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Gritli Letters - 1918 - Eugen Rosenstock-Huessy

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<strong>Gritli</strong> <strong>Letters</strong> - <strong>1918</strong> 108 of 178<br />

1.Buch: das Feuer oder das ewige Leben<br />

2.Buch: die Strahlen oder der ewige Weg<br />

3.Buch: der Stern oder die ewige Wahrheit.<br />

September <strong>1918</strong><br />

[Herbst <strong>1918</strong> ?]<br />

Lieber <strong>Eugen</strong>, kennst du die bei den Wiltfebern gebräuchliche Umformung des Kreuzes in das<br />

"altgermanische" Hakenkreuz ...[Zeichnung]? Und die Erklärung des Hakenkreuzes als -<br />

"Sonnenrad"?! Ist der Feind im eignen Hause nicht auch hier wieder der gefährlichste? Wie harmlos<br />

ist dagegen Nippons aufgehende Sonne.-<br />

"Wir sind nie mehr von einander entfernt<br />

"als wenn wir beide das Gleiche vollbringen<br />

Dein Franz.<br />

-<br />

1.IX.[18]<br />

Liebes <strong>Gritli</strong>, es kamen zwei Briefe von dir auf einmal. Liebes, liebes - es war gut so, dass sie auf<br />

einmal kamen, denn nun halte ich mich still und schreibe dir kein dummes Zeug - und warte dennoch<br />

weiter, denn es giebt wenige Dennochs auf Erden, um die mein Glaube und meine Hoffnung so<br />

unvertreibbar herumkreisen - und meine Liebe auch, geliebtes <strong>Gritli</strong> -<br />

Ich mag dir heute nicht weiter schreiben, keine "Antwort". <strong>Gritli</strong> - das helle verschim-mernde<br />

Kinderhaar - ich kann dir heute auch nicht unterschreiben, als wenn ich hier wäre;<br />

ich bin ja bei dir.<br />

2.9.18<br />

Liebes <strong>Gritli</strong>, es geht immer so weiter, jetzt mit Schreiben und Abschreiben gleichzeitig. Ich<br />

merke auch, dass ich dir (sowenig wie <strong>Eugen</strong> dem ich eben schrieb) nochmal über Leib und Seele<br />

schreiben kann; teils habe ich es ja inzwischen nochmal getan. Ich bin eben jetzt bei den viel<br />

"gründlicheren" Begriffen Mensch und Welt, und wenn ich das Gespräch zwischen diesen beiden<br />

geschrieben hätte, wäre alles klar. So ist es eben keine Wahrheit, sondern nur ein mikrokosmisches<br />

Gleichnis geworden, in dem nur durch die (nur hier vorkommende) Wirklichkeit von Nacht und Tag<br />

etwas mehr als blosse Gleichniswahrheit steckt. Denn von Nacht und Tag weiss der Mensch nur,<br />

weil er Leib und .... (ich werde mich hüten!) ist. Ein bischen müsst ihr beide daran denken, dass,

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