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Neue Märkte<br />

bedingt zu der Art von Wind, die sich<br />

für die Energiegewinnung nutzen lässt.<br />

Sie sind oft eher von der unberechenbaren,<br />

stürmischen Sorte und wirbeln Dinge<br />

mit Geschwindigkeiten von bis zu 110<br />

Kilometern pro Stunde herum.<br />

Dies mussten auch die Betreiber des<br />

neu erbauten 1,2-Megawatt-Solarkraftwerks<br />

San Juan I in der Nähe der Provinzhauptstadt<br />

an einem Tag im Januar<br />

auf die harte Tour lernen. Gegen Mittag<br />

frischte der Wind gewaltig auf und<br />

hob ein paar der Module, die gerade installiert<br />

wurden, aus ihrer Verankerung<br />

und wehte sie geradewegs über die gesamte<br />

Anlage. Im späten Januar waren<br />

die zertrümmerten Module am Boden<br />

dann eine gute Erinnerung daran, dass<br />

alle losen Ausrüstungsteile im Falle von<br />

starkem Wind gesichert werden müssen.<br />

Ein Ring aus Bäumen rund um die Anlage<br />

soll nun die Systeme vor Sturmböen<br />

schützen, denn einige von ihnen sind<br />

nur für Windgeschwindigkeiten mit maximal<br />

100 Kilometern pro Stunde konstruiert<br />

worden.<br />

Dies ist nur eine der Erkenntnisse,<br />

die das spanische Unternehmen Comsa<br />

Emte SL, das 2009 die Ausschreibung<br />

zur Installation der Anlage für<br />

sich entscheiden konnte, bei diesem<br />

Projekt bislang gewonnen hat. Als die<br />

Provinzregierung beschloss, das Projekt<br />

in Auftrag zu geben, war jedermann<br />

klar, dass San Juan zu den besten<br />

Solarstandorten Argentiniens und<br />

vielleicht sogar weltweit gehört. Ebenso<br />

klar war aber auch, dass eine Anlage<br />

dieser Art bis dahin weder in Argentinien<br />

noch in den benachbarten<br />

Ländern gebaut worden war. Deshalb<br />

beschloss die Provinzregierung, mehrere<br />

Bedingungen in die Ausschreibung<br />

aufzunehmen, die für eine Anlage<br />

dieser Größenordnung ungewöhnlich<br />

sind. Erstens war es ihr Wunsch,<br />

dass der potenzielle Auftragnehmer<br />

mit möglichst vielen verschiedenen<br />

Technologien arbeiten sollte. Zweitens<br />

wollte sie, dass vor allem lokale<br />

Ressourcen bezüglich der Materialien<br />

und der Konstruktion genutzt werden.<br />

Eine dritte Bedingung war, dass<br />

das Kontraktunternehmen die lokalen<br />

Mitarbeiter während des Bauprozesses<br />

der Anlage in der Nutzung sämtlicher<br />

Technologien schulen sollte. Dahinter<br />

steckt die Idee, dass nach der Fertigstellung<br />

der Anlage ein Team für sechs Monate<br />

bereitstehen sollte, um die Anlage<br />

in Betrieb zu nehmen und alles zum<br />

Laufen zu bringen, bevor einheimische<br />

Arbeiter die Arbeitsabläufe und die Instandhaltung<br />

übernehmen.<br />

Die fertige Anlage ist im März in Betrieb<br />

genommen worden. Sie umfasst<br />

drei verschiedene Zelltechnologien, einachsige<br />

und zweiachsige Nachführung<br />

sowie fest aufgeständerte Module und<br />

drei verschiedene Arten von Wechselrichtern.<br />

Jeder Schritt auf dem Weg zur<br />

Fertigstellung der Anlage war Teil eines<br />

Lernprozesses. »Wir mussten eine gründliche<br />

Untersuchung durchführen, um sicherzugehen,<br />

dass sich die Reihen nicht<br />

gegenseitig verschatten«, sagt Anlagenmanager<br />

Alejandro Pérez. »Es gibt Einzelheiten,<br />

von denen man denkt, sie sei-<br />

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<strong>PHOTON</strong> Juni 2011

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