ıı - PHOTON Info
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<strong>ıı</strong><br />
Zehn Zentimeter Abstand zwischen<br />
Modul und Dach<br />
Es wird immer wieder darauf hingewiesen,<br />
dass eine ausreichende Hin-<br />
<br />
terlüftung der verbauten Solarmodule<br />
wichtig ist. Aber gibt es auch eindeutige<br />
Vorgaben dazu, wie dies zu erreichen ist<br />
Sind Mindestabstände zwischen Modulen<br />
und Dachhaut definiert, die als Grundlage<br />
herangezogen werden können<br />
Hintergrund: Meine Anlage wurde im<br />
Mai dieses Jahres neu aufgebaut. Es wurden<br />
kristalline Module von Suntech Power<br />
installiert. Das Dach hat eine nahezu exakte<br />
Südausrichtung bei circa 28 Grad Neigung<br />
und ist mit Trapezblech gedeckt.<br />
Die Installationsanleitung der Suntech-Module<br />
enthält die <strong>Info</strong>rmation,<br />
dass ein Abstand von mindestens zehn<br />
Zentimetern eingehalten werden soll,<br />
um für eine ausreichende Belüftung zu<br />
sorgen. Der Solarteur hat diesen Abstand<br />
jedoch nicht eingehalten. Ich habe ihn<br />
auf den Widerspruch zur Herstellerdokumentation<br />
aufmerksam gemacht, und<br />
daraufhin hat er noch einmal nachgefragt.<br />
Suntech hat in dem mir vorliegenden<br />
Schreiben allgemein darauf hingewiesen,<br />
dass es sich bei der Dokumentation<br />
um ein international gültiges Papier<br />
handelt und in manchen Ländern<br />
höhere Durchschnittstemperaturen vorhanden<br />
sind als in Deutschland. Daher<br />
könnten die genannten zehn Zentimeter<br />
in Deutschland unterschritten werden.<br />
Reinhold Welker<br />
per E-Mail<br />
Generell gilt: Bei steigenden Temperaturen<br />
sinkt der Wirkungsgrad von<br />
!<br />
Solarzellen. Allerdings hängt dies von<br />
der Qualität der Zellen und auch von der<br />
Technologie ab. Dünnschichtmodule<br />
haben grundsätzlich einen niedrigeren<br />
Temperaturkoeffizienten, sind hier also<br />
weniger empfindlich als kristalline. In jedem<br />
Fall aber ist die Frage sehr wichtig,<br />
wie man übermäßiger Erwärmung der<br />
Module entgegenwirken kann.<br />
Standardisierte Angaben dazu gibt es<br />
allerdings nicht. Die von Suntech gegebene<br />
Antwort, wonach es in südlichen<br />
Ländern heißer werden kann als in nördlichen,<br />
ist einer von mehreren Gründen<br />
dafür, warum solche Standards schwer zu<br />
definieren sind. Auch die Art der Dacheindeckung<br />
spielt eine Rolle: Je nach Material<br />
kann sie sich unterschiedlich stark aufheizen,<br />
je nach Formgebung die Hinterlüftung<br />
fördern oder behindern. Ein relativ<br />
geringer Abstand kann unter Umständen<br />
für einen »Kamineffekt« sorgen und<br />
die Kühlung damit sogar verbessern. Die<br />
Entstehung einer solchen Luftzirkulation<br />
hängt aber wiederum auch von der Form<br />
des Solargenerators ab, also beispielsweise<br />
davon, ob die Module gerahmt sind oder<br />
nicht und ob die Modulreihen mit oder<br />
ohne Abstand zueinander liegen.<br />
Da es im vorliegenden Fall um Trapezblech<br />
geht, sind die Module wahrscheinlich<br />
mit direkt auf den Blechen verlegten<br />
Profilen befestigt. Hierbei ist dann der Abstand<br />
zu den hohen Punkten (Stegen) des<br />
Trapezprofils sehr gering, bei manchen<br />
Solarmodule auf Trapezblech (hier mit dem System<br />
MSE 100 von Schüco): Strömungskanäle in den Sicken<br />
Systemen sogar fast gleich null, und nur<br />
zu den tiefen Punkten (Sicken) beträgt er<br />
(je nach Profiltyp) rund zehn Zentimeter.<br />
Da aber andererseits die Sicken regelrechte<br />
Strömungskanäle bilden, gilt diese<br />
Montageart als vertretbar.<br />
Zu guter Letzt gibt es noch einen weiteren<br />
Grund dafür, dass keine allgemeingültige<br />
Angabe zum Abstand von Modul und<br />
Dachhaut vorliegt: Sie müsste nämlich eigentlich<br />
immer lauten »so viel wie möglich«.<br />
Wenn es darum geht, die Erwärmung<br />
der Module zu hemmen, ist eine Freiflächenaufständerung<br />
auf einer kühlenden<br />
Wiese in einer möglichst windreichen Gegend<br />
das Optimum, Schrägdachmontage<br />
hingegen immer nur ein Kompromiss. js<br />
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<strong>PHOTON</strong> Juni 2011 205