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Der Hygieniker und Ernährungswissenschaftler Werner Kollath

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Hochschulpolitik in Deutschland 1933-1945<br />

Die erste Aufgabe der Ministerien aller Länder mit Hochschulen bestand jedoch<br />

in der Durchführung des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“<br />

vom 7. April 1933. Sie entließen oder versetzten in den Ruhestand alle nichtgeschützten<br />

„Nichtarier“ sowie politische Gegner, nämlich Kommunisten, Marxisten,<br />

Pazifisten <strong>und</strong> allzu engagierte Sozialdemokraten. Dieser Prozess, der mit mehreren<br />

Modifikationen <strong>und</strong> Verfeinerungen bis 1939 anhielt, richtete sich auch gegen<br />

ehemalige Freimaurer <strong>und</strong> betraf wohl alle Unterzeichner des Pro-Gumbel-Aufrufs.<br />

Vorläufig geschützt waren Kriegsteilnehmer <strong>und</strong> vor 1914 in den öffentlichen<br />

Dienst eingetretene Personen.<br />

Einen Monat später, am 6. Mai 1933 sprach Rust in der Neuen Aula der Universität<br />

Berlin <strong>und</strong> präsentierte seine Vorstellungen <strong>und</strong> Absichten:<br />

„[…] die deutsche Hochschule hat zwei Aufgaben, […]. Es ist die Hochschule<br />

nicht nur die Stätte der Forschung, sondern auch eine Stätte der Erziehung.<br />

[…] Meine Herren Professoren, in diesen Jahren, wo dieser <strong>und</strong>eutsche Staat<br />

<strong>und</strong> seine <strong>und</strong>eutsche Führung der deutschen Jugend den Weg verlegten, da<br />

haben Sie in professoraler Einsamkeit <strong>und</strong> in Hingebung an Ihre große Forschungsarbeit<br />

übersehen, dass die Jugend in Ihnen den Führer der Zukunft<br />

der deutschen Nation suchte. Die Jugend marschierte, aber meine Herren, Sie<br />

waren nicht vorn .. […]<br />

Wir blicken nunmehr in die Zukunft. Was der Staat in diesem Augenblick tun<br />

kann, das tut er heute <strong>und</strong> wird es in nächster Zeit tun. Er wird der deutschen<br />

Hochschule einen Lehrkörper reorganisieren, der dann gleichlaufend <strong>und</strong><br />

gleichgerichtet mit dem Willen der Nation auch die Aufgabe erfüllen kann,<br />

die er in seiner Zusammensetzung, wie ich sie am 30. Januar vorfand, nicht<br />

zu erfüllen vermochte.[…]<br />

Seien wir an diesem Tag nicht unangebracht sentimental. Ich muß einen Teil<br />

der deutschen Hochschullehrer ausschalten, auf daß die deutsche Hochschule<br />

wieder in der Synthese von Forschung <strong>und</strong> Führung der Jugend ihre Aufgaben<br />

erfüllen kann. Die deutsche Jugend, so wie sie diese Dinge jetzt erlebt<br />

hat <strong>und</strong> sieht, sie läßt sich nun einmal heute von fremdrassigen Professoren<br />

nicht führen […]. Wir sind nur gerecht, wenn wir den Anteil nichtarischer<br />

Hochschullehrer einigermaßen der Zusammensetzung unseres Volkes angleichen.<br />

Sagen Sie nicht, es sei ungerecht, die Fähigkeit nichtarischer Professoren<br />

abzuweisen <strong>und</strong> damit den freien Wettbewerb zu unterbinden. <strong>Der</strong> freie<br />

Wettbewerb ist nicht von uns unterb<strong>und</strong>en worden, sondern von jener Weltanschauung,<br />

von jener marxistisch-politischen Gewaltherrschaft, die sich in<br />

den letzten 14 Jahren nun einmal von der jüdischen Führung überhaupt niemals<br />

hat loslösen können. Ich muß das hier aussprechen: ohne Karl Marx<br />

keine Sozialdemokratie <strong>und</strong> kein verlorener Weltkrieg. Das Unheil ist gekommen,<br />

als die Führung von jener Seite in die Hand genommen wurde.<br />

[…] Ich mache es den Herren nichtarischer Abstammung keineswegs zum<br />

Vorwurf, daß sie in ihrem Blutinstinkt versuchten, den blutmäßig ihnen näher<br />

stehenden Privatdozenten <strong>und</strong> Assistenten heranzuziehen. […] Wir müssen in<br />

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