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Der Hygieniker und Ernährungswissenschaftler Werner Kollath

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Die Studierenden der Rostocker Universität in der Zeit des Nationalsozialismus 179<br />

Abb. 2: Immatrikulationsanteil der weiblichen <strong>und</strong> männlichen Studentenschaft. 87<br />

Absolute Werte<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

1945<br />

1944<br />

1943<br />

1942<br />

1941<br />

1940<br />

1939<br />

1938<br />

1937<br />

1936<br />

1935<br />

1934<br />

1933<br />

Immatrikulationsjahr<br />

Geschlecht<br />

männlich<br />

weiblich<br />

Zwischen dem vor allem anfänglich idealisierten Mutterbild <strong>und</strong> dem volksgemeinschaftlichen<br />

Kampfgeist versuchten die Frauen schließlich ihre gesellschaftliche Position<br />

zu finden. 88 Am Ende sollte die Aufwertung des Frauenstudiums, durch den<br />

wachsenden Bedarf an akademischen Arbeitskräften, das Selbstbewusstsein dieser<br />

Gruppe stärken. 89<br />

Rückblickend bedeuteten die Jahre des Dritten Reiches für die Geschichte der<br />

Rostocker Universität einen Abbau, der sich auch sichtbar in den zurückgehenden<br />

Studierendenzahlen ausdrückt. Diese tendenziell ebenso an den anderen Universitäten<br />

stattfindende Entwicklung hing nur marginal mit dem 1933 eingeführten numerus<br />

clausus zusammen, 90 von dem in Rostock ohnehin nur die M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Zahnklinik<br />

sowie vorübergehend das Chemische Institut Gebrauch machten. 91 Vielmehr<br />

87 Diagramm nach den Auswertungsergebnissen der Studentenkarten erstellt.<br />

88 Manns, Frauen für den Nationalsozialismus. 295.<br />

89 Interessanterweise studierten an der Rostocker Universität auch zunehmend verheiratete Frauen.<br />

Im Jahr 1943 waren von den 95 sich einschreibenden Studentinnen 13 vermählt. Unter Ausklammerung<br />

der Hochschülerinnen, die keine Aussage hierzu machten (insgesamt 6), betrug ihr Anteil<br />

somit 12,7%, während er 1933 noch bei 2,2% lag. Zahlen nach Sichtung der Studentenkarten erschlossen.<br />

90 Schon Ende 1934 hatte die Hochschulkommission der NSDAP vor einem kommenden<br />

Akademikermangel gewarnt. Folglich verzichtete das Reichsministerium bereits ab dem Frühjahr<br />

1935 auf weitere Selektierungsmaßnahmen der potenziellen Neuzugänge. Aharon F. Kleinberger,<br />

Gab es eine nationalsozialistische Hochschulpolitik? in: Manfred Heinemann (Hrsg.), Erziehung<br />

<strong>und</strong> Schulung im Dritten Reich. Teil 2, Stuttgart 1980, 9-30, 18; Grüttner, Studentenschaft. 103.<br />

91 UAR, R7A4, Schreiben vom 27.5.1933; LHA Schwerin, MfU 5.12-7/1, Akte 2584, Schreiben<br />

vom 31.7.1934. Nach einer Anweisung des Preußischen Ministers für Wissenschaft, Kunst <strong>und</strong>

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