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Es ist paradox: Während sich in den kommenden 24 Monaten nach Angaben einer<br />
Unternehmensberatung mehr als zwei Millionen Eigenheimbesitzer eine Solarstromanlage<br />
kaufen wollen, haben die großen Solarfirmen in Deutschland es versäumt, ihre<br />
jeweiligen Vorzüge bei dieser Klientel bekannt zu machen. Der Studie zufolge spielt<br />
die Höhe der Einspeisevergütung kaum noch eine Rolle für die Kaufentscheidung.<br />
(Un)Bekanntheit von Solarunternehmen bei Eigenheimbesitzern<br />
Solarworld<br />
Bosch<br />
35,8<br />
Schott Solar<br />
34,7<br />
Q-Cells<br />
31,4<br />
BP Solar<br />
31,2<br />
S.A.G. Solarstrom<br />
30,4<br />
Sunpower<br />
29<br />
Conergy<br />
27,9<br />
Suntech<br />
23,8<br />
Würth Solar<br />
16,3<br />
Sharp<br />
15,2<br />
Solar-Fabrik<br />
10<br />
SMA<br />
9,2<br />
Sunways<br />
8,4<br />
Solon<br />
7,9<br />
IBC Solar<br />
7,6<br />
Aleo<br />
7<br />
Yingli Solar<br />
6<br />
Centrotherm<br />
5,4<br />
REC Solar 2,4<br />
Angaben in Prozent<br />
Selbst mit der Marke »Solarworld« wissen nur die Hälfte aller deutschen Hausbesitzer etwas anzufangen<br />
50,4<br />
Quelle: Batten & Company; gestützte Befragung unter 505 deutschen Eigenheimbesitzern<br />
larunternehmen aber spielen just diese<br />
Punkte kaum eine Rolle, wie die Unternehmensberater<br />
nach einer Analyse von<br />
Solar-Anzeigen herausgefunden haben.<br />
Differenzierungspotenziale würden dadurch<br />
konsequent verschenkt, so das<br />
harsche Urteil. »Statt dessen kommuniziert<br />
die Mehrheit der Anbieter die Qualität<br />
ihrer Anlagen und Komponenten stereotyp<br />
und somit konsequent am Markt<br />
vorbei«, heißt es weiter. Gleichzeitig werden<br />
Bedenken der Hausbesitzer nicht<br />
aufgenommen – 45 Prozent bezweifeln<br />
beispielsweise, dass sie mit einer Solarstromanlage<br />
Geld sparen können.<br />
Nicht einmal grundlegende Hausaufgaben<br />
scheinen etliche Mitglieder der<br />
Solarklasse gemacht zu haben. Mehr als<br />
ein Drittel der deutschen Hausbesitzer,<br />
die eine Solaranlage auf dem Dach haben,<br />
wissen nicht, von welchem Hersteller<br />
diese stammt.<br />
Auch in der Breite fruchten die Werbeanstrengungen<br />
der Solarunternehmen<br />
allenfalls teilweise: Die Solarworld<br />
AG – sie spielt die Marketingklaviatur am<br />
lautesten – ist nur jedem zweiten Hausbesitzer<br />
bekannt. Marken wie Bosch, Q-<br />
Cells, Schott Solar sind nur einem Drittel<br />
derjenigen ein Begriff, die für eine<br />
Solarstromanlage in Frage kommen. Die<br />
Ironie dabei: Eine gute Marke ist für den<br />
Kauf von Solaranlagen in den vergangenen<br />
zehn Jahren kontinuierlich wichtiger<br />
geworden.<br />
Die Marketingexperten von Batten &<br />
Company raten den Solarunternehmen<br />
daher dazu, ihre Werbung und ihre <strong>Info</strong>rmationsangebote<br />
wesentlich stärker<br />
als bislang auf die Bedürfnisse von Endkunden<br />
auszurichten. »Beispielsweise sehen<br />
weniger als zehn Prozent der Interessenten<br />
ihre Fragen auf den Webseiten<br />
der Hersteller beantwortet.« Mehr Geld in<br />
die Kommunikation mit den Kunden zu<br />
stecken sei daher gar nicht das wichtigste,<br />
so der Tenor der Studie. Stattdessen gehe<br />
es zunächst einmal darum, überhaupt zu<br />
verstehen, was das Klientel wolle. Erst<br />
nachdenken, dann handeln also. Genau<br />
diese Maxime hat beim Bau von So-da-<br />
Brücken gefehlt.<br />
Christoph Podewils<br />
<strong>PHOTON</strong> Juni 2011 69<br />
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