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Die größte Investition war der
Kauf der Produktion des zuvor
in Insolvenz geratenen
Dünnschichtherstellers Sunfilm
AG. Den zweiten Platz bei
der Ausstellungsfläche nimmt
eine Firma ein, die zwar neben
den anderen leicht exotisch
wirkt, aber auch sonst eher
klotzt als kleckert. Die zur Gildemeister-Gruppe
gehörende
A+F GmbH bringt eine neue
Version ihrer bis an die Größe
eines Hauses heranreichenden
Tracking-Systeme auf die
Messe mit. Nicht lumpen lassen
sich auch die in Halle B4
benachbarten Inverterfertiger
SMA Solar Technology
AG und Fronius International
GmbH. Auf jeweils 736 Quadratmetern
setzten sie vor allem
auf die Zukunftsthemen
Netzintegration, Energiemanagement,
Speicherung und
Service. Mit der Vorstellung
wirklich neuer Produkte aber
spart SMA in diesem Jahr.
Fronius wiederum zeigt als
ein Highlight am Stand den
Tausch einer Wechselrichterplatine
– der Service wird hier
zum »Self-Service«. In Rufweite
bauen auch die Kaco
New Energy GmbH und die
Sputnik Engineering AG ihre
Blockstände auf. Kaco zündet
dort gleich ein ganzes Feuerwerk
an Neuheiten, darunter
Drehstromwechselrichter in
niedriger Leistungsklasse mit
zwei MPP-Trackern sowie ein
Speichersystem.
Vor Selbstbewusstsein
strotzt auch die Mage Solar
AG, Systemanbieter und Firmentochter
der Schweizer
Mage-Guppe. Sie erzielte 2010
einen Umsatz von etwa 250
Millionen Euro, wuchs damit
gegenüber dem Vorjahr
um über hundert Prozent und
gönnt sich 512 Quadratmeter
in München. Das von einer
sehr aktiven Öffentlichkeitsarbeit
gestützte junge Unternehmen
lockt Besucher mit
einem Gewinnspiel und einer
VIP-Standparty anlässlich der
Eröffnung einer Modulproduktion
in den USA. Doch
nicht immer muss ein großer
Aufritt auf eine gute finanzielle
Situation hindeuten. Die
Conergy AG ist mit dem siebtgrößten
Stand vertreten, aus
den roten Zahlen heraus ist sie
aber noch nicht. Im Rahmen
einer Restrukturierung konzentriert
sich der Systemhersteller
aktuell wieder auf sein
Kerngeschäft und konnte zuletzt
sein Ergebnis verbessern.
Zeigt hier ein Unternehmen
neue Stärke Die Standmiete
für einen Kopfstand von 180
Euro je Quadratmeter dürfte
man in der Hamburger Zentrale
zumindest zur Markenpflege
gern auszugeben bereit
sein. Und vielleicht kann in
der Lounge in der zweiten Etage
des Standes ja auch der eine
oder andere neue Geschäftspartner
gewonnen werden.
Erstaunlicherweise ist kein
Zellhersteller unter den zehn
größten Ständen. Das muss
aber nichts bedeuten, denn
diese sind möglicherweise die
besten Optimierer. Suntech
Power International Ltd. beispielsweise
– das chinesische
Unternehmen hat sich gerade
zum größten Zellproduzenten
der Welt aufgeschwungen
– hat einfach in die Höhe
gebaut. Dadurch fällt die Firma
knapp aus der Rangliste,
kommt mit zwei Etagen aber
an die Fläche von Schüco heran.
Suntech lässt für seinen
Stand eigens sechs Bäume heranschleppen,
»um für frische
Luft zu sorgen«, wie es aus der
Presseabteilung heißt. Doch
kommt es denn wirklich auf
die Größe an, will der Kölner
Solarpionier Energiebau
Solarstromsysteme GmbH
auf die PHOTON-Anfrage hin
wissen. Ein bisschen offenbar
schon. Denn sonst würde das
Unternehmen vermutlich
nicht noch vor den Kollegen
vom Systemhaus MHH Solartechnik
GmbH aus Tübingen
den neunten Rang belegen.
Unter den Top Ten der Spitze
möglichst nahe zu sein, hat ja
immer was für sich.
Andreas Beneking
PHOTON Juni 2011 143