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Neue Märkte<br />

heimischen Aluminiumhersteller unter<br />

Vertrag nehmen, der die Konstruktion<br />

anfertigte und somit auch die Kosten<br />

für den Import von Metall einsparte. Die<br />

Nachführsysteme hingegen wurden bei<br />

dem spanischen Unternehmen Soportes<br />

Solares SL aus Valencia eingekauft. Bevor<br />

der Einsatz des Projektentwicklers in<br />

San Juan endet, soll außerdem auch einiges<br />

Fachwissen über Systemdesign und<br />

-konstruktion an die einheimischen Mitarbeiter,<br />

die in das Projekt involviert waren,<br />

vermittelt werden.<br />

Neben dem Ausbau der installierten<br />

Leistung und der Förderung der Forschungsaktivitäten<br />

ist der Provinzregierung<br />

auch an der Entwicklung einer<br />

industriellen Strategie gelegen. Sowohl<br />

der Gouverneur José Luis Gioja (siehe<br />

Interview auf Seite 132) als auch sein<br />

Stellvertreter Víctor Doña drängen darauf,<br />

privatwirtschaftliche Investitionen<br />

in die Provinz zu bringen, um die Fertigung<br />

von Photovoltaikkomponenten voranzutreiben.<br />

Doña, der in Deutschland<br />

in Elektrotechnik promovierte, arbeitete<br />

für den lokalen Stromversorger Decsa,<br />

bevor er in sein Amt gewählt wurde. Außerdem<br />

ist er Mehrheitsführer im Parlament<br />

der Provinz und verfügt offenbar<br />

über alle nötigen Beziehungen, um eine<br />

lokale Strategie für die Entwicklung der<br />

Solarenergie zu gestalten, inklusive eines<br />

Lehrauftrags im Fachbereich der Ingenieurwissenschaften<br />

an der Universität<br />

von San Juan. Mitte Februar konnte die<br />

Provinzregierung auch schon den Besuch<br />

der Delegation eines deutschen Solarunternehmens<br />

vermelden, das Möglichkeiten<br />

für den Aufbau einer Zell- und Modulproduktion<br />

erkundet habe. Namen<br />

wurden vorerst vertraulich behandelt.<br />

Die örtlichen Projektmanager hoffen<br />

zunächst einmal auf eine Fertigung von<br />

Solarmodulen. Doña schätzt, dass es im<br />

ersten Jahr ungefähr 15 Megawatt sein<br />

werden, die dann im dritten Jahr auf<br />

45 Megawatt ansteigen werden. Danach<br />

möchte man so schnell wie möglich an<br />

das obere Ende der Wertschöpfungskette<br />

gelangen, weil Module natürlich eine<br />

geringere Wertschöpfung aufweisen,<br />

wenn die benötigten Zellen aus dem<br />

Ausland importiert werden müssen. Es<br />

gibt auch noch weiter führende Gedankenspiele:<br />

Die zur spanischen Andina-<br />

Gruppe gehörende Electrometalúrgica<br />

Andina SAIC liefert unter anderem Siliziumlegierungen<br />

für diverse Industrieanwendungen<br />

und hat bereits offiziell<br />

verkünden lassen, dass es an einem<br />

Projekt zur Produktion von hochreinem<br />

Silizium für die Solartechnik interessiert<br />

sei. Doña schätzt, dass es wohl vier bis<br />

sechs Jahre dauern werde, bis eine solche<br />

Produktion in Gang kommt. Angesichts<br />

der Entwicklung auf dem Weltmarkt und<br />

der nicht allzu hohen Quote von Projekten,<br />

die nach vergleichbaren Ankündigungen<br />

auch in die Tat umgesetzt wurden,<br />

ist dieser Baustein der Solarstrategie<br />

von San Juan natürlich noch ein wenig<br />

wacklig.<br />

Währenddessen arbeiten Doña und<br />

seine Mitstreiter auch an der politischen<br />

Front. Dieses Jahr noch planen<br />

sie ein Pilotprojekt, bei dem vier Häuser<br />

über »Net Metering«, also die Ver-<br />

134<br />

<strong>PHOTON</strong> Juni 2011

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