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Wirtschaft<br />

»<br />

Metallurgisches Silizium – Angebot und Nachfrage<br />

3,0 Mio. Tonnen<br />

2,8 Mio.<br />

2,6 Mio.<br />

2,4 Mio.<br />

2,2 Mio.<br />

2,0 Mio.<br />

1,8 Mio.<br />

0,0<br />

2010 2011 2012 2013 2014<br />

2015<br />

Rohstoffknappheit: Centrotherm geht davon aus, dass es bereits 2014 zu einer Verknappung von metallurgischem<br />

Silizium kommen könnte, was dem Wachstum im Bereich der Siliziumherstellung einen Riegel vorschieben würde<br />

liche Anlagen, die in erster Linie den Energieverbrauch<br />

bei der Herstellung senken.<br />

Dank bereits bekannter Verbesserungen<br />

könne das Kilogramm mit dem Siemens-<br />

Verfahren zu 20 Dollar (13,50 Euro) hergestellt<br />

werden – mit der Aussicht, die Produktionspreise<br />

bis auf 15 Dollar pro Kilogramm<br />

(10,13 Euro) zu senken. Unternehmen<br />

wie die AEG Power Solutions GmbH<br />

arbeiten an Verfahren, um den Energieaufwand<br />

für die chemische Gasphasenabscheidung<br />

der CVD-Reaktoren weiter zu<br />

verringern. Dabei setzt AEG hauptsächlich<br />

auf intelligentere Systeme.<br />

LXE Solar LLC hat nach eigenen Angaben<br />

ein Verfahren entwickelt, das die Produktion<br />

mit Siemens-Reaktoren zu Produktionskosten<br />

von 19 Dollar pro Kilogramm<br />

(12,83 Euro) erlaubt, indem es die Umwandlung<br />

von Monosilangas in Trichlorsilan<br />

(TCS) verbessert hat. Russ Hamilton,<br />

Viel zu diskutieren: Rund 275 Brancheninsider nahmen<br />

an der neunten Siliziumkonferenz von <strong>PHOTON</strong><br />

in Berlin teil.<br />

Nachfrage<br />

Angebot<br />

Überschuss (%)<br />

Rolf Schulten / photon-pictures.com<br />

1,6%<br />

Technologiechef bei GCL, erklärte, sein<br />

Unternehmen sei bereits Ende 2010 bei<br />

Produktionskosten von 22,90 Dollar pro<br />

Kilogramm (15,46 Euro) angelangt. Diese<br />

auf 15 Dollar (10,13 Euro) zu drücken, sei<br />

jedoch »eine sehr große Herausforderung«.<br />

Sein Unternehmen rechnet damit, innerhalb<br />

einiger Jahre für 20 Dollar pro Kilogramm<br />

(13,50 Euro) zu produzieren.<br />

Das gestiegene Kostenbewusstsein hat<br />

die »Großen Vier« nicht nur dazu gezwungen,<br />

ihre Gesamtkapazitäten auszuweiten,<br />

sondern auch höhere Skaleneffekte in den<br />

Fabriken zu schaffen. So sinken die Produktionskosten,<br />

und die Markteintrittsschwelle<br />

für Neueinsteiger wächst. Mit<br />

24.000 Tonnen wird die OCI-Fabrik nach<br />

Angaben des Unternehmens nach ihrer<br />

Fertigstellung die weltweit größte Anlage<br />

ihrer Art sein. »Für Neueinsteiger wird es<br />

schwierig, damit Schritt zu halten. Man<br />

braucht eine solche Größe, um bei den<br />

Kosten wettbewerbsfähig zu sein«, erklärt<br />

Analyst Gupta. Die kleineren Unternehmen<br />

sind demnach gezwungen, ihre Kapazitäten<br />

genau zu dem Zeitpunkt zu erhöhen,<br />

an dem Siliziumkäufer rar werden<br />

und der Cashflow austrocknet – wenig verlockende<br />

Aussichten für Investoren. Zudem<br />

müsste ein Unternehmen, das jetzt<br />

neu einsteigt, Milliarden aufwenden, um<br />

überhaupt ins Geschäft zu kommen. Gupta<br />

ist sich sicher, dass daher die Branchenführer<br />

ihr Oligopol 2012 wieder festigen.<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

