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Der Hygieniker und Ernährungswissenschaftler Werner Kollath

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Kathleen Haack, Ekkehardt Kumbier<br />

„um Besuch […] Sie waren nun 5 Monate noch nicht hier. Nicht zu Weihnachten<br />

kein Päckchen, nichts. Tante war auch noch nicht hier. Sie sollte mir<br />

Sachen schicken […] Meinen kleinen blauen Hut, Briefpapier u. Bleistift,<br />

Seife.“ (Abb. 2)<br />

Ob sie diese Dinge jemals erhalten hat, wissen wir nicht. Was wir jedoch wissen, ist<br />

die Tatsache, dass sie zum Zeitpunkt des Verfassens des Briefes noch weniger als<br />

anderthalb Jahre zu leben hatte. Am 24. Mai 1941 erfolgte der vorletzte Eintrag in<br />

ihre Krankenakte. Darin heißt es, sie sei „sehr erregt <strong>und</strong> aggressiv, redet zerfahren<br />

<strong>und</strong> schnell, sodass ihre Worte unverständlich bleiben“. Am 11. Juli 1941 wurde<br />

Margarete T. in die Tötungsanstalt Bernburg gebracht, wo sie wohl noch am selben<br />

Tag vergast wurde.<br />

Abb. 2: Erste Seite eines Briefs von Margarete T. an ihren Vorm<strong>und</strong> vom Februar<br />

1940 (BA Berlin, R179, 1864).

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