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Architektur »<br />
Das Blockheizkraftwerk springt immer dann ein, wenn<br />
Wärme benötigt wird oder die Solarmodule nicht genug<br />
Strom produzieren. Weil es drehzahlvariabel ist,<br />
kann es dem Bedarf genau angepasst werden.<br />
Stromschlucker Kaffeebar<br />
Überall gibt es sichtbare, kaum spürbare<br />
und unsichtbare Kniffe und Tricks,<br />
um den Energieverbrauch des Gebäudes<br />
und seiner Nutzer niedrig zu halten.<br />
Der Fahrstuhl etwa bewegt sich deutlich<br />
langsamer als ein normaler, verbraucht<br />
dadurch aber auch nur halb so<br />
viel Strom. Eine intelligente Steuerung<br />
sorgt dafür, dass die Laptops in den Seminarräumen<br />
kurzzeitig mal nicht geladen<br />
werden, wenn die Kaffeemaschinen<br />
viel Strom aus dem Netz ziehen.<br />
Statt das Gebäude nachts großflächig<br />
zu illuminieren, werden 300 LEDs eingesetzt<br />
mit einem Gesamtverbrauch<br />
von nicht einmal 400 Watt. Energieverschwender<br />
fanden sich auch dort,<br />
wo man sie auf den ersten Blick nicht<br />
unbedingt vermutet. Als der Planer des<br />
Küchenbereichs eine elektrische Anschlussleistung<br />
von 45 Kilowatt veranschlagte,<br />
wäre Schäpers beinahe vom<br />
Stuhl gefallen: »Die Küche nimmt ein<br />
Fünfzigstel der Nutzfläche des Gebäudes<br />
ein, für das wir als Ganzes eine<br />
Blick in den Maschinenraum: Die Inselwechselrichter<br />
in Betrieb sind Teil einer Gesamtinszenierung, die die<br />
Funktionsweise des Gebäudes sichtbar machen soll<br />
Anschlussleistung von 55 Kilowatt geplant<br />
hatten.« Bei der Suche nach dem<br />
Stromvielfraß wurde er bei der Kaffeebar<br />
fündig. Nun müssen sich die Seminarteilnehmer<br />
statt eines individuell<br />
gezapften Cappuccinos mit einem<br />
schnöden Filterkaffee zufriedengeben.<br />
Und die Spülmaschine braucht für das<br />
schmutzige Geschirr keine zehn Minuten,<br />
sondern eine Stunde. Aber dafür<br />
hielt sich der Küchenplaner am Ende<br />
an die – unter Berücksichtigung des<br />
Gleichzeitigkeitsfaktors – vorgegebenen<br />
7,5 Kilowatt Anschlussleistung.<br />
Die Höhe des Einsparpotenzials bei<br />
scheinbar konventioneller Technik hat<br />
Schäpers überrascht: »Das ist schon<br />
Wahnsinn, 45 oder 7,5 Kilowatt. Und<br />
trotzdem funktioniert alles. Und jetzt<br />
müssen die Leute nicht einmal so lange<br />
für ihren Kaffee anstehen.« Auch das<br />
Blockheizkraftwerk, das SMA zusammen<br />
mit der Kirsch Energy Systems GmbH<br />
entwickelt hat, weist eine Besonderheit<br />
auf. Seine Drehzahl lässt sich stufenlos<br />
zwischen 30 und 100 Prozent Leistung<br />
regeln – damit es nur so viel Strom und/<br />
oder Wärme produziert, wie gerade benötigt<br />
wird. Um das Problem der durch<br />
die schwankenden Drehzahlen ebenfalls<br />
schwankenden Frequenzen des produzierten<br />
Stroms zu lösen, wurde SMA<br />
im eigenen Haus fündig: Die Kollegen<br />
der für Bahntechnik zuständigen SMA<br />
Railway Technology GmbH steuerten<br />
einen dreiphasigen Frequenzumrichter<br />
bei, der das Inselnetz stabilisiert. Für<br />
den Fall, dass das Blockheizkraftwerk<br />
an kalten Tagen bei starker Sonneneinstrahlung<br />
anspringt, wenn die Wärme-<br />
SMA Solar Technology AG (2)<br />
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<strong>PHOTON</strong> Juni 2011