßgeblich ist für die <strong>im</strong> Rahmen dieser <strong>Studie</strong> ermittelten Zugzahlen <strong>im</strong><br />

Hinterlandverkehr sowie die sich hieraus ableitenden Kapazitätsansprüche (vgl. dazu<br />

<strong>im</strong> Detail die Ausführungen an anderer Stelle). Andererseits wird u.a. davon ausgegangen,<br />

dass ein in Betrieb genommener Jade-Weser-Port für den Standort eine<br />

Chance bedeutet. 96 Eine Abwanderung von Reedereien an das „Dedicated Terminal“<br />

in größerem Umfang wird für eher unwahrscheinlich gehalten. Eine Routung von<br />

Bahnverkehren über den Knoten Bremen ins deutsche und europäische Hinterland,<br />

wie dies seitens der DB AG geplant wird, würde für den marit<strong>im</strong>en Standort Bremen<br />

insgesamt voraussichtlich ein Mehr an Verkehr sowie an Logistikdiensten u.a. für das<br />

GVZ beziehungsweise Roland-Terminal bedeuten.<br />

Die ohnehin vorteilhafte Wettbewerbssituation der Bremischen Häfen könnte zudem<br />

von einer Verzögerung der Elbfahrwasseranpassung profitieren. Der anhaltende<br />

Trend zu großen bis größten insbesondere Containerschiffen verbessert die Chancen<br />

von nautisch <strong>im</strong> Verhältnis „einfacher“ zu erreichenden Hafenstandorten.<br />

Es dominiert zudem die Einschätzung, dass die Globalisierung der Wirtschafts- und<br />

Leistungsprozesse bei weitem noch nicht beendet ist. Ein Blick auf die Exportquoten<br />

deutscher Unternehmen beziehungsweise der Verteilung ihrer Produktionsstandorte<br />

auf verschiedene Länder verdeutlicht das große Potenzial einer noch weiter vertieften<br />

internationalen Zusammenarbeit. Vor dem Hintergrund bisher nur relativ weniger,<br />

sich protektionistisch verhaltender Länder, erscheint diese Einschätzung als valide.<br />

Die Chancen <strong>des</strong> Standorts ergeben sich zum einen aus einem voraussichtlich auch<br />

weiterhin prosperierenden Containergeschäft, zum anderen aus einem stark zunehmenden<br />

Pkw-Geschäft. Weitere Fabriken <strong>im</strong> Ausland könnten für weitere Verkehre<br />

sorgen. Kleinere und zugleich <strong>im</strong>age-„schwächere“ Fahrzeuge werden voraussichtlich<br />

eine geringere Bedeutung <strong>im</strong> Fahrzeugexport haben, „High-tec“- und <strong>im</strong>age-<br />

„starke“ Fahrzeuge (Beispiel: Audi „Q7“) hingegen werden nach allgemeiner Erwartung<br />

an Stellenwert weiter zulegen können. Ein verstärktes Auslandsengagement (Investitionen<br />

außerhalb Deutschlands) der Fahrzeughersteller kann zudem gleichbedeutend<br />

sein mit einem stärkeren Fahrzeug<strong>im</strong>port.<br />

96<br />

Es ist jedoch auch anzumerken, dass es zum Jade-Weser-Port eine dezidierte Gegenposition innerhalb<br />

der Interviewpartner gibt. Dies hängt u.a. damit zusammen, aus welcher „Teilmarkt“-Perspektive<br />

und damit Unternehmenssicht heraus dieses Projekt beurteilt wird.

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