ıı - PHOTON Info
ıı - PHOTON Info
ıı - PHOTON Info
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Politik<br />
Nachrichten<br />
<strong>ıı</strong><br />
Malaysisches Parlament stimmt für EEG<br />
Nach ersten Ankündigungen von<br />
Ende 2009 steht Malaysia nun offenbar<br />
kurz vor der Einführung eines Einspeisetarifsystems<br />
für erneuerbare Energien<br />
nach deutschem Vorbild. Das meldete die<br />
Deutsche Energie-Agentur GmbH (Dena)<br />
unter Berufung auf einen technischen<br />
Berater des malaysischen Energieministeriums.<br />
Demnach habe das Unterhaus<br />
des Parlaments einem Gesetzentwurf zugestimmt,<br />
der unter anderem eine Förderung<br />
der Photovoltaik vorsieht. Zudem<br />
sei auch die Schaffung einer neuen Behörde<br />
zur Entwicklung nachhaltiger<br />
Energien beschlossen worden. Es heißt,<br />
noch im Mai (nach Redaktionsschluss)<br />
solle das Gesetz verabschiedet werden<br />
und noch im Sommer in Kraft treten.<br />
Das südostasiatische Land sieht für<br />
die Photovoltaik mit umgerechnet 20,3<br />
bis 29,3 Eurocent je Kilowattstunde die<br />
höchsten Vergütungssätze aller Technologien<br />
vor. Insgesamt gebe es sechs nach<br />
Anlagengröße gestaffelte Vergütungskategorien<br />
sowie zusätzliche Anreize<br />
für Module aus lokaler Herstellung. Der<br />
Dena zufolge will Malaysia bis zum Jahr<br />
2020 Solarstromkraftwerke mit einer Gesamtleistung<br />
von 1.250 Megawatt installieren.<br />
Demgegenüber nehmen sich die<br />
im Gesetz festgeschriebenen Ausbauziele<br />
bislang noch relativ bescheiden aus: Bis<br />
Ende 2011 sollen 29 Megawatt Photovoltaikleistung<br />
zugebaut werden, im kommenden<br />
Jahr zusätzliche 46 Megawatt. ab<br />
Saudi-Arabien erkennt Potenzial der<br />
Photovoltaik<br />
Von den Ländern des Mittleren Ostens<br />
und Nordafrikas, die unter dem Begriff<br />
MENA zusammengefasst werden, ist<br />
Saudi-Arabien neben Marokko der vielversprechendste<br />
Markt für die Photovoltaik.<br />
Das ist das Ergebnis einer Analyse<br />
der Berliner Beratungsfirma Apricum<br />
GmbH. Die Regierung des ölreichen Landes<br />
habe angesichts einer stark steigenden<br />
heimischen Energienachfrage mittlerweile<br />
Handlungsbedarf für die Einführung<br />
erneuerbarer Energien erkannt<br />
und entsprechende Schritte eingeleitet.<br />
Demzufolge will sie bis zum Sommer<br />
konkrete Rahmenbedingungen für die<br />
Solarstromerzeugung festlegen.<br />
Auch der staatliche Ölkonzern Saudi<br />
Arabian Oil Co. (Saudi Aramco) beginne<br />
Eine Zehn-Megawatt-Anlage soll die Parkplätze vor<br />
einem von Saudi Aramco geplanten Bürokomplex in<br />
der Stadt Dhahran am persischen Golf verschatten.<br />
Solar Frontier K.K.<br />
mit größeren Investitionen in Photovoltaikanlagen<br />
und -unternehmen. Der Auftrag<br />
für ein Zehn-Megawatt-Projekt im eigenen<br />
Land sei im April erteilt worden.<br />
Verwendet werden Dünnschichtmodule<br />
des japanischen Herstellers Solar Frontier<br />
KK. Saudi Aramco hält an dessen Mutterkonzern<br />
Showa Shell Sekiyu KK 15 Prozent<br />
