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Wirtschaft »
wählt. Alle Standardbauteile wurden bei
zwei großen Distributoren recherchiert,
und das jeweils preiswerteste Angebot
wurde für die Kostenrechnung herangezogen.
Je nach Typ waren die Preisangaben
der Lieferanten für Abnahmemengen
von durchschnittlich 10 bis 100 Stück angegeben,
gelegentlich waren es Einzelpreise.
Wo keine solchen Angaben verfügbar
waren, wurden eigene Schätzungen eingebracht.
Dies erfolgte aber nur in geringem
Umfang und betraf vor allem kundenspezifische
Bauteile wie große Induktivitäten
(Spulen) und vor allem die Gehäuseteile.
Die auf diese Weise ermittelten Bauteilkosten
liegen bei 1.755,94 Euro. Da der
untersuchte Wechselrichter über eine DC-
Nennleistung von 17.400 Watt verfügt, errechnet
sich so ein spezifischer Preis von
knapp 10,1 Cent je Watt Wechselrichterleistung.
Das ist rund doppelt so viel wie
die 5,2 Cent je Watt, die PHOTON für den
Dasstech-Wechselrichter ermittelt hat.
Bei diesem Wert muss natürlich beachtet
werden, dass die Einkäufer eines großen
Herstellers selbstverständlich nicht den
Listenpreis des Distributors bezahlen. SMA
kauft eher im 10.000er- oder 100.000er-Bereich
ein als im Hunderter-Bereich. Je nach
Bauteil sollten sich so Rabatte von 30 bis 50
Prozent erzielen lassen. Die tatsächlichen
Bauteilkosten für den STP 17000TL-10
dürften also, so darf man vermuten, eher
bei rund 1.200 Euro pro Gerät liegen.
Über den Verkaufspreis, den SMA mit
dem Gerät erzielt, kann nur spekuliert
werden –Großhandelspreislisten werden
von SMA nicht veröffentlicht. Sicher ist,
dass er nicht über dem Abgabepreis an die
Installateure liegen kann und der Großhändler
– über den SMA ausschließlich
verkauft – auch etwas verdienen möchte.
Somit scheint ein Verkaufspreis ab Werk
von ungefähr 2.500 Euro pro Gerät nicht
unwahrscheinlich. Das sieht auf den ersten
Blick nach einer komfortablen Spanne
für SMA aus und deckt sich auch gut
mit den Angaben, die der Hersteller selbst
über seine Bauteilkostenstruktur macht.
Ungemach droht
Bliebe die Situation auf dem Photovoltaikmarkt
unverändert, so könnte SMA
sich beruhigt zurücklehnen. Indes droht
aber auf dem wichtigsten Markt, dem
deutschen, Ungemach: Die Bundesregierung
schickt sich an, die Kostenschraube
für die Photovoltaik weiter anzuziehen. So
soll ausweislich des aktuellen Referentenentwurfs
für die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
(EEG) die regelmä-
Das wird teuer: Schon der Blick unter die Gehäuseabdeckung
offenbart die Fülle an Bauteilen des »Sunny
Tripower STP 17000TL-10«
ßige Absenkung der Einspeisevergütung
(Degression) ab 2013 nur noch eine Richtung
kennen: die nach unten. Statt der bisherigen
Möglichkeit, dass nach einem Jahr
mit schwacher Marktenwicklung die Einspeisevergütung
auch einmal um weniger
als den Referenzwert von neun Prozent pro
Jahr fällt, soll nun der Kostendruck ständig
weiter zunehmen (siehe Seite 14).
Doch auch ohne diese gefährliche
Entwicklung im EEG bliebe die Situation
von SMA brisant. Denn mit preisgünstigen
Konkurrenzprodukten aus Fernost ist
so oder so immer zu rechnen, und dann
Verena Körfer / photon-pictures.com (3)
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PHOTON Juni 2011