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Leserbriefe »<br />

Die drei Bundesräte<br />

unternahmen<br />

alles, um den Bau neuer Atomkraftwerke möglich zu<br />

machen. Ohne Fukushima wäre ihre Rechnung sogar<br />

aufgegangen. Bestandteil ihrer raffinierten Strategie<br />

war es, für Solarstrom zu viel zu bezahlen und die<br />

Förderung mit einem finanziellen Deckel zu versehen,<br />

damit Solarstrom keinen relevanten Beitrag leisten<br />

kann. Dieses antisolare Bubentrickli ist Schnee von<br />

gestern. »Vor allem im Süden Frankreichs können rein<br />

theoretisch auch mit zwölf Cent Einspeisevergütung<br />

noch rentable Anlagen gebaut werden«, weiß die<br />

weltweit in Sachen Solarenergie führende Zeitschrift<br />

<strong>PHOTON</strong> in ihrer neusten Nummer zu berichten, »die<br />

jährliche Sonneneinstrahlung liegt bei 1.400 bis 1.800<br />

Kilowattstunden je Quadratmeter, also 200 bis 600<br />

Kilowattstunden über den besten Standorten in Süddeutschland.«<br />

<br />

Bubentrickli«<br />

Das urbane solare<br />

Investitionspotenzial liegt brach<br />

Editorial: Nach Fukushima (<strong>PHOTON</strong> 4-2011)<br />

Jeder zweite Deutsche lebt in einer<br />

Stadt oder einem Stadteinzugsgebiet.<br />

Doch die Energiewende hat dort bisher<br />

kaum Einzug erhalten. Das urbane solare<br />

Investitionspotenzial liegt brach. Deshalb<br />

ist der Appell des Deutschen Städtetages<br />

zur Energiepolitik auf seiner Hauptversammlung<br />

in Stuttgart am 4. Mai<br />

wegweisend. Zu Recht fordert der Vizepräsident<br />

Christian Ude: »Erneuerbare<br />

Energien und Kraft-Wärme-Kopplung<br />

durch lokale und regionale Energieversorger<br />

müssen Vorfahrt erhalten.« Doch<br />

wo sind die Konzepte der Solarindustrie,<br />

Städte großflächig in die Solarpolitik mit<br />

einzubinden Fast hundert Prozent aller<br />

Ideen und Aufmerksamkeit – und damit<br />

natürlich auch Geld – gehen in die Akquisition<br />

und den Bau von Freiflächenanlagen<br />

oder überproportional großen<br />

Dachanlagen. Seit Fukushima gibt es<br />

zwar laut ein »Nein Danke!« für Atomstrom,<br />

aber kein Konzept für eine Kultur<br />

der Dezentralität oder schlicht eine Bewegung<br />

»Sonnenstrahlen statt Atomstrahlen«.<br />

Daher müssen nun folgende<br />

Punkte auf eine solare Agenda:<br />

1. Aussetzung der Vergütungsdegression.<br />

2. Erstellung eines EEG-Konzeptes für die<br />

Beschleunigung des Solarausbaus in den<br />

Städten sowie eine regionale Vergütungsdifferenzierung.<br />

3. In den Bereichen Recht/Baurecht, Finanzen<br />

(Abschreibung und steuerliche<br />

Behandlung, Gewerbesteuer für Gemeinden)<br />

und Politik (Vorrang für Solarstrom,<br />

Anschlusspflicht auf Kosten der Energiekonzerne)<br />

muss die solare Energiewende<br />

in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt<br />

werden.<br />

Olaf Achilles, Ingenieurbüro Achilles<br />

14109 Berlin<br />

Anm. d. Red.: Seit 5. Mai ist Christian Ude<br />

Präsident des Deutschen Städtetages.<br />

Überzogene Absenkungen<br />

Griff zur Schere (<strong>PHOTON</strong> 5-2011)<br />

Uns fällt auf, dass Politiker wie Verbände<br />

als auch die Presse den Markt viel<br />

zu sehr aus Sicht der Industrie betrachten.<br />

Deren Margen kann ich nicht beurteilen.<br />

Ein Großteil der Arbeitsplätze befindet<br />

sich aber im Handwerk. Unsere Probleme<br />

werden nicht beachtet. Gute Fachkräfte<br />

aus Deutschland zu bekommen ist ohnehin<br />

schwierig. Diese für drei Monate mit<br />

wenig Arbeit zu beschäftigen und dann zu<br />

250 Arbeitsstunden pro Monat zu motivieren,<br />

ist kaum möglich. Für gleiche Arbeit<br />

jedes Jahr sinkende Umsätze, steigende<br />

Lohnkosten, geringere Margen durch<br />

mehr Wettbewerb zu haben ist auf Dauer<br />

nicht durchzuhalten. Industrie und Handel<br />

sind davon ausgegangen, dass ein einbrechender<br />

deutscher Markt durch Export<br />

kompensiert wird. Das ist aber für<br />

regionale Handwerker keine Option.<br />

Wozu sind die überzogenen Absenkungen<br />

und Regelungen überhaupt notwendig<br />

Auch bei geringerer Absenkung werden<br />

wir bald Netzparität erreichen, Endkunden<br />

habe sie heute schon. Zudem profitieren<br />

die öffentlichen Haushalte von<br />

Steuereinnahmen, und die Akzeptanz der<br />

Bevölkerung für Solartechnik ist hoch.<br />

Warum sollte also eine Regierung bremsen<br />

wollen<br />

Die Bestrebungen der Regierung<br />

machen meiner Meinung nach einzig<br />

und allein Sinn, wenn man voraussetzt,<br />

dass die Vormachtstellung<br />

der Energieriesen mit ihrem Wunsch<br />

nach zentralen Strukturen gestärkt werden<br />

soll.<br />

Bruno Wörner,<br />

W-quadrat Westermann & Wörner GmbH<br />

76593 Gernsbach<br />

8<br />

<strong>PHOTON</strong> Juni 2011

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