Gritli Letters - 1918 - Eugen Rosenstock-Huessy
Gritli Letters - 1918 - Eugen Rosenstock-Huessy
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<strong>Gritli</strong> <strong>Letters</strong> - <strong>1918</strong> 11 of 178<br />
musst es aushalten. Und willst es ja auch. - Hier kommt Trudchens Blatt:<br />
Auf Wiedersehn! - ich muss es dennoch sagen<br />
Das ganz verbrauchte Wort;<br />
Den Kindern wards zum vaterländschen Sport<br />
In jenen leidenschaftlich grausen Tagen,<br />
Als eng die Grenze uns umband,<br />
Und zur Gewohnheit wards im Land<br />
In den bedrängten, engen Jahren.<br />
Doch da die Märzenstürme brausend wollen<br />
Das Band zerreissen, das gefesselt hält,<br />
Dass wieder weiter werde unsre Welt,<br />
Da sag ich es noch einmal mit dem vollen<br />
Tönen der Tiefe dessen, was geschehn:<br />
Auf Wiedersehn -<br />
Auf dass du nicht entgleitest<br />
Im Sturm der Zeit,<br />
Noch festeren Grund bereitest<br />
Deiner Unsterblichkeit,<br />
Wie du im Hoffnungsgrün<br />
Stehst heut, da Wolken türmen,<br />
Sollen dir nach den Stürmen<br />
Noch Sommerblüten blühn.<br />
Du siehst, es handelt wieder von "Raum u. Zeit". Alles handelt davon. Die "Grenze"! Und die<br />
"Ahnungen", deren ich mich übrigens jetzt schäme, nachdem sie auf dem Weg hierher immer<br />
bestimmter geworden waren. Ich habe nämlich früher nie welche gehabt, und auch diesmal war es<br />
mehr Vernünftelei, mehr das alberne "Ring des Polykrates" = Gefühl (ein wirklich dummes