ıı - PHOTON Info
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Praxis »<br />
Montagesysteme: Von der Freifläche aufs Dach<br />
Solidénergie s.a.r.l.<br />
Buchstäblich eine neue Form von Montagesystem schlägt die französische Firma Solidénergie vor – allerdings ist<br />
das »Rautendach« noch im Entwurfsstadium<br />
Die Preise für Photovoltaik-Montagesysteme<br />
sind im Allgemeinen<br />
Geheimsache: Die Unterkonstruktionen<br />
werden nicht an Endkunden, sondern<br />
praktisch nur an Installateure sowie an<br />
die Investoren großer Projekte verkauft<br />
– je nach Stand der Geschäftspartnerschaft<br />
mit ganz erheblichen Preisunterschieden.<br />
Und weil der eine nicht wissen<br />
soll, welche Vergünstigungen der andere<br />
erhält, hüllen Hersteller und Großhändler<br />
sich meist in Schweigen.<br />
Nur vor diesem Hintergrund lässt<br />
sich die Tatsache würdigen, dass Ende<br />
Mai mit der Phoenix Solar AG aus Sulzemoos<br />
ein Montagesystemanbieter sogar<br />
per Pressemitteilung über Preise sprach.<br />
Konkrete Zahlen nannte natürlich auch<br />
Phoenix nicht, gab aber immerhin bekannt,<br />
dass sein »Tectosun 3«-System für<br />
Schrägdächer ab sofort um fünf Prozent<br />
billiger angeboten werde. »Trotz steigender<br />
Rohstoffpreise«, betonte Stefan Krokowski,<br />
Leiter des Komponenten- und<br />
Systemvertriebs in Deutschland, könne<br />
man dies den Kunden anbieten.<br />
Statt »können« darf man wohl auch<br />
»müssen« lesen. Denn der Kostensenkungsdruck,<br />
dem der Photovoltaikmarkt<br />
gerade in Deutschland ausgesetzt ist,<br />
trifft auch die Montagesystemhersteller<br />
mit zunehmender Härte. Die Neuheiten<br />
auf der diesjährigen Intersolar spiegeln<br />
genau dies wider. Die Ankündigung von<br />
Phoenix läuft allerdings insofern ein<br />
wenig gegen den Trend, als die meis-<br />
ten Produkte noch immer eher darauf<br />
setzen, Zeit einzusparen, während das<br />
Material als solches auf gleichem Preisniveau<br />
bleibt. Ein Musterbeispiel dieser<br />
Politik ist die US-amerikanische Zep Solar<br />
Inc., die mit ihrem neuartigen Montagesystem<br />
schon im vergangenen Herbst<br />
für Aufsehen gesorgt hat (<strong>PHOTON</strong> 10-<br />
2010) und nun auch auf der Intersolar<br />
ausstellt. Das Zep-System bezieht den<br />
Modulrahmen in die Tragkonstruktion<br />
ein und spart dadurch Unmengen an<br />
Material. Trotzdem ist es erklärte Politik<br />
des Unternehmens, in der gleichen Preisregion<br />
zu operieren wie die Konkurrenz.<br />
Der Vorteil für den Kunden liege in der<br />
Zeiteinsparung. Man kann nicht sagen,<br />
dass diese Argumentation bereits die gesamte<br />
Branche in ihren Bann geschlagen<br />
hat, aber immerhin hat mit der Hamburger<br />
Centrosolar AG im Vorfeld der Messe<br />
nun auch ein deutscher Modulhersteller<br />
bekannt gegeben, dass er seine schon vor<br />
Monaten erklärte Absicht in die Tat umsetzen<br />
und künftig Module mit dem für<br />
das System notwendigen Spezialrahmen<br />
produzieren will. Auch bei Entwicklung<br />
und Marketing wolle man kooperieren.<br />
So radikal wie Zep Solar gehen andere<br />
Hersteller das Thema bislang nicht<br />
an. Doch Montagesysteme, die mit<br />
wenig Werkzeug und vormontierten<br />
Komponenten die Zeit der Monteure<br />
auf dem Dach verringern sollen, werden<br />
in immer kürzeren Abständen auf<br />
dem Markt eingeführt und sind auch<br />
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<strong>PHOTON</strong> Juni 2011