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Der Hygieniker und Ernährungswissenschaftler Werner Kollath

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Christoph Perleth<br />

David Katz – Eckpfeiler der deutschen Psychologie der Weimarer Republik 45<br />

David Katz - Eckpfeiler der deutschen Psychologie<br />

der Weimarer Republik<br />

Herkunft, Kindheit, Jugend <strong>und</strong> Studium 1<br />

David Katz wurde als zweitjüngstes Kind von 5 Söhnen <strong>und</strong> 3 Töchtern einer jüdischen<br />

Kaufmannsfamilie am 1. Oktober 1884 geboren. Sein Vater, der Kaufmann<br />

Isaak Katz, stammte aus Mandern (Waldeck), seine Mutter Mathilde Katz, geb.<br />

Wertheim, aus Kassel. Mit fünf Jahren wurde David Katz aufgr<strong>und</strong> seines Wissensdrangs<br />

vorzeitig in Kassel eingeschult. Er besuchte dort die Volksschule <strong>und</strong> später<br />

das Realgymnasium. Während seiner Schulzeit profilierte er sich als Nachhilfelehrer<br />

für Latein <strong>und</strong> Mathematik, was sich nicht nur in seinen ersten Publikationen, nämlich<br />

den bis in die 1920er Jahre mehrfach aufgelegten Repetitorien zu diesen gymnasialen<br />

Fächern niederschlug, sondern möglicherweise auch in dem 1913 erschienenen,<br />

auch heute noch erstaunlich aktuell wirkendem Gutachten zum Mathematikunterricht.<br />

2<br />

Am 8. März 1902 legte David Katz die Reifeprüfung ab <strong>und</strong> nahm im selben<br />

Jahr an der Universität Göttingen ein Studium mathematisch-naturwissenschaftlicher<br />

Fächer auf mit dem Ziel, die Berechtigung zum Lehramt an höheren Schulen<br />

zu erwerben. Angeregt durch Vorlesungen über Philosophie, Pädagogik <strong>und</strong> Psychologie<br />

wechselte Katz schon bald zur Psychologie als seinem Studienschwerpunkt<br />

<strong>und</strong> wurde Schüler von Georg Elias Müller (1850-1934), dem bereits damals bekannten<br />

Pionier der Experimental- <strong>und</strong> Gedächtnispsychologie am Psychologischen<br />

Institut der Universität Göttingen, das damals zur mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Abteilung der Philosophischen Fakultät gehörte.<br />

Prägend für seine spätere wissenschaftliche Arbeit wurden neben dem Studium<br />

bei Müller auch Vorlesungen bei dem Phänomenologen Edm<strong>und</strong> Husserl (1859-<br />

1938) sowie Studien in Physiologie. Katz vervollständigte seine Studien durch Aufenthalte<br />

in Berlin <strong>und</strong> – nach der Promotion <strong>und</strong> einem kurzen Militärdienst – in<br />

München.<br />

1 Vgl. zu diesem Abschnitt <strong>und</strong> den folgenden Abschnitten stets auch :<br />

Christoph Perleth, Katz. David, in: Sabine Pettke (Hrsg.), Biographisches Lexikon für Mecklenburg<br />

(Bd. 4), Rostock/Lübeck 2004, 111-117; David Katz, Autobiography, in: Edwin G.<br />

Boring/Heinz <strong>Werner</strong>/Herbert S. Langfeld/Robert Mearns (Hrsg.), A history of psychology in autobiographie<br />

(Bd. 4), Worcester (Mass) 1952, 189-211. Verwendet wurde auch das deutsche Original-Typoskript.<br />

2 David Katz, Psychologie <strong>und</strong> mathematischer Unterricht (=Abhandlungen über den mathematischen<br />

Unterricht in Deutschland, Bd. 3, H. 8, IV, hg. von Felix Klein), Leipzig 1913.

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