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Wirtschaft<br />
»<br />
Im März hat Q-Cells die erste Aufdachanlage in Osaka<br />
installiert, der Auftakt für den Versuch, den japanischen<br />
Markt zu erobern<br />
Q-Cells SE<br />
Jahres wurde dann die Niederlassung<br />
eingeweiht. »Wir haben sehr schnell<br />
mitbekommen, dass der Markt durch<br />
die neuen Förderbedingungen der Regierung<br />
interessant wird«, sagt Studeny.<br />
Im Februar 2009 hatte der japanische<br />
Staat entschieden, eine Kombination<br />
aus Einspeisevergütung und Investitionsförderung<br />
wieder einzuführen,<br />
nachdem es zuvor drei Jahre lang gar<br />
keine Subventionen für die Photovoltaik<br />
gegeben hatte. »Wir haben sehr<br />
lange analysiert um zu verstehen, was<br />
man dem Kunden bieten muss, damit er<br />
sich für unser Produkt interessiert«, sagt<br />
Studeny. Wer sich ein Kaufhaus in Tokio<br />
ansehe, könne deutlich den Unterschied<br />
in dem Kaufverhalten zwischen<br />
Japanern und etwa Deutschen sehen:<br />
Heerscharen von Verkäufern kümmern<br />
sich um die Kunden, die intensiv beraten<br />
werden wollen, bevor sie eine Entscheidung<br />
treffen. Studeny: »Japanische<br />
Endkunden stellen extrem hohe<br />
Anforderungen nicht nur an das Produkt,<br />
sondern auch an den Service.«<br />
Das alles glaubt Q-Cells bieten zu<br />
können. Als Partner für die Wechselrichter<br />
habe man sich mit einem großen<br />
namhaften japanischen Hersteller<br />
zusammengetan, dessen Namen Studeny<br />
allerdings nicht nennen möchte. Und<br />
für den Vertrieb versucht das deutsche<br />
Unternehmen aus der Not eine Tugend<br />
zu machen. Weil es bislang nicht gelungen<br />
ist, einen Partner im klassischen<br />
Vertriebskanal zu finden – einen der großen<br />
japanischen Generalübernehmer,<br />
die jährlich Zehntausende Häuser mit<br />
Photovoltaikanlagen als Standardzubehör<br />
bauen –, operieren die Deutschen<br />
mit einem »Q-Cells Meisterklub«. Damit<br />
wollen sie Installateure an sich binden,<br />
die Anlagen für bestehende Häuser direkt<br />
verkaufen. Im März wurde die erste<br />
Q-Cells-Anlage in Osaka installiert, seit<br />
Ende Mai sind die Systeme offiziell auf<br />
dem japanischen Markt zu haben.<br />
Im laufenden Jahr rechnet Studeny<br />
mit einem Installationsvolumen »im<br />
unteren einstelligen Megawattbereich«.<br />
Dabei schätzt er, dass der Markt für Aufdachanlagen<br />
auf privaten Wohnhäusern<br />
2011 ein Volumen von rund einem Gigawatt<br />
Leistung haben wird. Innerhalb<br />
von drei Jahren strebt Q-Cells nach seinen<br />
Worten an, »ein großer Player zu<br />
sein«, was für ihn einen Marktanteil von<br />
über zehn Prozent bedeutet; so viel wie<br />
Suntech Power derzeit bereits absetzt,<br />
womit die Chinesen der größte ausländische<br />
Systemanbieter in Japan sind. Nummer<br />
zwei mit deutlichem Abstand ist die<br />
ebenfalls aus China stammende Canadian<br />
Solar Inc. Suntech Power schaffte<br />
den Markteintritt durch die stufenweise,<br />
2009 abgeschlossene Übernahme der<br />
MSK Corporation, einstmals einer der<br />
größten asiatischen Modulhersteller. Canadian<br />
Solar wiederum hat feste Verträge<br />
mit Generalübernehmern und ist somit<br />
beim Neubaugeschäft gut vertreten.<br />
Hoffen auf mehr Förderung<br />
Welcher Anteil da noch für Q-Cells<br />
bleibt, hängt nicht zuletzt von der<br />
künftigen Marktentwicklung ab. Große<br />
Hoffnungen setzten alle in Japan tätigen<br />
Unternehmen auf eine bereits angekündigte<br />
Ausweitung der Förderung<br />
von Aufdachsystemen auf gewerblichen<br />
und industriellen Komplexen. Nach den<br />
jüngsten Äußerungen des japanischen<br />
Wirtschaftsministers Banri Kaieda, wonach<br />
die erneuerbaren Energien in Japan<br />
nach dem Atomunglück in Fukushima<br />
ein erhebliches Wachstum erwarten<br />
könnten, sei er sich »120-prozentig sicher«,<br />
dass zum neuen Steuerjahr im<br />
April 2012 die neuen Einspeisetarife für<br />
den gewerblichen Sektor in Kraft treten,<br />
sagt Yamamoto. Sollte sich die bislang<br />
diskutierte Höhe der Vergütung von 40<br />
Yen pro Kilowattstunde (0,33 Euro) bewahrheiten,<br />
könne Suntech Power damit<br />
»sehr gut leben«. Ähnlich äußert<br />
sich Studeny: »Alles, was über 40 Yen<br />
liegt, ist extrem attraktiv. Wir sehen<br />
aber einen grundsätzlichen Vorteil im<br />
japanischen Markt in seinem langfristigen<br />
und kontinuierlichen Wachstum.«<br />
So ähnlich muss das auch SMA beurteilen,<br />
jedenfalls unternimmt der weltgrößte<br />
Wechselrichterhersteller gerade<br />
einen neuen Vorstoß, um in Japan zertifiziert<br />
zu werden. Bislang sei allerdings<br />
noch nichts spruchreif, sagt Unternehmenssprecher<br />
Wolfram Eberhardt, »Japan<br />
ist ein sehr schwieriger und unberechenbarer<br />
Markt«. Deshalb hüllt man<br />
sich in Niestetal auch zu allen weiteren<br />
Fragen in Schweigen. Insbesondere dazu,<br />
was man aus den schlechten Erfahrungen<br />
der Vergangenheit gelernt habe. Man<br />
wolle die Konkurrenz nicht auf den Plan<br />
rufen, sagt Eberhardt. Falls es diese Plä-<br />
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<strong>PHOTON</strong> Juni 2011