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Der Hygieniker und Ernährungswissenschaftler Werner Kollath

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Hannes Pingel<br />

Einleitung<br />

Das Rektorat unter Professor Heinrich Brill 1936/37 91<br />

Das Rektorat unter Professor Ernst-Heinrich Brill 1936/37<br />

Ernst-Heinrich Brill sprach in seiner Rede, die er anlässlich des Jahrestages der<br />

Machtergreifung durch Hitler am 31. Januar 1937 in der Aula der Universität hielt,<br />

davon, dass „jede Wissenschaft […] blutmäßig an das Volk geb<strong>und</strong>en sei“, 1 dass „die<br />

Äußerung geistigen Lebens, stets an den Träger desjenigen Forschers geb<strong>und</strong>en sein<br />

wird“, der dem Blute seines Volkes erwachsen ist, 2 dass „ein Erfinder [oder Wissenschaftler]<br />

nicht nur groß erscheinen [darf] als Erfinder, sondern […] größer noch<br />

erscheinen [muss] als Volksgenosse“ 3 . Diese Worte spiegeln das einzige publizierte<br />

Schriftstück wieder, dass er während seiner Amtszeit von April 1936 bis Oktober<br />

1937 verfasst hatte. <strong>Der</strong> Ton der Rede war dem Anlass entsprechend völkisch <strong>und</strong><br />

nationalsozialistisch gehalten, doch wie äußerten sich Brills Formulierungen in seiner<br />

Amtszeit? Dieser Frage soll in diesem Aufsatz ergründet werden, um so ein<br />

möglichst schlüssiges Bild über Brills Wirken als Rektor der Universität Rostock zu<br />

zeichnen <strong>und</strong> Aufschluss darüber geben zu können, ob Brill die Universität Rostock<br />

nach den Gr<strong>und</strong>sätzen seiner Rede ausgerichtet hatte.<br />

Über Ernst-Heinrich Brill existiert nur sehr wenig Literatur, deshalb baut der<br />

Aufsatz vor allem auf Universitätsakten, die im umfangreichen Maße zur Verfügung<br />

standen, sowie auf der Arbeit von Michael Buddrus <strong>und</strong> Sigrid Fritzlar auf. 4<br />

Um das Rektorat Brills in seiner Gänze erfassen zu können, wird auf die unterschiedlichen<br />

Rollen Bezug genommen, die Brill in dieser Zeit einzunehmen hatte.<br />

So wird etwa die Außendarstellung der Universität bei Festen, K<strong>und</strong>gebungen <strong>und</strong><br />

anderen Großveranstaltungen dargestellt. Es sollen aber auch die inneren Strukturen<br />

offenbart werden. Hierzu ist eine Untersuchung der Personalwechsel, die unter Brills<br />

Rektorat stattfanden, notwendig. Es wird dabei nochmals differenziert, wer von<br />

Brills Entscheidungen politisch wie beruflich profitierte oder aber aufgr<strong>und</strong> von<br />

Empfehlungen Brills seine Stelle verlor. Zu letztgenannten sollen exemplarisch die<br />

Abgänge der Professoren Helmuth Schreiner (1893-1962) <strong>und</strong> Fritz Schalk (1902-<br />

1980) beleuchtet werden, da Brill hier mehr oder weniger in erheblichen Maße Einfluss<br />

nahm.<br />

1 Ernst-Heinrich Brill, Von den Aufgaben der deutschen Wissenschaft (Rostocker Universitätsreden,<br />

H. 21), Rostock 1937, 5.<br />

2<br />

Ebd., 8.<br />

3<br />

Ebd., 9.<br />

4<br />

Helmut Heise, Ernst-Heinrich Brill, in: Gerd Gross (Hrsg.),100 Jahre Universitäts-Hautklinik <strong>und</strong><br />

Poliklinik Rostock – 1902-2002, Rostock 2002, 45, gibt einen kurzen Überblick über Brills Leben,<br />

setzt aber vor allem den Fokus auf Brills Verwaltungstätigkeit der Hautklinik; Michael<br />

Buddrus/Sigrid Fritzlar, Brill, Ernst-Heinrich, in: dies.: Die Professoren der Universität Rostock<br />

im Dritten Reich. Ein biographisches Lexikon. München 2007, 83-85, geben nur sehr knapp den<br />

Werdegang Brills wieder.

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