ıı - PHOTON Info

Forschung & Technik
Führungssystem einer Diamantdrahtsäge von
Meyer Burger: Mit entsprechenden Änderungen
lassen sich auch herkömmliche Drahtsägen
auf Diamantdraht umrüsten
durch den Draht am Material entlanggerieben
und übernimmt gewissermaßen
die Funktion von Sägezähnen. Dazu muss
natürlich kontinuierlich Slurry in den Sägespalt
nachgeführt werden. Beim Wafering
ist dies schon schwierig genug, bei
den größeren Tiefen des Grobzuschnitts
aber, so Beau de Lomenie, sei dies mit
normalem Draht kaum zu schaffen. Mit
strukturiertem Draht hingegen schon,
doch hier habe Applied Exklusivverträge.
Deshalb müssten die Wettbewerber,
von denen es weltweit kaum eine Handvoll
gibt, wohl oder übel auf den teuren
Diamantdraht ausweichen.
Dieser benötigt beim Sägen lediglich
Wasser oder Glykol als Kühlmittel, aber
kein Slurry. Die »Sägezähne« sind in
Form winziger Diamantpartikel mit galvanisiertem
Nickel oder einer Epoxidmatrix
auf dem Draht befestigt. Nur ist ein
solcher Draht heute noch sehr teuer: Mit
Preisen um 150 Dollar (101 Euro) pro Kilometer
kostet er rund 100-mal so viel
wie Standarddraht.
Für Meyer Burger könnte sich der vermeintliche
Wettbewerbsnachteil aber
dennoch als segensreich erweisen. Denn
die beim Squaring gesammelten Erfahrungen
mit Diamantdraht ließen sich
auch für das Wafering nutzen, Meyer
Burger bietet entsprechende Maschinen
inzwischen an. Das Blatt hat sich gewendet,
Applied bewegt sich nun ebenfalls
in diese Richtung. Die Firma hat einen
Meyer Burger AG
86
PHOTON Juni 2011