Kälteanlagen im Hotel- und Gastgewerbe - Energiesysteme der ...
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<strong>Kälteanlagen</strong> <strong>im</strong> Tourismus<br />
Kurzfassung<br />
Den zahlreichen Anwendungen von gewerblichen, individuell konfektionierten <strong>Kälteanlagen</strong><br />
in <strong>Hotel</strong>lerie <strong>und</strong> <strong>Gastgewerbe</strong> wurde hinsichtlich <strong>der</strong> Energieeffizienz bisher<br />
nur wenig Beachtung geschenkt.<br />
Projektziel: Das Ziel des Projektes war die Ermittlung von Art <strong>und</strong> Umfang des elektrischen<br />
Energiebedarfes von Kälteanwendungen in <strong>Hotel</strong>lerie <strong>und</strong> <strong>Gastgewerbe</strong>, sowie<br />
das Aufzeigen <strong>der</strong> Einsparpotenziale <strong>und</strong> <strong>der</strong> konkreten Opt<strong>im</strong>ierungsmöglichkeiten.<br />
Zusätzliches Ziel war die Umsetzung <strong>der</strong> aufgezeigten Potenziale durch einen<br />
Beratungsleitfaden zu unterstützen.<br />
Vorgangsweise: Aufbauend auf einer Evaluierung <strong>der</strong> <strong>Kälteanlagen</strong> in 30 Tiroler<br />
Betrieben wurden die elektrischen Energieverbräuche <strong>und</strong> Einsparpotenziale sowie<br />
die Möglichkeiten <strong>der</strong> Wärmerückgewinnung ermittelt, sowie entsprechende Hilfsmittel<br />
für Energieberater entwickelt.<br />
Ergebnisse:<br />
1. Energiebedarf <strong>und</strong> Einsparpotenzial: Der elektrische Energiebedarf in einem<br />
typischen 3- bzw. 4-Sterne-<strong>Hotel</strong> beträgt für alle Kälteanwendungen 2,8 kWh pro<br />
Übernachtung bzw. 18 % des Gesamtstrombedarfes von 15,3 kWh pro Übernachtung.<br />
Dabei entfallen von den 2,8 kWh pro Übernachtung 1,0 kWh auf steckerfertige<br />
Standardgeräte (Eiscrusher, Karbonator, Weinkühler, Minibars, ..) <strong>und</strong> 1,8 kWh auf<br />
gewerbliche, individuell gefertigte <strong>Kälteanlagen</strong>.<br />
Hochgerechnet auf Tirol ergibt dies bei ca. 27,5. Mio Übernachtungen in <strong>Hotel</strong>s <strong>und</strong><br />
ähnlichen Betrieben <strong>im</strong> Jahr 2009 einen Strombedarf von 77 GWh pro Jahr für den<br />
gesamten Kältebereich. Dies entspricht einer Energie von 22.000 Haushalten o<strong>der</strong><br />
etwa knapp weniger als die Hälfte <strong>der</strong> Regeljahreserzeugung des Innkraftwerkes<br />
Langkampfen. Davon entfallen 50 GWh auf individuell errichtete <strong>Kälteanlagen</strong>.<br />
Das ermittelte theoretische elektrische Einsparpotenzial <strong>der</strong> individuell errichteten<br />
Anlagen beträgt bei Adaptierung <strong>und</strong> Sanierung 8 %, bei einer Neuerrichtung <strong>der</strong><br />
Kältetechnik (drehzahlgeregelte Verb<strong>und</strong>anlage) in Kombination mit standardmäßig<br />
gedämmten Kühlräumen 33 % <strong>und</strong> in Kombination mit sehr hochwertig gedämmten<br />
Kühlräumen sogar 50 %. Das Wärmerückgewinnungspotenzial <strong>der</strong> sanierten Anlagen<br />
beträgt für Tirol 55 GWh pro Jahr bei Neubau mit normal gedämmten Kühlräumen<br />
<strong>und</strong> 41 GWh pro Jahr bei Neubau mit sehr hochwertig gedämmten Kühlräumen.<br />
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