ıı - PHOTON Info
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»<br />
schen Markt die Zähne ausgebissen<br />
hat. »Nach meiner<br />
Erfahrung ist es sehr schwierig,<br />
hier überhaupt Fuß zu fassen«,<br />
sagt auch Steffen Studeny,<br />
Leiter der Q-Cells-Vertretung<br />
in Tokio.<br />
Umfassende Verantwortung<br />
Dabei kämpfen Wechselrichterhersteller<br />
und Modulproduzenten<br />
mit zwei grundsätzlich<br />
unterschiedlichen<br />
Problemen. Derzeit besteht<br />
90 Prozent des Solarstromgeschäfts<br />
in Japan aus Aufdachanlagen.<br />
Die wiederum lassen<br />
sich jedoch nur als komplettes<br />
System verkaufen, bei dem<br />
der Modulhersteller den zentralen<br />
Part übernimmt. »Es ist<br />
üblicherweise so, dass er die<br />
Verantwortung für das gesamte<br />
System trägt«, sagt Yutaka<br />
Yamamoto, Präsident der Japanvertretung<br />
des weltgrößten<br />
Zellherstellers Suntech<br />
Power Corporation: »Wir müssen<br />
einen Kundenservice aufbauen,<br />
eine Hotline einrichten<br />
und jemand rausschicken,<br />
wenn etwas kaputt gegangen<br />
ist.« Ganz egal, ob es sich dabei<br />
um ein Problem bei den Modulen,<br />
den Wechselrichtern<br />
oder dem Montagesystem handelt.<br />
Selbst wenn ein Tier die<br />
Gleichstromkabel durchbeißt,<br />
geht der Anruf zuerst zum Systemanbieter,<br />
dem Modulhersteller.<br />
»Leckende Dächer sind<br />
ein anderes großes Problem«,<br />
sagt Yamamoto, »wir müssen<br />
die Dichtigkeit für zehn, 15<br />
Jahre garantieren.« Und zwar<br />
unter erschwerten Bedingungen,<br />
denn in Japan sollen Aufdachanlagen<br />
nicht nur erdbebensicher<br />
sein, sondern auch<br />
Taifunen unbeschadet widerstehen.<br />
Verkauft werden Aufdachanlagen<br />
durch mühsames<br />
Klinkenputzen. Nach der<br />
Erfahrung von Masaski Kurimoto<br />
kommt bei sieben Versuchen<br />
vielleicht ein Auftrag heraus.<br />
Und das auch nur, wenn<br />
man die Kunden jeweils mehrfach<br />
besucht hat. »Man muss<br />
viele Wege zurücklegen«, sagt<br />
der Chef der Yanegiken Co.<br />
Ltd., einem der größten Anbieter<br />
von Montagesystemen<br />
in Japan, »und es gibt eine<br />
Menge Papierkram, bevor<br />
man alle Genehmigungen bekommt<br />
und die Subventionen<br />
fließen.« Das zu erledigen, ist<br />
in Japan ebenfalls Aufgabe<br />
des Installateurs oder des Systemanbieters,<br />
mit dem er zusammenarbeitet.<br />
So gesehen<br />
relativieren sich die für Hersteller<br />
attraktiven Systempreise<br />
von bis zu 600.000 Yen pro<br />
Kilowatt (rund 5.000 Euro).<br />
»Es gibt noch einen anderen<br />
Grund, warum die Preise in<br />
Japan so hoch sind«, sagt Suntech<br />
Power-Mann Yamamoto:<br />
»Eine Menge Geld steckt in der<br />
Logistik. Das System ist dreistufig:<br />
Wir verkaufen an einen<br />
Großhändler und der verkauft<br />
wiederum an einen Zwischenhändler.«<br />
Und alle wollen etwas<br />
verdienen.<br />
Wechselrichter sind rar<br />
Doch die meisten Firmen<br />
kommen gar nicht so weit,<br />
dass sie sich mit derartigen<br />
Problemen auseinander setzen<br />
müssen. Die erste Einstiegshürde<br />
ist, einen Wechselrichterhersteller<br />
zu finden,<br />
mit dem man ein System zusammenstellt.<br />
Derzeit gibt es<br />
fünf japanische Firmen, die<br />
Wechselrichter produzieren,<br />
vier gehören zu den großen<br />
Modulherstellern des Landes,<br />
die praktisch ausschließlich<br />
für den eigenen Bedarf produzieren.<br />
Übrig bleibt somit<br />
nur Omron K.K., neben der<br />
kürzlich erst zertifizierten<br />
koreanischen LS Industrial<br />
Systems der einzige Produzent,<br />
der seine Wechselrichter<br />
auch auf dem freien Markt<br />
anbietet. »Man braucht sehr<br />
gute Beziehungen, um an genügend<br />
Geräte heranzukommen«,<br />
sagt Yamamoto.<br />
Q-Cells ist seit 2007 in Japan<br />
vertreten, zunächst nur<br />
mit einer Repräsentanz, weil<br />
man zu Zeiten knappen Siliziums<br />
gute Beziehungen zu<br />
seinen Lieferanten pflegen<br />
wollte. Anfang vergangenen<br />
<strong>PHOTON</strong> Juni 2011 77