ıı - PHOTON Info
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»<br />
Diamantdraht-Squarer entwickelt und<br />
arbeitet an entsprechenden Wafersägen.<br />
Die japanische Firma Toyo Advanced<br />
Technologies Co. Ltd. bietet ebenfalls<br />
schon Sägewerkzeuge mit Diamantdraht<br />
an, andere Hersteller sind eifrig bemüht,<br />
mitzuhalten. Noch ist das Verfahren<br />
zwar nicht reif für den großen Auftritt,<br />
doch ein Anfang ist gemacht.<br />
Leider ist es nicht so, dass man für den<br />
Umstieg von Slurry- auf Diamanttechnik<br />
einfach nur den Draht auswechseln<br />
müsste. Auch die Maschinen müssen anderen<br />
Anforderungen genügen.<br />
Vor und zurück<br />
Der Vorteil beim Diamantdraht ist,<br />
dass das komplizierte Zuführen des Slurry<br />
entfällt; die Versorgung mit Kühlflüssigkeit<br />
ist vergleichsweise trivial. Nachteil:<br />
Diamantdraht reagiert sehr sensibel<br />
auf Schwankungen und Bewegungen. Die<br />
auch beim Slurry-Verfahren schon komplizierte<br />
Führung der Drahtläufe wird<br />
noch komplizierter, denn unsaubere Führung<br />
führt zu unsauberen Sägekanten.<br />
Außerdem sollte das Spulensystem<br />
von Diamantdrahtsägen in beide Richtungen<br />
rotieren können. Bei Verwendung<br />
von Slurry läuft der Draht üblicherweise<br />
nur in eine Richtung, doch dafür sind<br />
in einer Maschine auch 300 bis 350 Kilometer<br />
davon aufgewickelt. Meyer Burger<br />
hingegen hat Sägen im Sortiment, die<br />
den Draht 600 Meter vorwärts und dann<br />
590 Meter in die Gegenrichtung laufen<br />
lassen, wodurch sie mit insgesamt rund<br />
200 Kilometer Drahtdurchlauf auskommen,<br />
der sich zudem langsamer abnutzt.<br />
Beim Einsatz von Diamantdraht reichen<br />
mit diesem Vor- und Zurückfahren nach<br />
Angaben von Meyer-Burger-Mitarbeiter<br />
Roman Bloch viereinhalb bis sechs Kilometer<br />
für das Zerschneiden eines Meters<br />
Ingot. Somit müssen auch die Spulen der<br />
Säge seltener ausgewechselt werden, wodurch<br />
sich viel Zeit sparen lässt.<br />
Abgesehen von dem teuren Werkzeug<br />
hat das Sägen mit Diamantdraht durchaus<br />
auch noch weitere Nachteile. Die Wafer<br />
haben eine rauere Oberfläche und scheinen<br />
zumindest auf den ersten Blick mit<br />
Sägespuren übersät. »Das täuscht nur«,<br />
versichert Bloch, dieser Eindruck entstehe<br />
durch den Wechsel der Sägerichtung.<br />
Doch von Meyer Burger selbst durchgeführte<br />
Untersuchungen haben ergeben,<br />
dass mit Diamantdraht geschnittene Wafer<br />
insbesondere aus multikristallinem<br />
Material weitaus bruchempfindlicher sind<br />
als die im Slurry-Verfahren hergestellten.<br />
Dafür haben sie allerdings eine viel geringere<br />
Dichte an Mikrorissen. Da sich die<br />
mechanischen Eigenschaften der Wafer<br />
allerdings durch das Wegätzen der äußeren<br />
Schicht in der Zellproduktion nochmals<br />
deutlich verändern, lassen sich tragfähige<br />
Aussagen über die Vor- und Nachteile<br />
der verschiedenen Sägeverfahren erst<br />
nach sorgfältiger Auswertung des gesamten<br />
Verarbeitungsprozesses einschließlich<br />
der Modulproduktion erwarten.<br />
Geschwindigkeit entscheidet<br />
Ein potenzieller Vorteil von Diamantdraht<br />
ist das Recycling. Beim Wafering<br />
gehen fast 50 Prozent des Siliziums verloren.<br />
Ein Weg zur Wiederverwendung<br />
dieses Siliziumabfalls war für die Solarindustrie<br />
lange Zeit so etwas wie die Suche<br />
nach dem Heiligen Gral. Dank dramatisch<br />
gesunkener Siliziumpreise hat sich<br />
dies relativiert, ist aber immer noch ein<br />
wichtiger Punkt. Beim Sägen mit Slurry<br />
aber mischt sich der Siliziumabrieb mit<br />
dem Siliziumkarbid, eine Rückgewinnung<br />
ist deshalb praktisch bislang nicht<br />
durchführbar.<br />
Beim Sägen mit Diamantdraht sieht<br />
das hingegen anders aus. Bei Glykol als<br />
Kühlmittel dürfte eine Rückgewinnung<br />
kompliziert und teuer werden, bei Wasserkühlung<br />
hingegen scheint Siliziumrecycling<br />
machbar. Eine Lösung von der Stange<br />
gibt es allerdings auch hier noch nicht,<br />
mehrere Forscherteams arbeiten momentan<br />
an verschiedenen Ansätzen. Probleme<br />
bereiten hierbei die Oxidation und andere<br />
chemische Prozesse des beim Sägen pulverisierten<br />
Siliziums sowie metallische Verunreinigungen<br />
durch den Draht.<br />
Ein nutzbares Verfahren zur Wiederverwertung<br />
des Sägestaubs könnte auch<br />
deshalb wichtig sein, weil der Diamantdraht<br />
sich kaum verschlanken lässt. Die<br />
gegenwärtige Standardstärke des Diamantdrahtes<br />
beträgt nach Angaben von<br />
Roman Bloch 140 Mikrometer (davon<br />
20 Mikrometer Diamantschicht). Wäh-<br />
Raue Schale: Der Kern eines Diamantdrahts unterscheidet<br />
sich nicht vom Standarddraht. Den Unterschied<br />
macht die Beschichtung mit Diamantkörnern.<br />
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<strong>PHOTON</strong> Juni 2011 87