Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

ISLAMISTISCHER EXTREMISMUS UND TERRORISMUS
lamischen Identität und der Sicherung
des Fortbestands der „Milli-Gö rüs“-
Ideologie. Zu den Unterrichtsformen
gehören Wochenend- und Sommerkurse,
Seminare, Vorträge oder Hausgespräche.
Größter Wert wird hierbei
auf die Förderung einer gut ausgebildeten
Elite gelegt.
Besondere Bedeutung kommt auch
organisationsinternen Fortbildungsveranstaltungen
(TIES – Teskilat Ici Egitim
Seminerleri) zu, in denen die grundlegenden
Elemente der Ideologie und
die Besonderheiten der innerorgani sa -
to rischen Tätigkeit vermittelt werden.
In Walldorf wurden zum Beispiel Funk -
tionäre aus Ortsvereinen der IGMG-Region
Rhein-Neckar-Saar im November
2010 zu den Themen „Eigenschaften eines
Organisationsangehörigen“, „Da’wa im Islam
und deren Methoden“ sowie „Leitung und
Führung in den Vereinen und deren Maß gaben
und Prinzipien“ geschult. In Privat woh -
nun gen werden sogenannte Hausgespräche
durchgeführt. Sie sollen sowohl
den Zusammenhalt unter den Anhängern
festigen als auch Neuinteressenten
Zugang zu „Milli Görüs“ verschaffen.
Für verschiedene Altersgruppen von
Kindern und Jugendlichen legte die
IGMG-Bildungskommission einen
neu en Basislehrplan zur Anwendung
in ihren Moscheen und Bildungszentren
vor.
Auf diese Weise hat sich bereits ein
weitverzweigtes, umfangreiches Bildungssystem
etabliert. Dieses basiert
jedoch auf einem eigenen Wertesys -
tem, welches in einem offenkundigen
Widerspruch zu den Zielen und Methoden
der staatlichen Bildungsins -
titutionen steht. Auf der „4. Tagung
des IGMG-Bildungsrates für Europa“
in Kerpen im April 2010 wurden die
der Organisation angehörenden Studenten
als die „künftigen Füh rungs per -
sön lichkeiten der Gesellschaft“ bezeichnet,
die dafür ausgebildet wür den, „der
Mensch heit den richtigen Weg zu weisen“.
Im Hinblick auf die Bedeutung der organisationseigenen
Ferienkurse sagte
der Vorsitzende der IGMG-Bildungskommission,
Mehmet GEDIK, laut
„Milli Gazete“ vom 4. Juni 2010:
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