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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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LINKSEXTREMISMUS<br />

Im Juli <strong>2010</strong> wurden z. B. umfangreiche Informationen über die „Kameradschaft<br />

Südsturm <strong>Baden</strong>“ ins Internet eingestellt und mehrere Personen „enttarnt“. Hierbei<br />

wurde u. a. auf das von der Kameradschaft alljährlich veranstaltete Zeltlager<br />

hingewiesen, das <strong>2010</strong> unweit von Freiburg im Breisgau stattfinden werde. Ein<br />

dazu angelegter Link ermöglichte es Interessierten, über einen Internetdienst<br />

die genaue Lage des Zeltplatzes festzustellen. Nach dieser „Outing“-Aktion<br />

wurde auf das betreffende Privatgrundstück eine Sabotageaktion verübt. Im Internet<br />

bekannten sich die nicht identifizierten Aktivisten dazu, noch am Tage<br />

des „Outings“ den „Platz, den die ‚Kameradschaft‘ für ihr Zeltlager am kommenden Wochenende<br />

auserkoren hatte, unbrauchbar gemacht“ zu haben. Des Weiteren wurde berichtet,<br />

dass man „88 Liter Jauche“ auf dem Platz hinterlassen und auf dem<br />

Zufahrtsweg zum Zeltplatz eine erhebliche Menge „Brennholz“ verteilt habe.<br />

Auch eine Hütte sowie die darin vorgefundene Elektronik seien den Angaben<br />

zufolge erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden.<br />

Zählte die Polizei im Jahr 2008 noch 14 „Outing“-Aktionen, so waren es ein Jahr<br />

später bereits 16. Im Berichtsjahr <strong>2010</strong> stieg die Zahl auf über 20 „Outings“, die<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wohnhafte Personen betrafen. Aber auch mehrere Personen,<br />

die außerhalb <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s wohnhaft sind, gerieten ins Visier<br />

der hiesigen autonomen Szene. Schon 2009 hatte sich die „Autonome Antifa<br />

Freiburg“ selbst in Zusammenhang mit einer spektakulären „Outing-Aktion“ gebracht.<br />

<strong>2010</strong> bekundete die Gruppe ausdrücklich, sich auch für die Zukunft und<br />

noch stärker denn je die politische Aufgabe gestellt zu haben, „Nazis“ zu „outen“<br />

und die „rechte Szene“ zu zerschlagen.<br />

5.1.4 WEITERHIN AUCH KLASSISCHE „ANTI-NAZI-ARBEIT“<br />

Zu den klassischen „antifaschistischen“ Aktivitäten gehörte daneben weiterhin<br />

das „Aufklären“ über „Nazistrukturen“ und Aktivitäten der rechtsextremistischen<br />

Szene; hierzu gab es Informationsveranstaltungen, Mahnwachen, Infotische und<br />

Kundgebungen. Die „Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart“ veröffentlichte<br />

<strong>2010</strong> auf ihrer Homepage eine Zusammenstellung solcher Aktivitäten im Großraum<br />

Stuttgart. Dazu gehörte u. a. ein Aufruf autonomer Gruppen zum Besuch<br />

von Infotischen in Neuhausen und Leonberg am 30. Oktober <strong>2010</strong>. Sie betonten<br />

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