18.11.2012 Aufrufe

Der Hygieniker und Ernährungswissenschaftler Werner Kollath

Der Hygieniker und Ernährungswissenschaftler Werner Kollath

Der Hygieniker und Ernährungswissenschaftler Werner Kollath

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

36<br />

Heinrich von Schwanewede<br />

Ehrenmitgliedschaft des Vereinsb<strong>und</strong>es bulgarischer Zahnärzte<br />

Ehrenmitgliedschaft der Federazione stomatologica italiana<br />

Ehrenmitgliedschaft des Vereinsb<strong>und</strong>es ungarischer Zahnärzte<br />

Ehrenmitgliedschaft des Vereins Triester Zahnärzte<br />

Ehrenmitgliedschaft der Berliner zahnärztlichen Gesellschaft<br />

Ehrenmitgliedschaft des Rigaer Zahnärztevereins<br />

Ehrenmitgliedschaft des Vereins polnischer Zahnärzte<br />

Ehrenmitgliedschaft der Japan Dental Association Tokyo<br />

Ehrenmitgliedschaft der Dansk Odontologisk Selskab<br />

Dass Moral trotz aller internationaler Verpflichtungen, seiner ges<strong>und</strong>heitlichen Probleme<br />

<strong>und</strong> der von verschiedenen Seiten auf ihn einwirkenden Anfeindungen die weitere<br />

Entwicklung der Zahnmedizin an der Universität Rostock stets im Auge hatte, davon<br />

zeugt auch ein Gesprächsprotokoll des Rektors Prof. Dr. Curt Elze (1885-1972), das<br />

dieser im Januar 1932 in einer Besprechung zum Neubau einer Zahnklinik mit Moral<br />

verfasst hat.<br />

Physische <strong>und</strong> psychische Bedrohungen, Beurlaubung<br />

Mit der Zunahme nationalsozialistischen Einflusses <strong>und</strong> der Zuspitzung der politischen<br />

Situation war Moral auf Gr<strong>und</strong> seiner jüdischen Herkunft bald immer stärker<br />

besonderen Repressalien ausgesetzt. Nach dem 1. Halbjahr 1932 litt er zunehmend<br />

unter physischen <strong>und</strong> psychischen Bedrohungen, die seinen ohnehin labilen<br />

Ges<strong>und</strong>heitszustand stark erschütterten.<br />

Nach Berichten von Augenzeugen wurde Moral auch von Mitgliedern des Nationalsozialistischen<br />

Deutschen Studentenb<strong>und</strong>es (NSDStB) persönlich bedroht.<br />

Nachts schlug man Fenster <strong>und</strong> Türen seiner Wohnung ein. Moral litt erneut unter<br />

Depressionen <strong>und</strong> trug sich mit Selbstmordgedanken. Nach der Machtergreifung der<br />

NSDAP <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Legalisierung des antijüdischen Terrors unterlag<br />

Moral ständig neuen Drangsalierungen.<br />

Knapp 16 Monate nach seinem ersten Abschiedsbrief, am 8. März 1933, verfasste<br />

Moral ein zweites Abschiedsschreiben, indem er andeutete, aus dem Leben gehen<br />

zu wollen. In diesem an die Medizinische Fakultät gerichteten Brief bezog er auch<br />

Stellung zu Glaubensfragen. Sich an den Dekan wendend bemerkte er:<br />

„Möchte ich mir erlauben folgendes vorzutragen: Die Entwicklung in<br />

Deutschland geht einen Weg, der wahrscheinlich zur Folge haben wird, daß<br />

man mich aus meinem Lehramt entfernt. Ich habe zwar meine Pflicht getan<br />

<strong>und</strong> habe nichts getan oder unterlassen, was als schlecht oder straffällig anzusehen<br />

wäre. Darauf aber kommt es im Augenblick nicht an. Ich bin Jude <strong>und</strong><br />

habe nie ein Hehl daraus gemacht, ich bin aber meiner ganzen Einstellung<br />

nach Deutscher <strong>und</strong> bin immer stolz darauf gewesen ein Deutscher zu sein,<br />

ein Deutscher, dessen Konfession die jüdische ist. Ich lehne es auch ab, aus<br />

äusseren Gründen, meine Konfession zu wechseln. Aber eben weil ich ein<br />

Jude bin, soll ich aus meinem Amt entfernt werden. Das kann ich, der ich

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!