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Wirtschaft<br />

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Die Wüste lebt: Schildkröten wie diese könnten das<br />

Ende des Brightsource-Projektes bedeuten<br />

trieb sind. Arnold Goldman, der Luz im<br />

Jahr 1980 gegründet hatte und dem Unternehmen<br />

bis 1991 als Geschäftsführer<br />

diente, startete 2004 Brightsource, das<br />

damals noch »Luz II« hieß.<br />

Goldman und seine Kollegen, von denen<br />

einige zu Brightsource wechselten,<br />

wollten nun das nutzen, was sie als natürliche<br />

Weiterentwicklung der CSP-Technologie<br />

ansehen. Allerdings sind die Heliostaten<br />

bei Brightsource jeweils nur 14<br />

Quadratmeter groß, deutlich kleiner als<br />

Arco Images GmbH / dpa Picture-Alliance GmbH<br />

die Spiegel von Unternehmen wie Solar<br />

Reserve LLC, die eine Spiegelfläche von<br />

120 Quadratmeter aufweisen. Um eine bestimmte<br />

Menge an Energie zu produzieren,<br />

benötigt Brightsource also deutlich mehr<br />

dieser Bauteile. Während das Unternehmen<br />

mit 60.000 Spiegeln für eine 130-Megawatt-Anlage<br />

rechnet, die alle präzise ausgerichtet<br />

werden müssen, plant Solar Reserve<br />

für sein Rice Solar Energy Project mit<br />

150 Megawatt Leistung, das ab 2013 Strom<br />

liefern soll, nur mit etwa 17.000 Stück.<br />

Brightsource ist allerdings zuversichtlich,<br />

dass es die Kalibrierung seiner vielen Heliostaten<br />

in den Griff bekommt.<br />

Optimismus vorherrschend<br />

Selbst wenn die Technologie funktioniert,<br />

stellt sich die Frage, ob Brightsource<br />

bei den Stromgestehungskosten gegenüber<br />

großflächigen Photovoltaikanlagen<br />

mithalten kann. Dort sinken die<br />

Kosten immer noch rapide, während sie<br />

sich bei CSP-Systemen eher nach oben<br />

entwickeln (<strong>PHOTON</strong> 9-2010). Laut Peter<br />

Lorenz, Präsident des Projektierers<br />

Quanta Renewable Energy Service, der<br />

in den USA große Solarparks baut, liegen<br />

die Investitionskosten typischer<br />

Photovoltaikanlagen in den USA bei einer<br />

Gleichstromnennleistung von rund<br />

drei Dollar pro Watt (zwei Euro). Beim<br />

Ivanpah-Projekt von Brightsource kostet<br />

ein Watt Solarstromkapazität rund 5,5<br />

Dollar (3,70 Euro). Am Ende zählen allerdings<br />

die Stromgestehungskosten und<br />

da kann Brightsource bislang mithalten.<br />

Außerdem hat das Unternehmen starke<br />

Mitstreiter wie Google und Alstom gewonnen,<br />

die glauben, dass die potenziellen<br />

Gewinne auch Risiken rechtfertigen.<br />

»Wir sind optimistisch, was die weltweiten<br />

Chancen der Brightsource-Technologie<br />

angeht«, sagt Tim Brown, Sprecher<br />

von Alstom, das bislang knapp 18 Prozent<br />

an dem Unternehmen hält. »Wir<br />

glauben, dass Brightsource mit seiner<br />

Forschung und Entwicklung und seinen<br />

Demonstrationsanlagen die richtigen<br />

Schritte tut.« Es wird sich zeigen, wer am<br />

Ende schneller vorankommt – der Hase<br />

oder die Schildkröte.<br />

Garrett Hering<br />

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<strong>PHOTON</strong> Juni 2011

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