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Wirtschaft<br />
ihre niedrigen Produktionskosten nicht<br />
zulasten der Qualität gehen. Kamel Ounadjela<br />
von Calisolar Inc. berichtete, sein<br />
Unternehmen stelle Zellen aus UMG-Silizium<br />
mit einem Wirkungsgrad von 16,5<br />
Prozent her. Das Silizium stamme aus Fabriken,<br />
deren Kapitalkosten bereits unter<br />
20 Dollar pro Kilogramm (13,50 Euro) und<br />
damit einige Hundert Dollar unter den<br />
Anlagenkosten der führenden westlichen<br />
Hersteller lägen. Sein Unternehmen verwendet<br />
Aluminium zur Beseitigung von<br />
Unreinheiten im Rohmaterial, dies sei<br />
weitaus weniger energieaufwendig als das<br />
Siemens-Verfahren. Calisolar, ein potenzieller<br />
Kandidat für einen Börsengang, erklärte,<br />
bis Mitte 2012 werde das Unternehmen<br />
über 16.000 Tonnen Produktionskapazität<br />
verfügen. Ron Reis, Vizepräsident<br />
für Technologie der Siliziumsparte bei der<br />
Renewable Energy Corp. (REC), pries die<br />
kontinuierlichen Verfahrensvorteile von<br />
FBR an, einer Technologie, die sein Unter<strong>ıı</strong><br />
Siliziumpreise für Vertragslieferungen<br />
100 $/kg<br />
94<br />
80<br />
60<br />
40<br />
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86<br />
69<br />
60<br />
54 53<br />
75 74<br />
63<br />
56<br />
49<br />
61 64<br />
56<br />
Vertragsjahr<br />
2006/7<br />
2008<br />
2009<br />
2010/11<br />
2010 2011 2012 2013 2014<br />
2015<br />
Angst vor Kapazität: Die Vertragspreise für Silizium bleiben auch nach 2014 konstant hoch. <strong>Info</strong>lge einer kommenden<br />
Kapazitätssteigerungsoffensive könnten sie jedoch über den Spotpreisen liegen, dann dürfte neu verhandelt werden.<br />
57<br />
51<br />
61<br />
56<br />
54<br />
47<br />
nehmen seit einem Jahrzehnt entwickelt.<br />
Die Experten von REC Silicon rechnen damit,<br />
dass sie in puncto Qualität bald mit<br />
Polysilizium gleichziehen werden. Das<br />
Unternehmen plant die Herstellung von<br />
4.000 Tonnen in diesem Jahr.<br />
Rohmaterial wird möglicherweise knapp<br />
Ein weiterer Hemmschuh auf dem<br />
Weg zu den massiven Produktionszielen<br />
der Branche besteht nach wie vor in der<br />
Verfügbarkeit von metallurgischem Silizium.<br />
Das Rohmaterial, aus dem Silizium<br />
für Photovoltaikzellen gewonnen wird,<br />
findet auch bei viel größeren Abnehmern<br />
wie Flugzeugbauern oder in der Öl- und<br />
Stahlindustrie Verwendung. Lou Parous,<br />
Direktor für Siliziummaterialien bei der<br />
Centrotherm Photovoltaics AG, erklärte<br />
auf der Konferenz, er gehe von einem<br />
Materialengpass im Jahr 2013 aus (siehe<br />
Grafik auf Seite 40). Sollte dies eintreffen,<br />
könnten die Produktionskosten steigen<br />
67<br />
48<br />
Quelle: Bloomberg New Energy Finance<br />
und damit selbst die größten Anbieter<br />
unter Druck geraten. Wacker hat diesen<br />
potenziellen Engpass bereits Anfang des<br />
Jahres durch den Erwerb eines Herstellers<br />
von metallurgischem Silizium beseitigt.<br />
Elkem Solar AS, die FBR-Tochter von REC,<br />
die kürzlich an die chinesische National<br />
BlueStar Co. Ltd. veräußert wurde, hat<br />
damit eine neue Mutter, die zu den führenden<br />
Herstellern von metallurgischem<br />
Silizium zählt. Parous zufolge wurde diese<br />
Integration durch Chemieunternehmen<br />
angeführt, die die bevorstehenden<br />
Rohstoffengpässe bereits erkannt haben.<br />
Er betonte, dass der Zugang zu etablierten<br />
Quellen für metallurgisches Silizium sowohl<br />
die Qualität als auch stabile Kosten<br />
sicherstellen werde.<br />
In der Zwischenzeit bleibt die Siliziumversorgung<br />
ein Sorgenkind der Branche.<br />
Langfristig vereinbarte Preise würden<br />
sich bis 2013 auf 50 Dollar pro Kilogramm<br />
(33,76 Euro) zubewegen, sagte<br />
Jenny Chase, Leiterin des Solarteams bei<br />
Bloomberg New Energy Finance. Das bedeute<br />
jedoch nicht, dass diese Verträge<br />
auch tatsächlich so umgesetzt würden,<br />
sagte sie. Besonders dann nicht, wenn<br />
die Preise an den Spotmärkten einbrechen,<br />
wie andere Analysten vorhersagen.<br />
2011 jedenfalls fielen die Preise für<br />
Zellen und Wafer schneller als die von<br />
Silizium, was die Margen kräftig fütterte.<br />
Eine bis dato unwiderstehliche Aussicht<br />
für die vielen etablierten und aufsteigenden<br />
Siliziumproduzenten, die<br />
den Trend zum Ausbau der Kapazitäten<br />
weiter verstärkt.<br />
Jeremy Herron<br />
42<br />
<strong>PHOTON</strong> Juni 2011