der Anteile. Bis zum Jahr 2020 sind in<br />
dem Wüstenstaat laut Apricum 30 Gigawatt<br />
an neuen Kraftwerkskapazitäten nötig,<br />
weitere 20 Gigawatt müssten ersetzt<br />
werden. Photovoltaik könne dabei insbesondere<br />
die Versorgung mit Spitzenlaststrom<br />
zu Zeiten mit hohem Kühlbedarf<br />
übernehmen. Die Stromgestehungskosten<br />
großer Solarkraftwerke lägen in Saudi-<br />
Arabien mit 15,4 Cent pro Kilowattstunde<br />
schon fast auf dem Niveau von Gaskraftwerken.<br />
Hier lägen die Gestehungskosten<br />
für Spitzenlaststrom bei 12,9 Cent pro<br />
Kilowattstunde. Im Jahr 2020 wird Solarstrom<br />
in Saudi-Arabien nach Ansicht der<br />
Berater für 6,4 Cent zu haben sein, während<br />
Gasstrom bei steigenden Preisen für<br />
fossile Energieträger das heutige Niveau<br />
der Photovoltaik übertreffen werde. ab<br />
Viel zu beklagen in Spanien<br />
Als letzter Weg, die mit dem Königlichen<br />
Dekret 14/2010 beschlossenen<br />
Vergütungskürzungen in Spanien rückgängig<br />
zu machen, bleibt offenbar nur<br />
der Gang zu den Gerichten. Bereits Ende<br />
März waren Gespräche der Solarbranche<br />
mit dem spanischen Industrieministerium<br />
gescheitert, bei denen sich zunächst<br />
noch eine Einigung auf geringere Kürzungen<br />
abgezeichnet hatte. So sollte das<br />
Dekret, dass die Vergütung einer Photovoltaikanlage<br />
rückwirkend auf eine bestimmte<br />
Anzahl von Einspeisestunden<br />
im Jahr begrenzt, deutlich abgeschwächt<br />
werden. Das sah ein von Industrieminister<br />
Miguel Sebastián und Vertretern der<br />
Vereinigung der Erzeuger Erneuerbarer<br />
Energien (Anper) ausgehandelter Plan<br />
vor. Die Regierung hätte dadurch auf<br />
Einsparungen in Höhe von 1,2 Milliarden<br />
Euro verzichtet.<br />
Doch daraus wurde nichts: Das Industrieministerium<br />
präsentierte überraschenderweise<br />
einen neuen Vorschlag,<br />
demzufolge nur Anlagen unterhalb von<br />
50 Kilowatt mit der neuen Regelung begünstigt<br />
würden – gerade einmal 8,5<br />
Prozent der im Land installierten Leistung.<br />
Im Gegenzug sollte der Solarsektor<br />
auf Klagen vor spanischen und europäischen<br />
Gerichten verzichten. Die überwiegende<br />
Mehrheit der Verbände wies<br />
den Vorschlag empört zurück und denkt<br />
nun über den Rechtsweg nach.<br />
Die Aussichten der Anlagenbetreiber<br />
vor dem spanischen Gerichtshof werden<br />
von Experten als gering angesehen,<br />
zumal die Verfahren bis zu fünf Jahre<br />
dauern würden. Größer seien die Chancen<br />
bei internationalen Schiedsgerichten.<br />
Diese könnten die Ansprüche internationaler<br />
Investoren eventuell gegenüber<br />
dem spanischen Staat geltend<br />
machen. Ein erfolgreicher Präzedenzfall<br />
wiederum hätte dann möglicherweise<br />
Einfluss auf die Entscheidungen<br />
innerhalb Spaniens. Aber auch diese<br />
Prozesse könnten sich über Jahre hinziehen.<br />
cf, ab<br />
Ein Demonstrant protestiert gegen die rückwirkende<br />
Vergütungskürzung vor dem Kongress in Madrid: Genutzt<br />
hat es nichts.<br />
Solar Frontier K.K.<br />
36<br />
<strong>PHOTON</strong> Juni 2011