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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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SICHERHEITSGEFÄHRDENDE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN<br />

tigt die PKK hohe Geldsummen. Die<br />

Finanzierung erfolgt über Beiträge,<br />

welche die Anhänger regelmäßig an<br />

die Organisation entrichten, über<br />

den Verkauf von diversen Schriften<br />

und Gewinne aus Großveranstaltungen.<br />

Zusätzlich sollen die angesprochenen<br />

Landsleute bei der alljährlichen<br />

Spendenkampagne einen größeren Betrag<br />

abliefern, je nach Einkommen bis<br />

zur Höhe von einigen Hundert Euro.<br />

Vor allem über diese Kampagne werden<br />

allein in Deutschland mehrere Millionen<br />

Euro eingenommen.<br />

Seit Verkündung des „Friedenskurses“<br />

waren diese Spenden tendenziell rückläufig,<br />

weil sich zahlreiche Kurden nicht<br />

mehr ausreichend mit der Organisation<br />

identifizierten. Weitere Gründe<br />

für die Weigerung, den geforderten<br />

Beitrag ganz oder teilweise zu zahlen,<br />

dürften die staatlichen Maßnahmen<br />

aus dem Bereich des Ausländerrechts,<br />

etwa Statusverfahren und Sicherheitsgespräche,<br />

in Deutschland<br />

sowie die eigene wirtschaftliche<br />

Situ ation der Anhänger und<br />

Sympathisanten gewesen sein.<br />

Allerdings zeichnet sich angesichts<br />

der verstärk ten Kampfhandlungen<br />

in der Türkei und<br />

im Nordirak in den letzten<br />

Jahren wieder eine steigende<br />

Spendenbereitschaft ab.<br />

3.4 POLITISCHE ENTWICKLUNGEN<br />

IN DER TÜRKEI –<br />

AUSWIRKUNGEN AUF<br />

DEUTSCHLAND<br />

Die im Jahr 2009 zeitweise zu beobachtende<br />

Entspannung in der Türkei<br />

erwies sich als nicht dauerhaft. Die<br />

dortigen innenpolitischen Turbulenzen<br />

strahlten auch auf Europa aus. Am<br />

11. Dezember 2009 wurde die vom tür -<br />

kischen Verfassungsgericht als PKKnah<br />

eingestufte pro-kurdische „Partei<br />

der demokratischen Gesellschaft“ (DTP)<br />

verboten. In der Folge verurteilten die<br />

PKK und ihr nahestehende Organisationen<br />

das Verbot und es kam europaweit<br />

zu Protesten von Anhängern der<br />

PKK. In Stuttgart eskalierte am 19.<br />

Dezember 2009 eine Demonstration<br />

von etwa 800 vorwiegend jugendlichen<br />

Teilnehmern, als zahlreiche PKK-Sympathisanten<br />

mit Einsatzkräften der Polizei<br />

zusammenstießen.<br />

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