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Neue Märkte<br />
»<br />
Ein Land im Überfluss<br />
Verglichen mit den meisten anderen Ländern, die<br />
eine ähnliche Einwohnerzahl aufweisen, erfreut sich<br />
Argentinien eines außergewöhnlichen Reichtums an<br />
natürlichen Ressourcen – angefangen von fruchtbarem<br />
Land über Edelmetalle bis hin zu fossilen Brennstoffen.<br />
Mit der richtigen Politik könnte dieses Land<br />
außerdem zu einem globalen Vorreiter in der Nutzung<br />
regenerativer Energieträger werden.<br />
Abgesehen von der hervorragenden Nutzung der<br />
Wasserkraft hat Argentinien beim Ausbau sonstiger<br />
erneuerbarer Energien bis dato aber nur wenige<br />
Fortschritte erzielt. Dies könnte in der Tat damit zu<br />
tun haben, dass Argentinien mit reichhaltigen Bodenschätzen<br />
gesegnet ist: Das Land hat sich lange auf<br />
sein billiges Erdgas verlassen, um seinen Energiebedarf<br />
zu decken. Aber das rasante Wirtschaftswachstum<br />
und die sich damit verändernde Marktsituation<br />
im vergangenen Jahrzehnt haben den Gesetzgeber<br />
dazu gezwungen, ernsthaft darüber nachzudenken,<br />
mit welcher Strategie dem zukünftigen Energiebedarf<br />
begegnet werden soll. Das hat das Interesse an<br />
den erneuerbaren Energien neu geweckt. Allerdings<br />
kommt der Solarenergie dabei einstweilen noch eine<br />
untergeordnete Rolle zu. mb<br />
Melissa Bosworth besuchte Argentinien im Januar<br />
Rolf Schulten / photon-pictures.com<br />
Pro<br />
<br />
im spärlich besiedelten Nordwesten, erfreut sich<br />
Argentinien einer hohen Sonneneinstrahlung.<br />
<br />
Jahrzehnts führt zu steigendem Energiebedarf.<br />
<br />
für erneuerbare Energien ist ein erster Schritt,<br />
um die Entwicklung der Solarenergie auf nationaler<br />
Ebene voranzutreiben.<br />
Kontra<br />
ten<br />
für Solaranlagen in die Höhe.<br />
Politische Anstrengungen zum Aufbau einer<br />
inländischen Solarindustrie sind bislang erfolglos<br />
geblieben.<br />
<br />
wenig Anreiz für die Suche nach Alternativen.<br />
<br />
Betracht gezogen.<br />
tovoltaik<br />
gegenüber der Windkraftnutzung und<br />
Biokraftstoffen eine untergeordnete Rolle ein.<br />
nicht bekannt gegeben wurden –, wird es<br />
in Argentinien keinen wirklichen Markt<br />
für kleinere Solaranlagen geben, solange<br />
der Netzzugang nicht geregelt ist. Wegen<br />
der durch staatliche Subventionen niedrig<br />
gehaltenen Strompreise besteht kein<br />
Anreiz für Eigenheimbesitzer oder kleine<br />
Unternehmen, die über einen Stromanschluss<br />
verfügen, nach alternativen<br />
Energiequellen Ausschau zu halten.<br />
Das soll nicht heißen, dass es überhaupt<br />
keinen Markt für Solarenergie in<br />
Argentinien gibt. Der Markt für netzunabhängige<br />
Anlagen besteht hauptsächlich<br />
aus Systemen für Telekommunikationsstationen<br />
und zur landwirtschaftlichen<br />
Nutzung. Dieser kleine, aber verlässliche<br />
Markt existiert schon seit einigen<br />
Jahren.<br />
Der einzige Modulhersteller in Argentinien,<br />
Solartec SA, baut kleinere Module<br />
für genau diesen Markt. Das Unternehmen,<br />
das seine mit importierten Solarzellen<br />
bestückten Module etwas unterhalb<br />
des Preises ausländischer Importe verkaufen<br />
kann, produziert rund 1,4 bis 1,5 Megawatt<br />
pro Jahr. Seit seiner Gründung 1986<br />
hat es laut Geschäftsführer Fernando Sal-<br />
gado Module mit einer Gesamtleistung<br />
von 12 bis 14 Megawatt installiert.<br />
Dieser Markt mag nicht riesig sein, aber<br />
dafür war er in den vergangenen Jahren<br />
sehr beständig. Auch muss das Genren-<br />
Programm seine volle Wirkung erst noch<br />
entfalten. Eines sollte jedoch klar sein:<br />
Für Argentinien besteht eine dringende<br />
Notwendigkeit, sein Ziel hinsichtlich<br />
der erneuerbaren Energien zu erreichen.<br />
»Wenn wir in 20 Jahren zurückschauen<br />
werden«, meint Carlos St. James, »werden<br />
wir dieses Jahr als ein entscheidendes Jahr<br />
betrachten.«<br />
Melissa Bosworth<br />
118<br />
<strong>PHOTON</strong> Juni 2011