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»<br />
Rolf Schulten / photon-pictures.com<br />
Nur sehr wenige Solaranlagen – wie diese neben der argentinischen Zentrale von Greenpeace – speisen zurzeit<br />
Energie ins Stromnetz ein<br />
Genren-Programms könnte dies bedeuten,<br />
dass es sich für jene Unternehmen,<br />
die jetzt einen Vertrag in der Tasche haben,<br />
möglicherweise als schwierig erweisen<br />
wird, die erforderliche Finanzierung<br />
für die Entwicklung ihrer Projekte zu bekommen.<br />
Es ist Teil des Programms von Cader,<br />
ausländische Investoren zu ermutigen,<br />
indem versucht wird, ihre Investitionen<br />
abzusichern. St. James, der aus dem Bereich<br />
Investmentbanking stammt, denkt<br />
an bestimmte Mechanismen, die dabei<br />
helfen könnten, die Sicherheit ausländischer<br />
Investitionen zu gewährleisten. Beispielsweise<br />
könnte Argentinien Gesetze<br />
erlassen, die garantieren, dass bestimmte<br />
Vermögenswerte nicht verstaatlicht werden.<br />
Denkbar wäre auch, dass multilaterale<br />
Institutionen wie die Weltbank oder<br />
die Interamerikanische Entwicklungsbank<br />
Treuhandfonds einrichten. »Meine<br />
Aufgabe ist es, mir bei Cristina, unserer<br />
Präsidentin, Gehör zu verschaffen und<br />
ihr zu sagen, dass wir mit der Weltbank<br />
reden müssen«, erklärt St. James.<br />
Klein, aber nicht unbedeutend<br />
Damian Bleger, ein Mitglied der<br />
Rechtsabteilung von Enarsa und beim<br />
Genren-Programm von Anfang an dabei,<br />
sagt, dass sich dieses Programm bisher<br />
als Erfolg herausgestellt habe. Das Ende<br />
2009 eröffnete Ausschreibungsverfahren<br />
brachte Anträge für ein Volumen von<br />
mehr als 40 Prozent der anvisierten 1,015<br />
Gigawatt.<br />
Gerade für die Entwickler im Bereich<br />
Solarenergie ist das Programm einerseits<br />
ein großer Erfolg. Denn es ist das erste<br />
Mal überhaupt, dass die argentinische<br />
Regierung Schritte unternommen hat,<br />
um die Entwicklung von Photovoltaikleistung<br />
im Land zu fördern. Andererseits<br />
ist die Zuweisung der Genren-Fördergelder<br />
bezeichnend für die halbherzige<br />
Einstellung gegenüber dieser Technologie.<br />
Obgleich Verträge für mehr als ein<br />
Gigawatt zur Verfügung stehen, wurden<br />
nur 20 Megawatt, also gerade mal zwei<br />
Prozent, im Bereich Photovoltaik abgeschlossen.<br />
Der Grund dafür ist einfach:<br />
Für mehr will die Regierung nicht zahlen.<br />
»Schauen Sie sich einfach in dem<br />
Diagramm an, wie die Projekte vergeben<br />
wurden«, sagt Bleger, »die Windenergieprojekte<br />
bekamen 750 Megawatt, Biokraftstoffe<br />
110 Megawatt und die Photovoltaik<br />
nur 20 Megawatt zugewiesen.<br />
Daran lässt sich erkennen, dass der letztgenannte<br />
Energieträger für uns extrem<br />
teuer ist.«<br />
Wie aus der Veröffentlichung der Vertragszusagen<br />
hervorgeht, liegt der Preis<br />
pro Kilowattstunde für Energie aus den<br />
sechs geplanten Photovoltaikprojekten,<br />
auf die Vertragslaufzeit von 15 Jahren<br />
gerechnet, bei durchschnittlich 57,16<br />
<strong>PHOTON</strong> Juni 2011 113