ıı - PHOTON Info
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Praxis<br />
»<br />
Das Zeltdach bietet Platz für 21 Sanyo-Module mit<br />
Südwestausrichtung. Die teuren Solarträgerpfannen<br />
erkennt man an der helleren roten Farbe.<br />
ausgesucht hatte, gehörten zu der Kategorie<br />
»exotisch«. Metz erinnert sich nur<br />
noch vage: »Es gab irgendein Problem<br />
mit der Unterkonstruktion.« Am Ende<br />
entschloss sich der Dachdecker jedenfalls<br />
dazu, auf Nummer sicher zu gehen<br />
und verwendete spezielle Dachpfannen,<br />
bei denen die Halterung für die Montageschienen<br />
gleich integriert ist, auf die<br />
die Module geschraubt werden. Diese<br />
tauchten später bei den Roths als »Solarträgerpfannen«<br />
wieder in einer der<br />
vielen Rechnungen auf. Für den stolzen<br />
Preis von 57,28 Euro das Stück, insgesamt<br />
verbaute der Dachdecker davon 50.<br />
Zusammen mit dem Arbeitslohn verteuerte<br />
sich so die Solarstromanlage noch<br />
einmal um sagenhafte 3.400 Euro. »Das<br />
war wirklich interessant teuer. Wenn das<br />
familienextern gelaufen wäre, hätten<br />
wir sicherlich den einen oder anderen<br />
Diskussionsbedarf gehabt«, sagt Markus<br />
Roth. Aber der Schwiegervater drückte<br />
Heiko Meyer / photon-pictures.com<br />
damals aufs Tempo, er wollte die Anlage<br />
unbedingt in den Sommermonaten<br />
ans Netz bringen. »Sonst hätten wir uns<br />
vielleicht mehr Zeit genommen und wären<br />
der Sache auf den Grund gegangen«,<br />
sagt Markus Roth heute. Immerhin produzierte<br />
sein Haus so schon sauberen<br />
Strom, als gerade einmal der Rohbau<br />
fertiggestellt war und die Fenster eingesetzt<br />
waren. Und den Rest hat er erfolgreich<br />
verdrängt: »Das ist halt mehr oder<br />
weniger an uns vorbeigelaufen, und da<br />
denken wir jetzt mal nicht mehr drüber<br />
nach. Das schmälert die Rendite schon<br />
immens.« Auf unter drei Prozent, aber<br />
sich darüber zu beklagen hieße auch,<br />
eine Menge anderer Vorteile zu vergessen,<br />
die der jungen Familie die tatkräftige<br />
Unterstützung des Schwiegervaters<br />
gebracht hat: »Die Preise, die er sonst bei<br />
den örtlichen Handwerkern bekommen<br />
hat, hätten wir alleine nie gekriegt.«<br />
Das Argument der Gewährleistung<br />
alleine ist bei einem Neubau allerdings<br />
nicht stichhaltig: Ob der Dachdecker<br />
oder der Elektriker die Solarstromanlage<br />
befestigt, ändert an der grundsätzlich<br />
geltenden Gewährleistung über<br />
fünf Jahre erst einmal nichts. Es ist<br />
keinesfalls so, dass sie erlöschen würde,<br />
wenn jemand anderes als der ausführende<br />
Dachdecker etwas montiert.<br />
Sollte in der Fünf-Jahres-Frist ein Schaden<br />
auftreten, kommt es einzig und allein<br />
darauf an, ob die Arbeiten »fachgerecht«<br />
ausgeführt worden sind. Das<br />
kann der Elektriker im Prinzip ebenso<br />
tun wie der Dachdecker. Im Fall der<br />
Familie Roth wollten beide Seiten offensichtlich<br />
auf Nummer sicher gehen<br />
Daten zu dieser Anlage<br />
Leistung<br />
4,3 Kilowatt<br />
Module<br />
21 HIP-205NKHB5 von Sanyo zu je 205 Watt<br />
Modulfläche<br />
26,88 Quadratmeter<br />
Ausrichtung und Neigungswinkel<br />
Südsüdwest (30 Grad), 25 Grad<br />
Wechselrichter und Verschaltung<br />
SMA Sunny Boy SB 3800, drei Strings mit jeweils<br />
sieben Modulen<br />
Inbetriebnahme<br />
28. Juni 2006<br />
Stromertrag<br />
28.6. bis 31.12.2006: 2.218 Kilowattstunden<br />
2007: 4.087 Kilowattstunden<br />
(949 Kilowattstunden pro Kilowatt)<br />
2008: 4.150 (964)<br />
2009: 4.016 (933)<br />
2010: 3.787 (880)<br />
Investitionskosten<br />
22.000 Euro netto inklusive Montage (5.110 Euro<br />
pro Kilowatt), zuzüglich 3.400 Euro für Solarträgerpfannen<br />
inklusive Montage<br />
Finanzierung<br />
Betrag im Rahmen des gesamten Baudarlehens<br />
finanziert<br />
<strong>PHOTON</strong> Juni 2011<br />
201