Quelle: Centrotherm<br />

Das Spiel geht weiter<br />

Auch die besten Pläne können allerdings<br />

scheitern, und so müssen sich<br />

selbst die »Großen Vier« für eine neue<br />

Preisschlacht rüsten. Neulinge haben<br />

sich in Asien bereits in der Nähe von Wafer-Herstellern<br />

angesiedelt und geben an,<br />

Fabriken mit einem Investitionsaufwand<br />

von 40 Dollar (27 Euro) pro Kilogramm<br />

Produktionskapazität zu errichten – also<br />

weit günstiger als der Branchendurchschnitt,<br />

der bei circa 80 Dollar (54 Euro)<br />

liegt. Einen großen Anteil an den niedrigeren<br />

Kapitalaufwendungen für die billigeren<br />

neuen Fabriken hat der Einsatz<br />

kostengünstiger Produktionsanlagen aus<br />

China. Einer der Lieferanten hierfür ist<br />

ein chinesischer Anlagenbauer, der zur<br />

japanischen Morimatsu Group gehört,<br />

die seit fünf Jahren Siemens-Reaktoren<br />

herstellt. Fast den gesamten Umsatz erzielt<br />

dieses Unternehmen in China. Lei<br />

Meng von Morimatsu erklärte auf der<br />

Konferenz, das Unternehmen liefere japanische<br />

Qualität zu chinesischen Preisen<br />

– ohne allerdings Zahlen zu nennen.<br />

Die Qualität der Ausrüstung »Made in<br />

China« ist jedoch häufig fragwürdig und<br />

könnte unter dem Strich zu höheren Kosten<br />

durch einen größeren Wartungsaufwand<br />

und längere Stillstandszeiten führen,<br />

warnt Analyst Gupta.<br />

Die Qualität des Siliziums ist derweil<br />

Thema in Analysten- und Unternehmensberichten.<br />

»Polysilizium ist nicht<br />

gleich Polysilizium«, sagt Jim Stutelberg,<br />

Marketing-Chef bei Hemlock. Qualitativ<br />

höherwertiges Silizium »erlaubt es den<br />

Kunden, die Ausbeute und Effizienz der<br />

Zellen zu verbessern«, sagt er. »Kunden<br />

fordern einen Reinheitsgrad von 9N«,<br />

erklärt Hamilton von CGL (»9N« steht<br />

für 99,9999999 Prozent). »Es ist einfach<br />

geworden, Fabriken zu bauen, aber es ist<br />

schwer, sie zu betreiben«, findet Stutelberg.<br />

Der tatsächliche Ausstoß der Fabriken<br />

könne deutlich von der theoretischen<br />

Kapazität abweichen. Die kleineren<br />

Anbieter müssen also nicht nur die<br />

Kosten senken, sondern gleichzeitig<br />

auch die Qualität verbessern.<br />

Das Siemens-Verfahren ist bei der Siliziumproduktion<br />

weiterhin vorherrschend<br />

und werde es auch bleiben, meinen die<br />

Konferenzteilnehmer. Doch die Alternativen<br />

haben ebenfalls eine Daseinsberechtigung.<br />

Die Reaktoren für die chemische<br />

Gasphasenabscheidung beziehungsweise<br />

Fließbettreaktoren (FBR) können laut<br />

Meyers für 15 bis 20 Dollar pro Kilogramm<br />

(10,13 bis 13,50 Euro) produzieren, und<br />

direkt gereinigtes metallurgisches Silizium<br />

(UMG) kann sogar für weniger als 15<br />

Dollar pro Kilogramm (10,13 Euro) hergestellt<br />

werden. Die Betreiber von FBR- und<br />

UMG-Anlagen erhoffen sich in fünf Jahren<br />

einen Marktanteil von 30 Prozent, da<br />

40<br />

<strong>PHOTON</strong> Juni 2011

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