ıı - PHOTON Info
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Wirtschaft<br />
Wechselrichter<br />
Faktor zehn<br />
Die Bauteilkosten bei SMA sind nach wie vor<br />
zu hoch – bei steigendem Preisdruck ein Problem<br />
Udo Geisler / photon-pictures.com<br />
Mit seinen Verkaufsschlagern aus<br />
der »Tripower«-Serie verdient der<br />
Wechselrichterhersteller SMA im<br />
Moment gutes Geld. Kommt es aber<br />
bei Invertern zu einem Preisrutsch,<br />
könnte das schnell anders aussehen:<br />
Ein Vergleich der Bauteilkosten mit<br />
einem besonders rationell gefertigten<br />
Konkurrenzprodukt, das <strong>PHOTON</strong><br />
Ende vorigen Jahres untersucht hat,<br />
endet für den deutschen Marktführer<br />
besorgniserregend – und das ist noch<br />
vorsichtig formuliert.<br />
Faktor zehn: Der »Sunny Tripower STP 17000TL-10« von SMA besteht aus 3.451 Einzelteilen (hier der Übersichtlichkeit<br />
halber noch in Baugruppen belassen) – im Vergleich zu 338 Teilen beim »Soleaf DSP-123KH« von Dasstech<br />
Die »Tripower«-Serie der SMA Solar<br />
Technology AG erfreut sich bei<br />
Installateuren großer Beliebtheit. Gerade<br />
bei größeren Anlagen können diese<br />
Geräte des Weltmarktführers ihre Vorteile<br />
ausspielen: Durch die dreiphasige<br />
Einspeisung entfällt die sonst notwendige<br />
Symmetrierung von einphasigen<br />
Wechselrichtern. Wenn eine ausgefeilte<br />
Überspannungsüberwachung gewünscht<br />
wird, so können einfach entsprechende<br />
Überspannungsableiter in die vorhandenen<br />
Steckplätze eingeklickt werden.<br />
Weder eine externe Box noch zusätzliche<br />
Verkabelung ist notwendig. Der weite<br />
MPP-Bereich (MPP: Maximum Power<br />
Point, Punkt der maximalen Leistung<br />
eines Solargenerators) lässt dem Installateur<br />
viele Freiheiten bei der Auslegung<br />
der Anlage. Ein Datenlogger ist ebenso an<br />
Bord wie ein Modul zur drahtlosen Kommunikation<br />
mittels Bluetooth.<br />
Eine spannende Frage bei einem solchen<br />
Verkaufsschlager lautet natürlich:<br />
Wie viel verdient der Hersteller daran<br />
Nachdem <strong>PHOTON</strong> im September 2010<br />
als erster Verlag überhaupt die Bauteilkosten<br />
eines Wechselrichters – damals die des<br />
»Soleaf DSP-123KH« vom koreanischen<br />
Hersteller Dasstech Co. Ltd. – ermittelt<br />
hatte (<strong>PHOTON</strong> 9-2010), gab es Kritik an<br />
dem bereits damals angestellten Vergleich<br />
der Bauteilkosten mit denen, die SMA<br />
nach eigenen Angaben durchschnittlich<br />
hat. Wenn ein Wechselrichter mehr Funktionen<br />
erfülle als ein anderer, dann dürfe<br />
er nicht nur teurer sein, es sei auch verständlich,<br />
dass er mehr Bauteile benötige,<br />
so der Tenor der Einwände. Diesen Argumenten<br />
galt es auf den Grund zu gehen:<br />
Wie sieht tatsächlich der Bauteilaufwand<br />
im Detail bei SMA aus, und welche Schlüsse<br />
lassen sich daraus ziehen Also hat das<br />
<strong>PHOTON</strong>-Labor einen »Sunny Tripower<br />
STP 17000TL-10« genommen und, ebenso<br />
wie zuvor beim Dasstech-Inverter, ermittelt,<br />
welcher Bauteilaufwand eigentlich<br />
hinter der Gehäuseabdeckung steckt.<br />
70<br />
<strong>PHOTON</strong> Juni 2011