ıı - PHOTON Info
ıı - PHOTON Info
ıı - PHOTON Info
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Politik<br />
USA<br />
»<br />
Schuss ins Dunkle<br />
Die US-Energiebehörde stellt der Solarbranche<br />
230 Millionen Euro zur Verfügung<br />
Das »SunShot«-Programm der US-<br />
Energiebehörde zielt auf die Sonne.<br />
Mit seiner Hilfe soll Photovoltaikstrom<br />
aus Großanlagen so billig<br />
werden wie konventionell erzeugter<br />
Strom. Ein Großteil der Mittel geht in<br />
die Erforschung und Entwicklung der<br />
CIGS-Dünnschichttechnologie, die<br />
Netzintegration und die Senkung der<br />
BOS-Kosten, also derjenigen Kosten,<br />
die nichts mit den Modulen zu tun<br />
haben. Doch reicht das Geld für den<br />
großen Wurf Denn im Vergleich zur<br />
Mondlandung ist dieser Schuss auf<br />
die Sonne eine Silvesterrakete.<br />
Als US-Energieminister Steven Chu im<br />
Februar offiziell das »SunShot«-Programm<br />
der Obama-Regierung zur Förderung<br />
von photovoltaischen Großanlagen<br />
vorstellte, hat er die amerikanische Öffentlichkeit<br />
damit gelinde gesagt nicht<br />
ganz so sehr begeistert wie vor 50 Jahren<br />
John F. Kennedys Ankündigung eines<br />
»MoonShot« mit dem Apollo-Raumfahrtprogramm.<br />
Aber ein so legendäres<br />
Ereignis wie die Mondlandung 1969 lässt<br />
sich schließlich auch kaum wiederholen.<br />
Zwar haben zahlreiche Initiativen – auch<br />
solche aus dem Bereich der Solarenergie<br />
– versucht, daran anzuknüpfen, aber<br />
dem Anspruch gerecht geworden sind<br />
sie nicht. Steht also mit »SunShot« jetzt<br />
wirklich der große Auftritt für die Solarenergie<br />
in den USA bevor, oder handelt<br />
es sich dabei eher um Theater<br />
John Geesman jedenfalls glaubt Letzteres.<br />
Der ehemalige kalifornische Energiekommissar<br />
sagte auf der fünften »PHO-<br />
TON Solar Electric Utility Conference«,<br />
die kürzlich in San Francisco stattfand,<br />
dass die ersten 18,2 Millionen Euro, die<br />
bisher in das »SunShot«-Programm der<br />
amerikanischen Energiebehörde geflos-<br />
Griff nach der Sonne: Die Obama-Regierung hofft, dass ihre »SunShot«-Initiative die Amerikaner ebenso begeistert<br />
wie das Apollo-Raumfahrtprogramm in den 1960er-Jahren<br />
sen sind, »nicht einmal an das Budget des<br />
›Spider-Man‹-Musicals am Broadway« von<br />
43,8 Millionen Euro heranreichen.<br />
Das von der US-Regierung im April angekündigte<br />
frische Geld für die Photovoltaikforschung<br />
beträgt immerhin umgerechnet<br />
217 Millionen Euro. Zudem sind<br />
seit Februar im Rahmen von »SunShot«<br />
bereits Prämien und Fördergelder in Höhe<br />
von 230,3 Millionen Euro ausgeschrieben<br />
worden (Stand: Ende April). Dennoch<br />
wohl kaum genug, um das hochtrabende<br />
Ziel von »SunShot« zu erreichen: Bis zum<br />
Ende des Jahrzehnts soll Strom aus großen<br />
Solarkraftwerken in den USA auch ohne<br />
Subventionen immerhin so preiswert<br />
sein wie konventionell erzeugte Energie.<br />
Das bedeutet, die Systemkosten bis 2017<br />
auf einen Dollar pro Watt (0,68 Euro pro<br />
Watt) und gleichzeitig die Stromerzeugungskosten<br />
auf etwa sechs oder sieben<br />
US-Cent (4,1 bis 4,7 Eurocent) pro Kilowattstunde<br />
zu reduzieren. Dorthin nämlich<br />
hatte die Energiebehörde auf einem<br />
Sondierungsworkshop im vergangenen<br />
August die Messlatte gelegt.<br />
Die Vision von »SunShot«<br />
Energieminister Chu glaubt offensichtlich<br />
daran: »Diese Ausgaben werden<br />
Innovationen im Bereich der Solarenergie<br />
auf den Weg bringen«, teilte er am 8.<br />
dpa Picture-Alliance GmbH<br />
32<br />
<strong>PHOTON</strong> Juni 2011