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Ist er zu groß, wird sehr viel Licht direkt<br />

reflektiert. Ist er zu klein, ist die Zelle nicht<br />

gut für indirektes Licht geeignet. Solar3D<br />

gibt an, man habe das Grundkonzept für<br />

diesen Teil der Zelle im April fertiggestellt,<br />

doch laut Nelson könnten hier noch Änderungen<br />

erfolgen, bevor ein Prototyp der<br />

Zelle hergestellt wird. Dies soll gegen Ende<br />

des Jahre geschehen.<br />

Ein weiteres Problem der 3-D-Struktur<br />

stellt der geschlossene Raum dar, in dem<br />

die Photonen so lange herumspringen, bis<br />

sie vom Silizium absorbiert werden. Es ist<br />

nicht klar, was sich in diesem Raum befinden<br />

soll. Luft würde nicht funktionieren,<br />

sie enthält Feuchtigkeit und könnte zu<br />

Korrosionen führen. Vakuum wäre denkbar,<br />

aber das würde die Produktionskosten<br />

in die Höhe treiben. Eine weitere Option<br />

ist Kunststoff, doch auch die hat einen<br />

Haken: Kunststoffe sind nicht hundertprozentig<br />

transparent. Auch hierzu macht<br />

Solar3D keine detaillierten Angaben und<br />

verweist wiederum auf den Prototyp.<br />

So weit also die grundlegenden potenziellen<br />

Nachteile des neuartigen Zellaufbaus.<br />

Wenn Solar3D oder irgendein anderer<br />

Hersteller sie in den Griff bekommen<br />

kann, bleibt immer noch die Herausforderung,<br />

dies in ein industrielles Verfahren<br />

umzusetzen. Wie soll beispielsweise<br />

Dünnschichtmaterial auf eine gekrümmte<br />

Oberfläche in einem geschlossenen Raum<br />

aufgebracht werden Für etliche Hersteller<br />

gestaltet sich ja schon die gleichmäßige<br />

Aufbringung auf flachen Oberflächen<br />

schwierig.<br />

Aus anderen Bereichen mit mikrooptischen<br />

Fertigungsverfahren gibt es zudem<br />

die unerfreuliche Erfahrung, dass<br />

die Fehlerrate eines Produkts mit der Anzahl<br />

der optischen Elemente pro Fläche<br />

steigt. Die »Myriaden von Mikrozellen«,<br />

die nach Vorstellung von Solar3D in einer<br />

Zelle kombiniert werden sollen, könnten<br />

hier zum Problem werden. Und auch die<br />

erhöhte Gefahr von Kurzschlüssen sollte<br />

nicht außer Acht gelassen werden, da ja<br />

alle Zellen über eine Sammelschiene elektrisch<br />

angeschlossen werden müssen, um<br />

den Strom transportieren zu können.<br />

Im gleichen Maß, in dem Solar3D also<br />

auf die Schwächen der etablierten Konzepte<br />

hinweist, wird das Unternehmen<br />

sich unausweichlich auch mit deren Stärken<br />

auseinandersetzen müssen: Sie sind<br />

erprobt und haben schon erhebliche Erfolge<br />

bei der Kostenreduzierung vorzuweisen.<br />

Verbessertes Light-Trapping allein<br />

wird deshalb nicht den Ausschlag geben.<br />

Matthew Hirsch, Christian Haase, Jochen Siemer<br />

<strong>PHOTON</strong> Juni 2011 91

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