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Der Hygieniker und Ernährungswissenschaftler Werner Kollath

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Vorbemerkung<br />

Erstmalig seit 1945 hat sich im Sommersemester 2011 eine Ringvorlesung mit der<br />

Geschichte der Rostocker Universität zwischen 1933 <strong>und</strong> 1945 befasst. Organisiert<br />

vom Arbeitskreis Rostocker Universitäts- <strong>und</strong> Wissenschaftsgeschichte, war das<br />

Ziel der Veranstaltung, dem Problem des Verhältnisses von politischer Macht <strong>und</strong><br />

Wissenschaft in den Jahren 1933 bis 1945 nachzugehen. Die Idee dazu entstand in<br />

einem Hauptseminar, deren Entstehen glücklichen Umständen zu danken ist. Dr.<br />

Felix Mantel, der über die Volkswirtschaftslehre in der Zeit des Nationalsozialismus<br />

in Deutschland eine viel beachtete Monographie vorgelegt hatte, war seit 2008 als<br />

Projektmitarbeiter nach Rostock gekommen. Hans-Uwe Lammel lernte ihn kennen<br />

<strong>und</strong> sie entschlossen sich, ein gemeinsames Hauptseminar zum Verhältnis von Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Nationalsozialismus zu konzipieren, das keineswegs nur auf Rostock<br />

bezogen war, aber dennoch Rostocker Archivbestände mit einbeziehen sollte, wo es<br />

sich anbot. Im Verlaufe dieser für beide Seiten äußerst anregenden Veranstaltung<br />

sind einige Studenten mit hervorragenden Referaten aufgetreten, sodass die Idee<br />

entstand, diese interessanten Einzelbeiträge zusammenzubinden <strong>und</strong> mit den Arbeiten<br />

anderer Wissenschaftler sowohl in als auch außerhalb von Rostock in einer<br />

Ringvorlesung zu kombinieren. Daraus entstand eine Veranstaltung, deren Texte<br />

hier vollständig vorgelegt werden können. Unter den Autoren finden sich gleichberechtigt<br />

nebeneinander international ausgewiesene Wissenschaftshistoriker, historisch<br />

ambitionierte Fachvertreter einzelner in Rostock bestehender Disziplinen,<br />

Doktoranden <strong>und</strong> Studierende der Universität Rostock. Die Zugänge zu der uns interessierenden<br />

Gr<strong>und</strong>problematik sind sehr unterschiedlich, die Themen vielfältig <strong>und</strong><br />

die Ergebnisse stimulierend dahingehend, mit der Erforschung dieser kurzen, aber<br />

nicht unwichtigen Etappe unserer Universitätsgeschichte in den nächsten Jahren intensiviert<br />

fortzufahren. So wird unser Blick geschärft <strong>und</strong> unsere Einsichten in Prozesse<br />

einer allgemeinen Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts werden erweitert.<br />

Die Veranstaltung hatte folgende Gliederung. Nach einem allgemeinen Teil über<br />

die Veränderung der Hochschulpolitik nach 1933 wurden in einem ersten Abschnitt<br />

mit dem Zahnmediziner Hans Moral, dem Psychologen David Katz <strong>und</strong> dem Gräzisten<br />

Kurt von Fritz drei Rostocker Beispiele von vertriebenen <strong>und</strong> verfolgten Wissenschaftlern<br />

vorgestellt. Ein zweiter Abschnitt thematisierte das Problem der angepassten<br />

Wissenschaft. Dabei standen der <strong>Der</strong>matologe Heinrich Brill, der <strong>Ernährungswissenschaftler</strong><br />

<strong>Werner</strong> <strong>Kollath</strong> <strong>und</strong> der Philosoph Pascual Jordan im Mittelpunkt.<br />

Ein dritter Komplex widmete sich der Rolle der Studenten. Und schließlich wurde in<br />

einem vierten Teil mit dem Titel „Schöner neuer Mensch“ – ausgehend von der Frage<br />

der Utopien in der ersten Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts – das Wirken des Rostocker<br />

Rassenhygienikers Hermann Alois Böhm diskutiert <strong>und</strong> anhand der neuesten Rostocker<br />

Forschungen der Zusammenhang von Eugenik, „Euthanasie“ <strong>und</strong> den Verbrechen<br />

in psychiatrischen Anstalten dargestellt.

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