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Der Hygieniker und Ernährungswissenschaftler Werner Kollath

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Diana Heß<br />

<strong>Der</strong> Internist Georg Ganter 61<br />

<strong>Der</strong> Internist Georg Ganter – Kollision der eigenen Meinung mit<br />

politischen Restriktionen <strong>und</strong> ihre Folgen<br />

Im Rahmen des Themenkomplexes „Vertreibung <strong>und</strong> Verfolgung von Mitarbeitern<br />

der Universität Rostock in der Zeit des Nationalsozialismus“ soll auch dem Internisten<br />

Georg Ganter (1885-1940) Aufmerksamkeit gewidmet werden. Nach einer biographischen<br />

Einführung wird die wissenschaftliche Einordnung vorgenommen, daran<br />

schließt sich die genauere Betrachtung seiner Rolle <strong>und</strong> seines Verhaltens in genannter<br />

Zeit an der Universität Rostock an.<br />

Lebenslauf Georg Ganters<br />

Georg Ganter wurde am 18. April 1885 in Unterschönmattenwaag (Hessen-<br />

Darmstadt) in einfachen Verhältnissen geboren, sein Vater war Landwirt. Ganter besuchte<br />

das Gymnasium in Aarau in der Schweiz, denn sein Onkel war hier Mathematikprofessor,<br />

bei ihm wohnte der junge Ganter in dieser Zeit <strong>und</strong> legte im März<br />

1905 sein Abitur ab. Nach der Ableistung des Einjährig-Freiwilligen Jahres nahm er<br />

1905 sein Medizinstudium – Ganter studierte an den Universitäten Freiburg i. Br.<br />

<strong>und</strong> München – auf, welches er erfolgreich im Mai 1910 mit dem Staatsexamen abschloss.<br />

Die Approbation erfolgte im Mai 1911, die Promotion im April 1912. Seine<br />

Doktorarbeit führte den Titel: „Über den Temperaturkoeffizienten der Erregungsleitung<br />

im motorischen Froschnerven“.<br />

Die Tätigkeiten des jungen Arztes verteilten sich auf verschiedene Krankenhäuser,<br />

unter anderem Freiburg, Tübingen, Würzburg <strong>und</strong> Karlsruhe. Durch die Ereignisse<br />

des Ersten Weltkrieges war Georg Ganter auch im Kriegsdienst als Truppenarzt<br />

in Lazaretten tätig. <strong>Der</strong> endgültige Einritt in den Zivildienst nach Heeresentlassung<br />

erfolgte am 1. April 1919.<br />

Schon Ende März 1918 war Georg Ganter auf Reklamation seines im Folgenden<br />

noch zu erwähnenden Vorgesetzten Paul Morawitz (1879-1936) nach Greifswald<br />

gekommen, hier hatte er sich am 29. Juli 1918 habilitiert <strong>und</strong> war als Privatdozent<br />

der Inneren Medizin tätig geworden. Seine Habilitationsschrift: „Experimentelle<br />

Beiträge zur Kenntnis des Vorhofelektrokardiogramms“ war bereits 1914 entstanden,<br />

jedoch durch die Kriegswirren hatte die Veröffentlichung sich verzögert.<br />

Georg Ganter heiratete am 24. April 1920 Gertrud Bartning, die Tochter eines<br />

Maschinenfabrikanten. <strong>Der</strong> gemeinsame Sohn Alfred Georg wurde am 21. Oktober<br />

1923 geboren, zu dieser Zeit war Ganter bereits in Würzburg tätig. Nach Würzburg<br />

kam er wiederum im Gefolge von Morawitz, eigens für Ganter wurde hier eine<br />

Oberarztstelle geschaffen. Ganter war zunächst als Privatdozent <strong>und</strong> ab dem 1. Oktober<br />

1925 als planmäßiger außerordentlicher Professor für Balneologie, physikalische<br />

Heilmethoden <strong>und</strong> Pathologische Physiologie tätig. Er übernahm die Leitung<br />

des neuen Ambulatoriums.

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