ıı - PHOTON Info
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»<br />
ler in seinem jüngsten Geschäftsbericht<br />
einräumt. Bei<br />
den Dünnschichtmodulen<br />
des Konzerns sieht es noch<br />
schlimmer aus: 29 Megawatt<br />
wurden von Januar bis März<br />
produziert, nur vier Megawatt<br />
davon verkauft.<br />
Bei der Aleo Solar AG ist<br />
die Lage tendenziell ähnlich,<br />
wenngleich nicht ganz so<br />
dramatisch: Module mit 75<br />
Megawatt wurden produziert<br />
– 20 Megawatt mehr, als tatsächlich<br />
verkauft wurden.<br />
Auch beim norwegischen<br />
Solarkonzern REC ASA kann<br />
man längst nicht mehr alles<br />
verkaufen, was man produziert:<br />
Das Unternehmen hat<br />
daher jüngst einen Teil seiner<br />
Linien vorerst stillgelegt.<br />
Denselben Schritt ist der indische<br />
Zellhersteller Moser<br />
Baer einem Agenturbericht<br />
zufolge gegangen. Man wolle<br />
den Wirkungsgrad der Zellen<br />
verbessern, lautet hier die<br />
Begründung.<br />
Tatsache ist jedoch: Es gibt<br />
ganz offensichtlich ein Überangebot<br />
von Solarmodulen<br />
und das drückt die Preise in<br />
den Keller wie noch nie: Kosteten<br />
monokristalline Module<br />
in Deutschland vor einem<br />
Jahr rund 1,60 Euro je Watt,<br />
so sind sie nun im Mittel für<br />
etwa 1,30 Euro pro Watt zu<br />
haben, zeigt der Modulpreisindex<br />
unserer Schwesterzeitschrift<br />
<strong>PHOTON</strong> Profi. Cadmiumtellurid-Dünnschichtmodule<br />
– sie stammen fast<br />
vollständig von First Solar<br />
Inc. – gibt es im Mittel sogar<br />
schon für etwa einen Euro<br />
pro Watt. Vor einem Jahr lagen<br />
sie preislich noch gleichauf<br />
mit den monokristallinen<br />
Mitbewerbern.<br />
Wobei die Kurse vielfach<br />
noch viel stärker gefallen<br />
sind, wie das Angebot am<br />
Spotmarkt zeigt: Insbesondere<br />
zweit- und drittklassige<br />
chinesische Unternehmen<br />
drängen mit Kampfpreisen<br />
nach Deutschland:<br />
230-Watt-Module von Green<br />
Energy International Group<br />
werden für 1,11 Euro je Watt<br />
ab Lager Bremen angeboten.<br />
190-Watt-Produkte der Marke<br />
CETC gar für 1,08 Euro je<br />
Watt. Wer sich um Verschiffung<br />
und Zollabwicklung<br />
der Ware selbst kümmert,<br />
der zahlt ab Hafen Shanghai<br />
noch weniger. Polykristalline<br />
220-Watt-Module von<br />
Ningbo kosten beispielsweise<br />
gemäß der Preisliste des<br />
Importeurs First Funds Photovoltaics<br />
nur 0,98 Euro pro<br />
Watt. Allerdings muss man<br />
schon einen Container mit<br />
rund 550 Modulen abnehmen,<br />
um in den Genuss dieser<br />
Preise zu kommen und<br />
sich außerdem um Transport<br />
und Verzollung kümmern,<br />
was bei Abnahme eines<br />
Standardcontainers mit<br />
einigen Cent pro Watt zu<br />
Buche schlägt.<br />
Selbst zu einem offenen<br />
Preiskampf kommt es be-<br />
ACDC Solar Power, Inc.<br />
Offerten wie diese nehmen zu. Daran lässt sich ablesen, dass der Markt immer aggressiver<br />
wird.<br />
<strong>PHOTON</strong> Juni 2011 193