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Neue Märkte »<br />

Der erste Schritt<br />

Eine argentinische Provinz wartete bei der Solarpolitik<br />

nicht auf nationale Vorgaben<br />

Rolf Schulten / photon-pictures.com<br />

Die Regierung von San Juan finanzierte das erste Megawatt-Projekt Argentiniens; die Bauarbeiten wurden im März beendet<br />

San Juan ist ein Kandidat, wenn es<br />

um das »Zentrum der Photovoltaik«<br />

in Argentinien geht, aber nicht der<br />

einzige. Die westliche Region des<br />

Landes hat überwiegend exzellente<br />

Solarstrahlungsbedingungen. 2007<br />

entstand in der dortigen Verwaltung<br />

die Idee für ein Solarprogramm, das<br />

die Provinz in den Mittelpunkt der<br />

zur gleichen Zeit noch im Entstehen<br />

begriffenen nationalen Förderpolitik<br />

rücken sollte. Heute ist San Juan auf<br />

dem Weg an die Spitze bei installierter<br />

Leistung, Forschung und Produktion.<br />

Der Wetterbericht für die nächsten<br />

fünf Tage sagt Gewitter voraus.<br />

Auf dem Boden ahnt man<br />

davon jedoch nichts. Vereinzelte Wolken<br />

treiben am Himmel von San Juan umher,<br />

aber die Sonne knallt wie an einem<br />

heißen Sommertag in Südfrankreich.<br />

Hier im Westen von Argentinien – von<br />

Mendoza bis in den Süden, durch die<br />

Provinz San Juan und rauf nach La Rioja<br />

und Salta im Norden – eignet sich die<br />

Landschaft bestens für den Anbau von<br />

Oliven und roten Trauben. Auch ist es<br />

eine allgemein bekannte Tatsache, vor<br />

allem unter denen, die sich für Weinanbau<br />

interessieren, dass es hier mehr als<br />

300 Sonnentage im Jahr gibt.<br />

Die mit lediglich etwa eine Million<br />

Einwohner spärlich besiedelte Provinz<br />

erfreut sich einer jährlichen Sonneneinstrahlung<br />

von immerhin bis zu 2.600<br />

Kilowattstunden pro Quadratmeter. Um<br />

diese vorteilhaften klimatischen Bedingungen<br />

nutzen zu können, müssen sich<br />

die Landwirte allerdings um die Fläche<br />

in dem kleinen kultivierbaren Teil der<br />

Region rangeln. Dieser ist durchzogen<br />

von Stauseen, in denen das Wasser der<br />

Schneeschmelze aus den Anden gespeichert<br />

wird, um Nutzpflanzen damit zu<br />

bewässern. In Dürrejahren, wie San Juan<br />

sie erst kürzlich erlebt hat, schränkt der<br />

Strombedarf der Provinz die Landwirtschaft<br />

allerdings ein, denn San Juan gewinnt<br />

den Großteil seiner Elektrizität<br />

mittels Wasserkraft.<br />

In San Juan ist es nicht nur heiß, sondern<br />

auch windig. In den Sommermonaten<br />

ist die Region für ihren Föhnwind aus<br />

den östlichen Anden bekannt, der von<br />

den Einheimischen auch Zonda genannt<br />

wird. Die Winde hier gehören nicht un-<br />

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<strong>PHOTON</strong> Juni 2011

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