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Der Hygieniker und Ernährungswissenschaftler Werner Kollath

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Hans Moral (1885-1933) – Leben, Wirken <strong>und</strong> Schicksal 27<br />

heiten des Heeres versetzt. Hans Moral blieb als „ungedienter Landsturm“ ohne<br />

Einberufung.<br />

Gerade habilitiert übernahm der 28-jährige Privatdozent am 1. August 1914 die<br />

kommissarische Leitung des Instituts. Dieses Amt forderte Moral höchsten Einsatz<br />

ab. Die kriegsbedingte Reduzierung des Mitarbeiterstammes, steigende Patientenzahlen,<br />

die Aufrechterhaltung der Lehrveranstaltungen <strong>und</strong> seine Tätigkeit als Mitglied<br />

der Prüfungskommission für die zahnärztliche Vor- <strong>und</strong> Hauptprüfung brachten<br />

ihn physisch <strong>und</strong> psychisch bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit.<br />

Obwohl fast der gesamte Lehrbetrieb <strong>und</strong> eine ständig zunehmende klinische Betreuung<br />

auf Moral lasteten, widmete er sich auch in Kriegszeiten kontinuierlich der<br />

wissenschaftlichen Arbeit.<br />

Per Schreiben aus dem Felde meldete sich 1917 Johannes Reinmöller zu Wort<br />

<strong>und</strong> bat die Medizinische Fakultät der Regierung in Schwerin vorzuschlagen, Moral<br />

wegen seiner außergewöhnlich großen Verdienste um den zahnärztlichen Unterricht<br />

während der Kriegsjahre den Titel Professor zu verleihen. Nur seiner selbstlosen <strong>und</strong><br />

aufopferungsvollen Tätigkeit sei es zu danken, dass nicht nur der zahnmedizinische<br />

Unterricht, sondern auch das Zahnmedizinische Institut aufrechterhalten werden<br />

konnte. Auf Gr<strong>und</strong> dieses Antrags wurde auf der Fakultätssitzung am 3. April 1917<br />

einstimmig beschlossen, das Großherzogliche Ministerium zu bitten, Moral den<br />

„Professortitel“ zu verleihen.<br />

Im Schreiben des Dekans vom 18. April 1917 an das Ministerium wird zur Verleihung<br />

der Titulatur-Professur ausgeführt:<br />

„Wenn auch Herr Moral erst verhältnismäßig kurze Zeit habilitiert ist, so<br />

verdient seine außerordentliche Tüchtigkeit <strong>und</strong> seine restlose Hingabe zweifellos<br />

eine besondere Anerkennung. Ohne Herrn Dr. Moral wäre es ausgeschlossen<br />

gewesen, daß während des Krieges der Unterrichtsbetrieb für<br />

Zahnärzte an der Universität Rostock aufrechterhalten wurde, ebenso die<br />

zahnärztliche Behandlung der Einwohner. [...]“ 1<br />

Das Vizekanzellariat befürwortete am 23. April 1917 den Antrag der Fakultät <strong>und</strong><br />

schrieb:<br />

„Dr. Morals Verdienst ist es, das Institut unter den oft recht schwierigen<br />

Kriegsverhältnissen auf seiner Höhe erhalten <strong>und</strong> fortentwickelt zu haben [...]<br />

Er hat also etwas besonderes geleistet <strong>und</strong> versieht eine leitende Stelle, wie<br />

sie im allgemeinen jungen Privatdozenten noch nicht anvertraut wird.“ 2<br />

Dazu findet sich in der Akte die kurze handschriftliche Mitteilung vom 16. Juli<br />

1917: „Seine königliche Hoheit der Großherzog haben geruht, den Privatdozenten<br />

Dr. med. et. phil. Hans Moral zu Rostock den Titel „Professor“ zu verleihen.“ 3<br />

1<br />

Universitätsarchiv Rostock (UAR), Personalakte Moral, Hans; Brief des Dekans vom 18. April<br />

1917 an das Großherzogliche Ministerium.<br />

2<br />

UAR Personalakte Moral, Hans; Befürwortung der Titulatur-Professur durch das Vizekanzellariat<br />

vom 23. April 1917.<br />

3<br />

UAR Personalakte Moral, Hans; Verleihung des Titels „Professor“ durch den Großherzog am<br />

16. Juli 1917.

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