Kälteanlagen im Hotel- und Gastgewerbe - Energiesysteme der ...
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<strong>Kälteanlagen</strong> <strong>im</strong> Tourismus<br />
5.4.1.12 Anlagengröße - Verdichtergröße<br />
Der Wirkungsgrad des Verdichters hängt auch von dessen Größe ab. Die Bandbreite<br />
<strong>der</strong> Verdichter für die <strong>Kälteanlagen</strong> bewegt sich meist zwischen einigen h<strong>und</strong>ert Watt<br />
<strong>und</strong> 2 kW elektrischer Anschlussleistung. In diesem Bereich ist <strong>der</strong> Unterschied noch<br />
nicht so ausgeprägt <strong>und</strong> es wurde <strong>im</strong> Tool kein entsprechen<strong>der</strong> Einfluss eingerechnet.<br />
Den Unterschied zwischen den einzelnen Verdichtern kann man über den Gütegrad<br />
best<strong>im</strong>men. Der Gütegrad ist das Verhältnis <strong>der</strong> tatsächliche Leistungszahl bezogen<br />
auf die ideale Leistungszahl bei den verwendeten Temperaturniveaus (Carnot).<br />
Der Standardwert für den Gütegrad wurde mit 0,3 festgelegt (Blatt Energiekennzahl<br />
Energieopt<strong>im</strong>ierung).<br />
5.4.1.13 Verb<strong>und</strong>satz<br />
Ein wesentlicher Vorteil be<strong>im</strong> Einsatz eines Verb<strong>und</strong>satzes liegt in <strong>der</strong> zentralen Anlagentechnik<br />
mit deutlich weniger Komponenten. Eine Wärmerückgewinnung lässt<br />
sich üblicherweise einfach integrieren. Insgesamt bedeutet dies bereits eine Einsparung<br />
an Überprüfungs- <strong>und</strong> Instandhaltungskosten. Ein Verb<strong>und</strong>satz wird nicht auf<br />
die Summe <strong>der</strong> Einzelleistungen ausgelegt, son<strong>der</strong>n mit einem best<strong>im</strong>mten Gleichzeitigkeitsfaktor.<br />
Damit ist die installierte Anlagenleistung geringer als jene bei Einzelverdichtern.<br />
Der Vorteil <strong>der</strong> Verb<strong>und</strong>sätze liegt weiters in <strong>der</strong> Teillast bzw. zu Betriebszeiten,<br />
in denen eine geringe Einschalthäufigkeit <strong>und</strong> damit eine geringe<br />
Gleichzeitigkeit auftreten. Während eine Kühlzelle auf den üblicherweise installierten<br />
Einzelverflüssigungssatz zurückgreift, kann eine <strong>im</strong> Verb<strong>und</strong> betriebene Kühlzelle in<br />
<strong>der</strong> Teillast auf die Verflüssigerfläche des gesamten Verb<strong>und</strong>es zurückgreifen, womit<br />
sich deutliche Verbesserungen in <strong>der</strong> Verflüssigungstemperatur ergeben. Weichen<br />
die Verdampfungstemperaturen <strong>der</strong> einzelnen Kühlräume stark voneinan<strong>der</strong> ab so<br />
ergibt sich be<strong>im</strong> Verb<strong>und</strong>satz <strong>der</strong> Nachteil, dass sich die Verdampfungstemperatur<br />
am kritischsten Verbraucher orientieren muss.<br />
Abschätzung des Einflusses: Zur Abschätzung wurden folgende Werte angenommen:<br />
Fall 1: 2 Kühlräume mit je 1.000 W Kälteleistung auf einem Verdichterverb<strong>und</strong>, Normalkühlung,<br />
Gleichzeitigkeitsfaktor 0,9, ein einzelner Verdichter zu 40 % <strong>der</strong> Zeit in<br />
Betrieb.<br />
Fall 2: 3 Kühlräume mit je 1000 W Kälteleistung auf einem Verdichterverb<strong>und</strong>, Normalkühlung,<br />
Gleichzeitigkeitsfaktor 0,8, ein einzelner Verdichter zu 10 %, zwei Verdichter<br />
zu 20 % <strong>der</strong> Zeit in Betrieb.<br />
Die Einsparpotenziale hängen stark von <strong>der</strong> Auslegung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Temperaturbereiche<br />
<strong>der</strong> einzelnen Kühlräume ab. Im Durchschnitt wird eine Energieverbrauchserhöhung<br />
ohne Verb<strong>und</strong>satz mit ca. 10 bis 15 % geschätzt. Bei schlechter Auslegung bzw.<br />
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