ıı - PHOTON Info
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Praxis<br />
<strong>ıı</strong><br />
Simone Schiavon / photon-pictures.com (2)<br />
Diese Ware sollte nicht exportiert werden. Solarfun versah die Module daher mit diesem gelben Pappschild. Angekreuzt<br />
sind hier die chinesischen Zeichen für »zurückstufen«.<br />
Im Lager türmen sich die beschädigten Module. Wer die Verantwortung<br />
für den nicht autorisierten Export trägt, ist unklar.<br />
gern daher noch. Martin ist ohnehin<br />
am Ende seiner Geduld. Seit fünf Monaten<br />
wartet er auf die Lösung des Problems.<br />
»Wir hatten zuerst überlegt, ein<br />
Megawatt zu kaufen, aber dann hätten<br />
wir die Firma wohl schließen können.«<br />
In der Verantwortung sieht er vor allem<br />
den Vertragspartner aus den Niederlanden.<br />
Da bislang nichts passiert ist, will<br />
Martins Firma nun gegen »GE 4 All«<br />
klagen. Vertriebsleiter Meijer deutete<br />
bereits an, dass sein Unternehmen dies<br />
wohl nicht überleben würde.<br />
Für alle Geschädigten war dieser<br />
Vorfall schockierend. Martin und die<br />
Firma, für die er arbeitet, wird wohl<br />
vorerst vom angestammten italienischen<br />
Händler nicht mehr abweichen.<br />
»GE 4 All« will vorsichtiger agieren.<br />
Hanwha Solar One fragt sich, wie vermieden<br />
werden kann, dass B-Ware<br />
unautorisiert in den Export gelangt.<br />
»Hier prüfen wir gerade, ob wir in<br />
Zukunft durch verändertes Labeling<br />
noch eindeutiger auf die Herabstufung<br />
hinweisen können«, sagt Häring.<br />
Denn ob A- oder B-Ware – bislang tragen<br />
alle Module der Marke Solarfun<br />
ein gleichartiges Typenschild. Importeuren<br />
und Händlern rät Häring, bei<br />
Hanwha anzufragen, ob ein bestimmter<br />
Händler ein autorisierter Partner<br />
sei. Seriennummern könnten vor Abschluss<br />
eines Kaufvertrags übermittelt<br />
und an Hanwha weitergeleitet werden.<br />
»Im Kundendienst prüfen wir, was dies<br />
für Module sind und wo sie sein sollten«,<br />
erläutert Häring.<br />
Schließlich können noch die Testinstitute<br />
in Asien helfen. Der Konzern SGS,<br />
TÜV Rheinland (Shanghai)<br />
Co. Ltd. oder VDE-ISE Pte. Ltd.<br />
kontrollieren die produzierte<br />
Ware in den Fabriken, beim<br />
Verladen auf die Schiffe oder<br />
auch im Importhafen. Eine<br />
Sichtprüfung im Hafen können<br />
Mitarbeiter der Importfirma<br />
auch selbst vornehmen.<br />
Dafür ist es zumindest für<br />
die an diesem Geschäft Beteiligten<br />
zu spät. Wer auch immer<br />
das Geld einstrich und<br />
von dem Betrug profitierte –<br />
erst wenn er vor Gericht steht,<br />
kann diese Sache ihren Abschluss<br />
finden. Ines Rutschmann<br />
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<strong>PHOTON</strong> Juni 2011