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Wirtschaft<br />
»<br />
BrightSource Energy, Inc.<br />
Baustopp: Auf Anordnung der Behörden mussten die Arbeiten an zwei Drittel des 392-Megawatt-Projekts in Ivanpah in<br />
der kalifornischen Mojave-Wüste eingestellt werden<br />
rechnen damit, dass diese Art von Widerstand<br />
während der weiteren Entwicklung<br />
unserer bestehenden und zukünftigen<br />
Projekte anhalten wird«.<br />
Nach eigenen Angaben hat Brightsource<br />
bereits Verträge über die Abnahme<br />
von Strom aus insgesamt 2,6 Gigawatt<br />
Kraftwerksleistung mit SCE und PG&E<br />
geschlossen. Das soll dem Unternehmen<br />
mehr als vier Milliarden Dollar<br />
(2,7 Milliarden Euro) Umsatz bescheren.<br />
Brightsource hat zudem weitere 445<br />
Quadratkilometer Land im Südwesten der<br />
USA erworben, Platz für neue Kraftwerkkapazitäten<br />
von circa elf Gigawatt.<br />
Risiken und Chancen<br />
Neben den Wüstenschildkröten und<br />
anderen Umweltaspekten besteht ein<br />
weiteres Risiko: die Technologie des Solarturms.<br />
Sie funktioniert auf dem Papier<br />
und in kleineren Demonstrationsanlagen,<br />
ist in der kommerziellen Nutzung aber<br />
noch nicht erprobt. Brightsource setzt auf<br />
Tausende zweiachsig der Sonne nachgeführte<br />
Spiegel. Diese Heliostaten werden<br />
von einer selbst entwickelten Software<br />
gesteuert, sie reflektieren stark gebündeltes<br />
Sonnenlicht auf einen Dampferzeuger,<br />
der sich auf einem 60 Meter hohen Turm<br />
befindet. Dabei wird eine höhere Dampftemperatur<br />
erzeugt, als dies mit der herkömmlichen<br />
Parabolspiegeltechnik möglich<br />
ist – der derzeit einzigen kommerziell<br />
erprobten solarthermischen Technologie.<br />
Neben der Nutzung des Dampfes zur<br />
Stromerzeugung denkt Brightsource auch<br />
an andere industrielle Anwendungen wie<br />
etwa die Erschließung von Ölvorkommen.<br />
Solarthermisch erzeugter Dampf<br />
könnte dabei Dampf ersetzen, der bislang<br />
durch die Verbrennung fossiler Energieträger<br />
erzeugt wird. Das Mineralölunternehmen<br />
Chevron Corp. will die Technologie<br />
von Brightsource ebenfalls nutzen: für ein<br />
29-Megawatt-Dampferzeugungsprojekt<br />
auf dem kalifornischen Coalinga Ölfeld,<br />
das momentan errichtet wird und gegen<br />
Ende dieses Jahres fertiggestellt sein soll.<br />
Die Anlage in Coalinga ermöglicht<br />
Brightsource, seine Technologie erstmals<br />
in größeren Dimensionen anzuwenden,<br />
bevor es in Ivanpah den nächsten<br />
Schritt tut. Momentan hat das Unternehmen<br />
lediglich eine Sechs-Megawatt-<br />
Demonstrationsanlage in seiner israelischen<br />
Technologiezentrale vorzuweisen.<br />
Brightsource räumt selbst ein, dass es<br />
sich erst beweisen muss. Im Börsenprospekt<br />
schreibt das Unternehmen: »Unsere<br />
selbst entwickelte Technologie verfügt<br />
erst über eine kurze Geschichte und<br />
könnte bei der Umsetzung in kommerziell<br />
nutzbaren Größenordnungen hinter<br />
den Erwartungen zurückbleiben.«<br />
Ein Risiko, das Projektierer von Parabolspiegelanlagen<br />
nicht fürchten müssen.<br />
Schließlich hat sich diese – weniger<br />
effiziente – Technologie in den 80er-Jahren<br />
bewährt und vor allem in Spanien<br />
zuletzt einen Boom erlebt. An der Entwicklung<br />
der CSP-Technologie waren einige<br />
der heutigen Brightsource-Manager<br />
beteiligt, die früher für Luz International<br />
Ltd. arbeiteten. Das Unternehmen baute<br />
Parabolspiegelkraftwerke mit einer<br />
Kapazität von 354 Megawatt, die noch<br />
heute in der kalifornischen Wüste in Be-<br />
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<strong>PHOTON</strong> Juni 2011