Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

RECHTSEXTREMISMUS
Die NS-verherrlichende Tendenz des
Nachrufes wird noch dadurch unterstrichen,
dass schon auf der nächsten
Seite dieser Ausgabe der DS ein eben -
so unkritischer Nachruf auf einen 2010
verstorbenen hochrangigen NS-Funktionär
zu lesen ist. Dieser ist mit den
Worten „Er blieb immer Nationalsozialist
– Mehr als Zeitzeuge: Der letzte Blutordensträger
und Reichstagsabgeordnete ist verstorben“
überschrieben. Im Text werden
hochrangige Politiker der Bundesrepub -
lik Deutschland als „Vertreter der Sühnerepublik“
bezeich net, die „zu seiner Beerdigung
dankenswerterweise nicht erschienen“
seien. 26
Autor des Artikels war Henrik
OSTEN DORF, laut Impressum dieser
DS-Ausgabe Redaktionsmitglied und
einer von zwei Geschäftsführern.
Eine Gruppe von Mitgliedern des
NPD-Frauenverbandes „Ring Nationaler
Frauen“ (RNF) versammelte sich
anlässlich des Volkstrauertags „zu einer
kleinen Feier am Grab des Reichsarbeitsdienstführers
Konstantin Hierl.“ Hierl
(1875–1955) war u. a. in der letztgenannten
Position ein hochrangiger NS-
Funktionär. Er starb 1955 in Heidel berg.
Der kurze Bericht, den Edda
SCHMIDT auf der RNF-Homepage
über diese Veranstaltung veröffentlichte,
lässt Bewunderung für Hierl und seine
Funktionärstätigkeit, aber auch für den
nationalsozialistischen Reichsarbeitsdienst
als Organisation erkennen. So
wird behauptet, Hierl habe „im Arbeitsdienst
die damals herrschenden Klassengegensätze
abbauen und die Jugend zu Treue und
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Zeitung „Deutsche Stimme“ Nr. 04/10, S. 23.
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